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Karsten Keller, Sabine Menzel, Annette Kesa, Winfried Engel - Fotos: privat

FULDA Abschied von der Marienschule

75 Jahre Lehrtätigkeit gehen zu Ende – Annette Kesa und Sabine Menzel

31.07.22 - Stolze und bewegte 75 Jahre gemeinsamer Lehrtätigkeit buchen Annette Kesa und Sabine Menzel auf das Konto der Marienschule Fulda, die die zwei Lehrerinnen aus Leidenschaft am Freitag, den 22. Juli 2022 in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden musste. Nachdem beide am 6. Mai 1985 ihr Referendariat an der Marienschule zusammen begannen, beendeten sie ihren Einsatz für die Mädchenschule nach jeweils 37,5 Jahren, in denen sie viele Jahrgänge starker Frauen im Sinne Maria Wards ausgebildet und ins Leben geschickt haben.  

Annette Kesa hält ihre Abschiedsrede: „Ich war immer gern Lehrerin!“ ...

Sabine Menzel appelliert an die Schülerinnen: „Werdet zu kleinen Rebellinnen ...

Karsten Keller, Schulleiter der Marienschule, würdigt die scheidenden Kolleginnen ...

So sind Annette Kesa und Sabine Menzel für viele Marienschülerinnen, Ehemalige und das Kollegium prägende Pädagoginnen, die nicht so leicht aus dem Kreis der Marienschule zu verabschieden waren. Demzufolge gestaltete sich der Abschied für die langjährigen Kolleginnen ganz im Sinne einer angemessenen Würdigung für ihre langjährige Arbeit und ihre besondere Rolle im Kollegium. In der Rede des Schulleiters Karsten Keller wurde deutlich, dass Maria Ward in den vielen Jahren maßgebend für die Arbeit der Pädagoginnen an der Marienschule war. Das Vertrauen, das die damalige Schulleiterin Schwester Mater Romana in die jungen Lehrerinnen bei ihrer Einstellung gesetzt habe, hätten sie immer als Verpflichtung angesehen und seien sich in den vielen Jahren ihrer Verantwortung als Lehrerinnen und Ausbilderinnen sehr bewusst gewesen.  

Annette Kesa studierte ihre Fächer Mathematik und Physik in Münster, legte dann in der Marienschule im Jahr 1986 ihre zweite Staatsprüfung ab. In ihrer Rede machte sie deutlich, dass sie in all ihren Jahren immer gern Lehrerin gewesen sei. Die Lust am Unterrichten habe sie nie verloren, besonders nicht an der Marienschule. So verabschiedete sich Kesa von ihren langjährigen Kolleginnen, Kollegen und den Schülerinnen mit folgenden Worten: "Unsere Schule stellt eine Gemeinschaft dar, die sich sehen lassen kann." 

Karsten Keller hob in seiner Abschiedsrede Kesas Kernkompetenzen als Lehrperson hervor: Nicht nur die Wissensvermittlung, sondern auch die Zuwendung zu den Schülerinnen sei maßgeblich gewesen. Er bedankte sich bei Kesa für ihr großes Engagement nicht nur im Unterricht, sondern im ganzen Schulleben der Marienschule, beispielsweise als Fachsprecherin und Chormitglied. Mit einem Schauspielstück ehrten ihre Fachschaften Mathematik und Physik die scheidende Kollegin für ihr großes Unterrichtsengagement und zeigten Kesas Freude am Unterrichten und Experimentieren, die Zuneigung zur Astronomie, aber auch ihre kollegiale Art sowie ihre exakten und anschaulichen Tafelbilder, die ihre gesamte Unterrichtszeit prägten.   

Sabine Menzel, gebürtige Hildesheimerin, studierte ebenfalls in Münster ihre Fächer Deutsch und katholische Religion. Sie plante, nur für das achtzehnmonatige Referendariat in Fulda an der Marienschule zu bleiben, um an das Gymnasium der Ursulinen, ebenfalls eine Marienschule, in Hildesheim zurückzukehren. Doch Menzel blieb und wurde wie Kesa zu einem wesentlichen Pfeiler des Kollegiums der Marienschule Fulda.  

Seit 1985 wurden von ihr hunderte Schülerinnen zu mündigen Frauen ausgebildet, die sich in der Gesellschaft behaupten können – eines der großen Hauptziele in Menzels langjährigem Unterricht an der Marienschule. Karsten Keller lobte deswegen in seiner Abschiedsrede ihre beneidenswerte Grundhaltung: Das Lernen als ein gemeinsames Ringen um Erkenntnis zu sehen. Menzel habe diese Haltung den Schülerinnen immer vermittelt und sie in einem ehrlichen und authentischen Unterricht zu neuen Einsichten herausgefordert. 

Ab 1999 betreute Menzel dann auch zusätzlich die Referendarinnen und Referendare der Marienschule, später stellte sie sich hauptberuflich in den Dienst des Studienseminars und bildete auch hier hunderte Lehrerinnen und Lehrer im Sinne von "miteinander und voneinander lernen" aus. Die enge Bindung zur Marienschule als Stammschule verlor sie nie: Auch Menzel wurde von ihren Fachschaften mit einem Bühnenstück geehrt, das ihre Liebe zum Theater, ihre facettenreiche Persönlichkeit, die enge Bindung zur Marienschule und das Engagement weit über den Unterricht hinaus in den Vordergrund stellte. 

In ihrer Abschiedsrede brach Menzel eine Lanze für die Mädchenbildung und betonte, wie wichtig es sei, eine Schule im Sinne Maria Wards für die Gleichberechtigung der Frauen weiter voranzutreiben: "Die Fassade ist gestrichen, dahinter sieht es aber ganz anders aus!" So lautete ihr Abschlussappell an die Schülerinnen: "Werdet zu kleinen Rebellinnen, die für die Gerechtigkeit und Wahrheit ihre Stimme erheben!" (pm) +++


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