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Sommerpause und Fluchtmigration lassen Arbeitslosigkeit steigen
31.08.22 - Die Arbeitslosigkeit ist in Ost- und Waldhessen im August gestiegen. Zum Ende des Monats lag die Zahl der Arbeitslosen mit 6.707 um 552 höher als im Juli (+9 Prozent), was einer Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent entspricht (Vormonat: 3,3 Prozent; Vorjahr: 3,3 Prozent). Damit liegt sie deutlich unter der Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent für Hessen insgesamt.
"Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit ist in den Sommerferien üblich und wiederholt sich regelmäßig. Allerdings fällt der Anstieg dieses Jahr höher aus, als dies normalerweise der Fall ist. Von der saisonuntypischen Entwicklung ist vor allem die Region Fulda betroffen", erklärt Waldemar Dombrowski, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Hersfeld-Fulda. "Grund dafür ist wie bereits in den vergangenen zwei Monaten die Betreuung der ukrainischen Flüchtlinge in den Jobcentern des Agenturbezirks", so Dombrowski weiter.
So ist die Zahl der Arbeitslosen überwiegend bei Frauen und Menschen ohne deutschen Pass gestiegen. Die Zahl der arbeitslosen Frauen nahm um 327 auf insgesamt 3.389 zu (+10,7 Prozent). Bei Menschen ohne deutschen Pass stieg die Arbeitslosigkeit um 395 Personen auf insgesamt 2.626 an (+17,7 Prozent). In der Region Hersfeld-Rotenburg spielen im August eher saisonale Gründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit eine Rolle. Dies sind laut dem Agenturchef weitere Meldungen von jugendlichen Schulabgängern ohne Ausbildungsplatz sowie von jungen Menschen, die nach Ausbildungsabschluss nicht übernommen werden konnten. Er geht davon aus, dass viele jüngere Arbeitslose in den kommenden Wochen beruflich integriert werden können.
Gegenüber dem Vorjahresmonat ging die Zahl der im August gemeldeten Stellen um über 17 Prozent zurück auf 662. Zugleich konnten deutlich weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden. Hier dürften die bestehenden Risiken für die Wirtschaft wie Lieferkettenprobleme, stark steigende Preise und eine gewisse Verunsicherung eine Rolle spielen. Der Bestand an Stellen ging ebenfalls zurück, ist mit 3.172 jedoch nach wie vor solide. Personalbedarf besteht in nahezu allen Bereichen.