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Szene aus der frühen Barockoper "La Liberazione di Ruggiero dall´ìsola di Alcina" von Francesca Caccini im Park von Schloss Fasanerie - Fotos: Alois Hofmann

FULDA "Tag des offenen Denkmals"

Fantastische Open-Air-Barockoper im Park von Schloss Fasanerie

14.09.22 - Am "Tag des offenen Denkmals" fand im Rahmen des Kultursommers Main-Kinzig-Fulda im Park von Schloss Fasanerie eine außergewöhnliche Freiluftopernaufführung statt. Das professionelle Ensemble "pocketoperabaroque" führte an authentischem Ort vor einem begeisterten Publikum die frühe Barockoper "La Liberazione di Ruggiero dall´ìsola di Alcina" von Francesca Caccini (1587-1640) auf.

Dieses anspruchsvolle Werk gilt als erste von einer Frau komponierte Oper. Wie der Name "pocketoperabaroque" sagt, hat sich das Künstlerensemble zum Ziel gesetzt, aus einer monumentalen höfischen Oper der Barockzeit eine reduzierte Fassung im pocket(= Hosentaschen)-Format einem Publikum von heute zu präsentieren.

So bot die Fläche vor dem japanischen Teehaus im Park von Hessens schönstem Barockschloss durch ihre Lage nicht nur optisch, sondern auch akustisch eine ideale Bühne: Säulenvorbau und die natürliche Baumkulisse im Hintergrund sorgten für eine transparente Akustik, sodass trotz Freiluftsituation keinerlei technische Verstärkung notwendig und die Aufführung im natürlichen Klangbild zu erleben war.

Die aus Fulda stammende und am Hoch'schen Konservatorium Frankfurt dozierende Gerlind Puchinger spielte in der auf fünfundsiebzig Minuten reduzierten kompakten Aufführung mit ihrer Theorbe (Laute mit zweitem Wirbelkasten und verlängertem Hals) den ursprünglich orchestralen Part, den sie mit Bravour und großer Feinfühligkeit bewältigte. Die Rolle der Alcina wurde von der freischaffenden Sopranistin und Gesangslehrerin Gabriela Lehr (Frankfurt) begeisternd ausgefüllt; die junge Sängerin überzeugte mit ihren hervorragenden lyrischen und auch dramatischen Phasen besonders auch durch ihre der jeweiligen Situation angepassten großartigen Ausdruckskunst.

Regie mit hervorragenden Ideen

Der strahlend-klaren Tenorstimme des in Argentinien grundausgebildeten und derzeit noch am Hoch'schen Konservatorium studierenden Ignazio Munoz (Ruggierro) lag die barocke Partie des Titelhelden Ruggierro besonders. Sylva Bouchard-Beier - erfahrene Mezzo-Sopranistin, Musikwissenschaftlerin und Komponistin - verkörperte stimmlich und ausdrucksmäßig die für Tugend und alte Gepflogenheiten der Adelsgesellschaft stehende Melissa, die - für die Beteiligten auf der Bühne und auch für das Publikum deutlich spürbar - die Fäden des Spiels in der Hand hält. Eine ausgezeichnete Idee der Regie war es, instrumental ausgeführte Chorstellen der Originalfassung und der Szenerie durch eine Tänzerin in intensiver Form begleiten zu lassen. Dies gelang Constanze Moschner, Musikpädagogin, Pianistin und Tänzerin aus Köln, in eindrucksvoller Weise, womit man auch dem "Balletto"-Charakter des Caccini-Werkes gerecht wurde.

Am Schluss der Aufführung gab es jubelnden Beifall, Blumen für die Aufführenden und deren Dank an den Schloss-Hausherren Dr. Markus Miller für die Unterstützung des überaus gelungenen Freiluft-Opernprojektes. (Alois Hofmann) +++


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