Schützenfest ein voller Erfolg - mit einem Wermutstropfen

09.08.22 - Das Schützenfest 2022 in Fulda an der Ochsenwiese ist vorbei. Das beliebte Volksfest hatte nach zwei Jahren Abstinenz endlich wieder Einzug in die Stadt Fulda gefunden und war prompt in aller Munde.  Generalunternehmer Heiner Distel zieht eine Bilanz.

Das Schützen- und Volksfest gibt es in dieser Art an der Ochsenwiese bereits seit 1953/1954. Damals hatte Eugen Distel, Großvater des jetzigen Organisators Heiner Distel, der seit 1990 als Generalunternehmer für den Festbetrieb wirkt, mit viel Überzeugungsarbeit das traditionelle Volksfest von der Fuldaaue ins Herzen der Stadt umziehen lassen.

Rückblick: "Resonanz hervorragend"

Nach zwei Jahren Pause war das Schützenfest in Fulda wohl ein langersehnter Wiederkehrer. "Wir hatten in diesem Jahr mehr Besucher, als noch vor der Zwangspause 2019. Dies ist mit Sicherheit der Corona-Pause geschuldet. Alle Geschäfte, sei es das Riesenrad oder die Pommesbude gegenüber, wurden rundum zufriedenstellend wahrgenommen. Die Resonanz war daher auch hervorragend. Viele Besucher meinten 'Ach, schön, dass Ihr wieder da seid.' Ich denke, dass alle einfach wieder mal ein Volksfest erleben wollten. Egal ob gebratene Mandeln oder die Fahrgeschäfte, man merkte, dass die Leute es vermisst haben", freut sich Heiner Distel.

"Da muss es manchmal knallen!"

Seit über 70 Jahren ist die Leitung des Schützenfestes unter der Obhut seiner Familie. Umso verärgerter war er über die Tatsache, dass nach all den Jahren dieses Mal kein Feuerwerk stattfinden konnte. "Ich bin natürlich maßlos enttäuscht, dass dies das erste Schützenfest nach mehr als 70 Jahren Tradition ohne Feuerwerk war. Das hat uns moralisch schon etwas heruntergezogen, denn es war nicht nur ein wichtiger Besuchermagnet, sondern auch natürlich für den Umsatz von großer Hilfe. Wir kämpfen um diesen festen Bestandteil, denn auch die Besucher wollen, dass es manchmal einfach knallt. Daher werden wir mit der Stadt Fulda zukünftig einen Kompromiss finden müssen, denn auch wenn die Sicherheit natürlich immer vorgeht, finde ich nicht, dass eine Allgemeinverfügung für uns der richtige Weg war. Es sollte eine individuelle Prüfung geben", so Generalunternehmer Distel. "Es ist ein Unterschied, ob eine Familie im Wald grillen möchte oder qualifiziertes Personal bei uns unter Beobachtung ein Feuerwerk veranstaltet."

"Man hat gemerkt: Wir wurden vermisst"

Letztendlich war es dennoch ein sehr erfolgreiches und stimmiges Fest. "Wir sind sehr froh darüber, dass es ein friedliches Fest war, ohne Unfälle und dergleichen. Bis auf eine kleine Auseinandersetzung zwischen Jugendlichen hat wirklich alles geklappt. Man hat auch gemerkt, dass wir von den Gästen vermisst wurden. Allerdings lässt sich dazu auch sagen, dass wir es natürlich auch vermisst haben, da zu sein. Wir werden ständig dran feilen, dieses traditionelle Fest auszubessern. Doch keine Sorge: Wie Oberbürgermeister Dr. Wingenfeld gesagt hat, dieses Fest gehört einfach zur Stadt Fulda, und so wird es auch bleiben."

Die letzte Attraktion war übrigens am vergangenen Sonntag. 450 Jahre Schützenverein Fulda: In der Zeit zwischen 11 und 16 Uhr wurde dieses Jubiläum im "Ochsenzelt" gefeiert. Los ging es mit einem zünftigen Frühschoppen, bevor ab 12 Uhr die Verteilung der Ehrenpreise durch Vertreter der öffentlichen Gremien erfolgte. Ein feierlicher Abschluss für ein Volksfest, welches schmerzlich vermisst worden war. 

An allen Festtagen fand im Schießzelt, hinter dem Festzelt, das Preisschießen für jedermann statt. Hierbei hatten Interessierte die Möglichkeit, ihre Treffsicherheit unter Beweis zu stellen und von den Profis des Schützenvereins zu lernen. (ms/mr) +++