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Die hessischen Wettkämpfer gemeinsam mit ihren Betreuern - Fotos: RK Marbach

PETERSBERG Titelverteidigung schwierig wie nie zuvor

Fünfter Sieg in Folge bei der Deutschen Reservistenmeisterschaft 2022

17.07.22 - Nach dem pandemiebedingten Ausfall der Deutschen Reservistenmeisterschaft im Jahr 2020 wurde diese nun vom 23. bis 25.Juni, im gewohnten Zweijahresrhythmus, nachgeholt. Die Sportschule der Bundeswehr in Warendorf sowie der nahegelegene Truppenübungsplatz Senne waren mehr als würdige Austragungsorte dieses höchsten militärischen Leistungsvergleichs für Reservisten der Bundeswehr. Zudem erwartete die 21 angereisten Mannschaften ein völlig neues Wettkampfkonzept, welches sich als Ausscheidungswettkampf mit Halbfinale und Finale über drei volle Tage erstreckte. Die Reservistenkameradschaft (RK) Marbach vertrat mit zwei Mannschaften hierbei das Bundesland Hessen.

Hessen I – "Martin Hammer" (Im Gedenken an den verstorbenen Kameraden Martin Hammer, Anm. d. A.) mit Hauptmann d.R. Lukas Heil, Hauptmann d.R. Daniel Hummel, Fähnrich d.R. Florain Link und den Obergefreiten d.R. Dominik Illichmann und Wadim Tschugunov. Als Team Hessen II starteten Fähnrich d.R. Thorsten Kiefer, Leutnant d.R. Ada Theilken, Stabsgefreiter d.R. Dirk Scheffler, Stabsgefreiter d.R. Torsten Trabert und Obergefreiter d.R. Johannes Weber.

Der erste Wettkampftag fand auf dem Truppenübungsplatz Senne statt. Hier waren verschiedene, teils sehr anspruchsvolle Schießen mit dem Gewehr G36, der Pistole P8 und dem Maschinengewehr MG3 zu absolvieren. An einer weiteren Station galt es Fragen zur allgemeinen Sicherheitspolitik richtig zu beantworten. Eine Besonderheit hierbei war, dass falsch beantwortete Fragen unmittelbar, durch einen Treffer beim Handgranatenzielwurf, korrigiert werden konnten. Den Abschluss des ersten Tages bildete das Soldaten-Grundfitness-Tool (SGT). Ein recht kleiner Laufparcours, dessen Bewältigung allerdings durch das Anlegen einer 13kg Gewichtsweste und zusätzliches Mitführen von zwei gefüllten Wasserkanistern, bzw. eines Sandsacks, deutlich erschwert wird. In praller Sonne bei rund 30°C wurden die körperlichen Kräfte hier bereits strapaziert.

12 Kilometer Militärpatrouille

Tag zwei bestand aus einer Militärpatrouille von rund zwölf Kilometern Wegstrecke, auf welcher wiederum zwölf Aufgaben als Team zu lösen waren. Hierbei war unter anderem eine Person aus einem Gewässer zu bergen und zu reanimieren, verschiedene natürliche und künstliche Geländehindernisse zu überwinden, als Gruppe ein Feuerkampf mit Aufständischen zu führen, ein verlassener Bunker zu durchsuchen, Erste Hilfe bei einem Verkehrsunfall mit Gefahrgut zu leisten sowie verschleierte Funksprüche richtig zu entschlüsseln, um so Informationen für den weiteren Verlauf der Wegstrecke zu erhalten. Auch während der Marschabschnitte zwischen den Stationen galt es aufmerksam zu sein, denn ungewöhnliche Beobachtungen waren zu dokumentieren und bei Ankunft im Ziel zu melden.

Die Rangliste der erreichten Punktzahlen der ersten beiden Wettkampftage bildete dann die Startreihenfolge für den Verfolgungslauf und den Auftakt in den dritten und letzten Tag der Meisterschaft. Das erste Team der Rangliste startete zuerst, die folgenden Teams mit jeweils 30 Sekunden Abstand. Die ersten zwölf Teams im Ziel qualifizierten sich für das Halbfinale. Nochmal waren fünf Kilometer in sommerlicher Hitze schnellstmöglich zu bewältigen. Zudem musste mit einem Wasserkanister ein Kriechtunnel durchquert und eine Hindernisbahn überwunden werden und die letzten 400 Meter ein Mannschaftsmitglied von den anderen Vieren in einem Tragetuch getragen werden. Am Ende gelang es beiden Marbacher Mannschaften das Ziel, in der DRM Wettkampfarena auf dem Tag der Bundeswehr in Warendorf, zu erreichen und sich für das Halbfinale der besten Zwölf zu qualifizieren.

Halbfinale mit Hindernisparcours

Das Halbfinale wurde als Biathlonstaffel in der DRM Wettkampfarena ausgetragen. Ein 250 Meter langer Hindernisparcours mit Holzwand, Kriechtunnel und einem Wasserbecken, welches durch ein schrägstehendes und etwa vier Meter hohes Kanalrohr kletternd verlassen werden musste, war von jedem Mannschaftsmitglied zwei Mal zu durchlaufen. Am Ende jeder Runde waren fünf Schuss mit einem Biathlongewehr ins Ziel zu bringen und pro Fehlschuss eine externe Strafrunde zu laufen. Hierbei erreichte die Mannschaft Hessen II den endgültigen neunten Rang. Die Mannschaft Hessen I qualifizierte sich mit Rang 1 für das Finale der besten vier Mannschaften.

Für das Finale wurde der Biathlonparcours nochmals um zusätzliche Aufgaben erweitert. Im Wasserbecken musste nun unter einer Wand durchgetaucht werden, eine 23kg schwere Stahlkette musste von jedem Mannschaftsmitglied in einen Ring auf Augenhöhe ein- und ausgehängt werden. Am Ende der ersten Runde waren dann 40 Sandsäcke von einem Lkw zu entladen und 70 Meter entfernt aufzustapeln, während parallel zwei Mann stehend schossen und Strafrunden absolvierten. Mit Beginn der zweiten Runde lag Hessen I auf Platz 2 knapp hinter der Mannschaft Baden-Württemberg I. Doch mit einer starken Leistung beim zweiten Schießen und beim folgenden Zusammensetzen eines Gewehr G36 und einer Pistole P8 konnte kurz vor dem Ende die Führung übernommen werden und auch über die letzte Aufgabe, dem Ziehen eines Lkw, bis in Ziel gebracht werden.

RK Marbach nimmt Siegerpokal in Empfang

Somit konnte die RK Marbach am Ende zum fünften Mal in Folge den Siegerpokal, von Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht persönlich, im Empfang nehmen. Somit ist die RK Marbach seit dem Jahre 2009 unangefochten Deutscher Reservistenmeister. Zusätzlich erhielt man den Sonderpreis des Generalinspekteurs der Luftwaffe, einen einwöchigen Aufenthalt auf dem Raketen-Übungsgelände NAMFI auf Kreta.

Den beiden Mannschaften standen, über die Dauer des Wettkampfs, die Kameraden Oberstabsfeldwebel Robert Hess, Stabsfeldwebel d.R. Reinhold Göbel, Hauptfeldwebel d.R. Matthias Göbel und Oberstabsgefreiter Yves Wellering unterstützend zur Seite, was einen nicht unerheblichen Anteil zum Erfolg beitrug. (pm) +++


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