Seine Stimme und sein vielfältiges Wirken werden fehlen

18.09.22 - In der Stadt Hünfeld und weit darüber hinaus herrschen Trauer und Bestürzung wegen des plötzlichen Todes von Walter Vogt. Der Maler- und Lackierermeister, 1956 in Hünfeld geboren, war auch durch vielschichtiges ehrenamtliches Engagement weit über die Grenzen seiner Heimatstadt hinaus bekannt. Auf Anfrage von O|N hat sein langjähriger Freund, der Architekt Franz-Karl ("Charly") Möller, einen Nachruf verfasst:

"Walter Vogt hatte seine Meisterprüfung im Mai 1979 abgeschlossen und seinen Betrieb vom Vater im März 1983 übergeben bekommen. Für seine Ehefrau Gisela mit seinen Kindern Sabrina, Stefanie und Johannes war er ein leidenschaftlicher Familienvater, seit seiner Schülerzeit bis zur alten Herrenmannschaft Fußballer beim HSV und bis zu seinem Tod engagierter Fußballfan.

Er war Mitglied und leidenschaftlicher Golfer im Golfclub Praforst Hünfeld, im Karnevalsverein Hünfeld, als Prüfer im Gesellenprüfungsausschuss, beim Lions-Club Hünfeld (hier auch als Clubpräsident von 2012 bis 2013), engagiert im Bonifatiuskloster Hünfeld, Mitglied im Kolpingverein sowie Förderer der Mariengrotte Hünfeld. Er beschränkte sich nicht nur auf sein Handwerk, sondern war sehr sozial in unserer Gesellschaft eingebunden. Walter Vogt wollte sich langsam seinen Hobbys widmen und hat seinen Betrieb in nunmehr dritter Generation am 1. Januar 2020 an seinen Sohn Johannes Vogt übergeben.

Die Bürger des Landkreises Fulda haben immer Walter Vogts Hilfsbereitschaft und auch seine Verlässlichkeit geschätzt.  Er war frei in der Offenheit seines Handels und Denkens, manchmal sogar radikal. Rang und Namen waren ihm dabei oftmals egal. Seine Arbeitsweise und sein Zutrauen in andere gab vielen die Möglichkeit, selbstverantwortlich eigene Ideen in die gemeinsame handwerkliche und seine zukunftsweisende Arbeit einzubringen.

In unserer Erinnerung wird Walter Vogt noch lange weiterleben. Die Gespräche, viele Debatten und Diskussionen waren ohne sein Zutun nie möglich gewesen, so das Kunstprojekt "Das Offene Buch in Hünfeld" mit Professor Jürgen Blum. Ohne seine Mitarbeit wäre dieses Projekt nicht in dieser Form realisiert worden und so für unsere Gesellschaft und internationale Kunstwelt heute noch nachzuvollziehen. 

Walter Vogt war charismatisch, streitbar und genau. Er wurde nie untreu, besaß Ecken und Kanten. Dachte und handelte immer im Sinne seiner Ideen und der Sache zum Wohltun unserer Gesellschaft. 

Walter Vogt hat immer so gelebt, wie er es wollte, wie er es für richtig hielt, frei und ohne Kompromisse. Seine Stimme wird fehlen".

Stellungnahme des Lions-Clubs Hünfeld

Matthias Sauerbier, Präsident des Lions-Clubs Hünfeld, schreibt:  "Walter Vogt war seit fast zwei Jahrzehnten ein sehr aktives Mitglied des Clubs. Schon ein Jahr nach seinem Eintritt übernahm er die Aufgabe des Activity-Beauftragten und füllte in der Folge alle Vorstandsämter bis das des Club-Präsidenten im Jahr 2012 bis 2013 aus.

Nicht nur die von ihm gestalteten Clubabende (der Club trifft sich am 2. und 4. Dienstag im Monat) waren hoch interessant und fanden großen Anklang, auch bei den Activities wie Martinsmarkt, Ski- und Fahrradbasar beziehungsweise den früher durchgeführten Golfturnieren war er in Organisation und Durchführung durch seine handwerklichen Kenntnisse, sein Organisationstalent, die Führungserfahrung aus dem Handwerksbetrieb und die technischen Hilfsmittel eine unverzichtbare Hilfe.

Ein besonderes Anliegen war für ihn, neue Mitglieder zu gewinnen, was in seinem Jahr als Präsident besonders gut gelang. Seine Gattin Gisela unterstützte sein Engagement durch die Mitwirkung bei den Aktivities und die Teilnahme an Clubabenden". (bl) +++