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Welch herrliches Ambiente bei bestem Wetter: Fuldas Domplatz, hier beim Auftaktkonzert von Wincent Weiss. - Foto: Carina Jirsch

FULDA Domplatzkonzerte: Kommentar von Bertram Lenz

Von der Operndiva 1996 hin zum Deutsch-Rapper 2022

25.07.22 - Dies vorweg: Fulda kann sich glücklich schätzen, über solch ein Ambiente wie den Domplatz zu verfügen. Dies wurde einmal mehr deutlich bei den Domplatzkonzerten, deren diesjährige Reihe am Samstagabend mit einem Auftritt des Deutsch-Rappers, Songwriters und Schauspielers Sido zu Ende gegangen ist.

Dass alle Veranstaltungen einen großen Erfolg hatten, ist neben dem Wetter - das zumeist hochsommerlich mitspielte - dem sehr gelungenen Mix zu verdanken, den die Agentur "Provinztour" in Abstimmung mit der Stadt auf die Beine gestellt hatte. Für nahezu jedes Alter und jeden Musikgeschmack war etwas dabei, (fast) jedes Genre war vertreten, und das Publikum hatte allabendlich seine Freude. Den Kunstgenuss nur wenig schmälern konnten vermeintliche Klagen über zu teure Kosten für Speisen und Getränke, die allerdings laut Auskunft weder an die veranstaltende Agentur (die einen Generalunternehmer mit dem Catering beauftragte) noch an die Stadt herangetragen worden waren. 

O|N-Redakteur Bertram Lenz kommentiert die Domplatzkonzerte.

Die Corona-Pandemie ist noch immer nicht überwunden, wie die steigenden Inzidenzen zeigen - und doch hatte man das Gefühl, wie sehr die Menschen nach der Zeit der Konzertabsagen und -verschiebungen regelrecht danach lechzen, wieder live bei einem Auftritt dabei sein und sich ihren Emotionen hingeben zu können. Diese Erfahrungen dürften sich in den nächsten Wochen fortsetzen, wenn neben vielen anderen kleinen und großen Veranstaltungen das "Genussfestival" und das Schützenfest in Fulda über die Bühne gehen oder auf Burg Herzberg das traditionsreiche Musik- und Literaturfestival stattfinden wird.

Dort ist übrigens auch Patti Smith schon zu Gast gewesen, die vor Kurzem auf dem Domplatz ein gefeiertes Konzert gegeben hat. Vielleicht könnte man ihre Show zum Anlass nehmen und ihren alten Bekannten Bob Dylan einmal mehr zu einem Auftritt in Fulda zu überzeugen versuchen. Die Singer/Songwriter-Legende, zugleich Literatur-Nobelpreisträger, würde der Reihe die Krone aufsetzen (gell, Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld?!). Zumal Dylans "With God on Our Side" perfekt zum Domplatz passen würde.

Fazit: Es hat den Domplatz-Konzerten sehr gut getan, seit Anfang der 2000er-Jahre breiter aufgestellt zu werden. Zur Erinnerung: 1996 war die Reihe noch als "Klassik-Stars auf dem Domplatz" gestartet worden, damals mit nur einer Künstlerin/einem Künstler pro Jahr. Den Anfang hatte die Operndiva Montserrat Caballé gemacht, der 1997 Opernsänger José Carreras gefolgt war.

Die Erinnerungen daran lassen einen schon etwas wehmütig werden, allerdings aus nur einem Grund: Damals gab es noch keine Smartphones, mit denen manche Konzertbesucher heutzutage unablässig herumfuchteln, um zu fotografieren oder zu filmen. Anstatt sich darauf zu konzentrieren, was vor ihnen auf der Bühne abgeht. Das stört das Hör- und Seherlebnis mitunter ganz gewaltig, gerade auch das von anderen.  (Bertram Lenz) +++


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