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Stadtpfarrer Stefan Buß. - Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

REGION Der Stadtpfarrer bei O|N

Impuls von Stefan Buß: Früchteteppich Sargenzell 2022

17.09.22 - Es war ein unglaublicher Aufbruch aus der Gefangenschaft in die Freiheit! Doch mittlerweile scheint alles schon wieder vergessen. Hinter dem Volk liegt ein strapaziöser Weg durch die Wüste. Und die mächtige Streitmacht Pharaos setzt ihnen nach. Vor ihnen das Meer. Es gibt kein Zurück mehr und einen Weg nach vorn gibt es offensichtlich auch nicht. So schnell scheint alles schon am Ende zu sein. Eine scheinbar ausweglose Situation. Das Volk begehrt auf. Hat uns Mose nicht in eine tödliche Sackgasse geführt? Mose kann sie noch einmal beruhigen: Er verweist auf das kommende Eingreifen Gottes. Etwas anderes bleibt da auch gar nicht übrig: wo es menschlich gesehen keinen Ausweg gibt, muss Gott wirken und Glaube ist gefragt. So die Geschichte Israels im Alten Testament (vgl. Ex.14,15-22).

Die Israeliten werden nicht enttäuscht. Gott ist sichtbar da! JAHWE stellt sich schützend zwischen sein Volk und die Streitmacht des Pharaos. Und auf einmal gibt es doch ein Vorankommen. Mose hebt seinen Stab, daraufhin teilt sich das Meer und zwei Wassermauern türmen sich auf. Trockenen Fußes schreiten die Israeliten hindurch, während die Wassermassen über ihre ägyptischen Verfolger hereinbrechen und sie verschlingen. Die entscheidende Botschaft ist hier: JAHWE handelt an seinem Volk und er rettet. Wer die Bibel beim Wort nimmt, der begegnet einem Gott, der große Wunder tut! Der Glaube gründet auf Erfahrungen, die Menschen mit ihrem Gott machen.

Foto: Stadtpfarrer Stefan Buß

Am Roten Meer wird der Auszug aus Ägypten hinein in die Freiheit endgültig besiegelt. Danach ist Israel frei; es gehört nicht mehr den Ägyptern, sondern seinem Gott JAHWE. Gott hat sich –vor aller Augen- als der einzig wahre Gott erwiesen. Der Durchzug durch die Wasser des Meeres war das Schlüsselerlebnis des Volkes Israel. In der Geschichte der Befreiung Israels wird die Macht des Bösen in der Macht Pharaos gesehen. Und nur weil das Volk den Wegen Gottes folgte, konnte der Weg in die Freiheit gefunden werden. In der Rettung Israels und dem Durchzug durch das Rote Meer, sah das Christentum ziemlich früh schon ein Symbol für die Befreiung durch Jesus Christus aus Sünde und Tod und die Errettung aus dieser letzten und eigentlichen Gefangenschaft, dieser Todesverfallenheit des Menschen. Dies feiert die Christenheit in der Osternacht. Gott rettet aus der Nacht und durch die Nacht - hinein in einen neuen Morgen! Das Volk Israel erinnert sich Jahr für Jahr an die Errettung aus der ägyptischen Gefangenschaft. Christen feiern Jahr für Jahr die Auferstehung Jesu Christi in der Osternacht – die Errettung aus dem Tod und dem Sieg des Lebens in Jesus Christus. Im Neuen Testament erfahren wir den Unterschied; diesen Mehrwert, den die Errettung Jesu Christi gebracht hat: Es ist nicht mehr die Feuer- und Wolkensäule, aus der der Herr um die Morgenwache blickt. Es ist das Licht der Auferstehung.

Der Durchzug durch das Meer wird damit auch als Vorausbild für die Taufe gesehen. Das ist die Botschaft, die den Exodus des Volkes Israel hinein in das gelobte Land verbindet mit dem Exodus des Christen aus der Gefangenschaft des Todes in das Land der Lebenden. Mit diesen Lebenserfahrungen lässt sich auch heute aus dem Glauben voll Zuversicht leben. Der Mensch kann so heute auch neue Glaubenserfahrungen machen, Erfahrungen eines Gottes, der rettet. Und dieser Gott schreibt mit dem Menschen heute seine Geschichte mit den Menschen weiter. Dieses biblische Motiv greift auch wieder der Sargenzell Früchteteppich auf. Heike Richter hat die Vorlage zu dem Bild frei gemalt. In der Alten Kirche ist dieses beeindruckende Motiv mit rund 120 Samensorten gelegt bis zum 2. November zu besichtigen. Lassen Sie sich dieser Erfahrung nicht entgehen. (Stefan Buß) +++


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