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Architekt Stefan Strack mit dem symbolischen Schlüssel, Simone Smakal, Julia Jungk und Bürgermeister Paule - Fotos: goa

ALSFELD Neubau der KiTa Wichtelland

Bürgermeister Paule: "Dieses Projekt ist ein energetisches Vorzeigeprojekt"

26.09.22 - Wer nach einer großen Anstrengung erfolgreich ins Ziel kommt, darf den Moment in vollen Zügen genießen - umso mehr, wenn das Projekt nicht arm an Superlativen ist. Solch ein Moment war am Samstag die offizielle Vorstellung der neuerbauten Kita "Wichtelland", dem mit einer Bausumme von knapp sieben Millionen Euro bisher zweitgrößten Bauprojekt der Stadt Alsfeld.

Alle Beteiligten, allen voran der oberste Vertreter des Bauherrn, Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule, waren voller Freude, Genugtuung und Stolz, denn inzwischen hat das Bauwerk bereits nach der baulichen Fertigstellung im Juni die ersten Monate der intensiven Nutzung durch etwa 100 städtische Wichtelkinder erfolgreich hinter sich.

Bürgermeister Paule ließ den Werdegang des Projektes, über das O|N mehrfach berichtete, in seiner Rede Revue passieren und benannte die Bausummen inklusive der Fördermittel. Von den insgesamt verausgabten 6,9 Mio. Euro stammen aus der Hessenkasse gut zwei Millionen und aus Mitteln der hessischen Kinderförderung (KiFög) eine Million; hinzu kommt eine Spende der Heinz-und-Gisela-Friedrichs-Stiftung von über 115.000 Euro - so verblieben rund 3,7 Millionen für die Stadt.

Auf dem Zeitplan begann die Geschichte der neuen Kita am Alsfelder Stadtrand im Juni 2016, als die Stadtverordnetenversammlung die Erstellung einer Machbarkeitsstudie beschloss, die in den beiden Folgejahren erstellt wurde. Auf ihr positives Ergebnis hin erging im Januar 2018 der Grundsatzbeschluss der StaVo zum Bau der Kita in der Feldstraße mit sechs Gruppen. Nach den Ausschreibungen erfolgten im Februar und März die Rodungsarbeiten und die Erteilung der Baugenehmigung des Kreises; im Juni 2020 wurde mit dem Rohbau begonnen, der Grundstein wurde im Oktober gelegt, die Außenanlagen von August 21 bis Juni 22 erstellt. Im Juni war es dann endlich soweit - die "Wichtel" zogen in ihr neues "Land" ein und das nach der Feuerwache zweitgrößte städtische Bauvorhaben wurde abgeschlossen.

Wichtiger denn je dürfte dieser Tage Paules Verweis auf die energetische Struktur des beeindruckenden Bauobjektes sein: "Wir verbrennen hier weder Öl noch Gas, sondern nutzen intensiv Erdwärme und stellen auch den notwendigen Strom für die Kita überwiegend selbst über die PV-Anlage auf dem Dach her!", erläuterte er nicht ohne Stolz. Weiter seien ein Gründach in den Flachdachbereichen, ein ausgeklügeltes Lüftungssystem, Wärmerückgewinnung und eine Fußbodenheizung markante Punkte des Neubaus, das man mithin als energetisches Vorzeigeobjekt bezeichnen könne. Bei aller Freude über das abgeschlossene Projekt richtete Paule aber auch bereits einen Blick nach vorn: weitere Kindertagesstätten wie zunächst die "Bechtelsberger Strolche" in Berfa stehen auf der kostenintensiven, aber unvermeidbaren städtischen To-Do-Liste.

"Wie eine kleine Familie"

Architekt Stefan Strack vom Alsfelder Büro Schmidt und Strack bedankte sich für die hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt Alsfeld, den beteiligten Baufirmen, die zu weiten Teilen aus der heimischen Region stammten, und der Kita-Leitung als künftigen Nutzern. "Es war ein Projekt vor unserer Haustür, und die Projektgruppe war praktisch irgendwie eine kleine Familie", so Strack, "und auch mit den Nachbarn hatten wir ein gutes Miteinander". Auch den Problemen der aufkommenden Materialknappheiten und Kostensteigerungen sei erfolgreich getrotzt worden.

Zur Bauausführung wies er in seiner Rede und bei einem Rundgang mit OSTHESSEN|NEWS auf einige Details hin. "Das Konzept sieht drei Gruppenräume für U3-Kinder (Kinder unter drei Jahren) und drei Ü3-Gruppen (Kinder über drei Jahre) vor, kann aber bei Bedarf auch flexibel geändert werden. Alle Gruppenräume wurden dabei in Richtung der großzügigen Frei- und Gartenfläche ausgerichtet. Und beachten Sie die bunten runden Kreise an den Wänden - diese dienen keineswegs nur der Dekoration, sondern erfüllen Schallreduzierungszwecke", so Strack. Flexibilität zeige sich auch bei den Möglichkeiten der Raumgrößenveränderung mittels beweglicher Trennwandelemente in einigen Bereichen. "Wir haben alles auf einer Ebene, so dass keinerlei Treppen zu bewältigen sind. Dies ist gerade bei Kleinstkindern sehr wichtig!"

Bauablauf in Märchenform

Dass nach alledem eine glückliche Herrscherin im "Wichtelland", nämlich Kita-Leiterin Simone Smakal, das Mikrofon ergriff, war förmlich spürbar. Sie überraschte die Gäste mit einer besonders passenden und unterhaltsamen Form einer Rede: Werdegang und Ablauf von den Anfängen bis zur Einweihung wurden von ihr in Märchenform vorgetragen. Auch "Schultheiß" Stephan Paule hatte sichtlich seinen Gefallen daran.

Julia Jungk, die Vorsitzende des Elternbeirates, machte in ihrem Grußwort keinen Hehl daraus, dass es bei der Frage des Standortes anfangs auch Dissonanzen gab. Man habe sich zwar ursprünglich einen zentraleren Ort innerhalb des Stadtgebietes gewünscht, sehe aber auch die Vorteile des Standortes in unmittelbarer Stadtrandlage und sei als Elternschaft inklusive der Kinder über das Ergebnis sehr froh und zufrieden.

Im sehr großzügigen, straßenabgewandten Außenbereich verwiesen auch die verantwortliche Landschaftsarchitektin Ines Schulz und der Bauleiter der Landschafts- und Freiraumplanung Axel Borgolte, beide aus Kassel, gegenüber OSTHESSEN|NEWS auf Aspekte ihrer Arbeit: die zum Spielen einladenden Außenanlagen erscheinen ebenfalls sehr gelungen.

Und in der Tat: keinerlei Durchgangsverkehr, stattdessen aber "hektikfreie" Naturnähe, Ruhe sowie ein unverstellter Weitblick sind markante Merkmale des Standortes in der Feldstraße, ebenso wie Funktionalität und Gemütlichkeit im Inneren. Manch einer der geladenen Gäste wird sich gewünscht haben, das Gebäude mal aus der Kinderperspektive erleben zu können. Am Nachmittag konnte sich auch die Öffentlichkeit im Rahmen des Tags der offenen Tür von den Vorzügen des neuen Wichtellandes überzeugen. (goa) +++


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