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IHK-Geschäftsführer Michael Konow - Archivbild: O|N/Henrik Schmitt

FULDA Bund will Abwehrschirm spannen

IHK: Die Energiekrise ist in der Region angekommen - Verzicht auf Gasumlage

30.09.22 - Um das Thema Energiekrise greifbarer zu machen, haben die Industrie- und Handelskammern Fulda und Hanau in einer branchenübergreifenden Umfrage zwei Wochen lang bei Unternehmen aller Größen zum Mitmachen aufgerufen. Aus den Ergebnissen ergibt sich ein klares Stimmungsbild. Dreiviertel der Unternehmen, die an der Umfrage teilgenommen haben, müssen tiefer in die Tasche greifen, denn ihr Energieversorger ist teurer geworden oder hat eine Anhebung angekündigt.

Am Donnerstag hat die Bundesregierung eine Änderung ihrer Strategie vorgestellt: Auf die Gasumlage werde verzichtet. Dafür werde ein Abwehrschirm gespannt (siehe weiter unten in diesem Artikel).

Zum Glück berichten 86 Prozent der Umfrageteilnehmenden, ihr Vertrag sei nicht vom Anbieter gekündigt worden. Bei mehr als 50 Prozent der beteiligten Betriebe machen die Energiekosten aktuell mehr als drei Prozent des Umsatzes aus, wobei acht Prozent der Unternehmen sogar einen Anteil von mehr als 20 Prozent angeben.

Der Druck nimmt weiter zu

Ein großer Teil der befragten Betriebe (81 Prozent) kann seine Preise nur um maximal fünf Prozent anheben, um die hohen Energiekosten aufzufangen. Das deutet darauf hin, dass der Druck auf unsere mittelständisch geprägte Wirtschaft weiter wächst. Dies wiederum könnte letztendlich zu teilweisen Stilllegungen von Betrieben und erhöhten Insolvenzen führen.

Wichtig ist den Befragten eine zielgerichtete staatliche Unterstützung. Hier beurteilten die Teilnehmenden die bisherigen Hilfen von Seiten des Bundes als nicht ausreichend. In den Ergebnissen wurde allerdings noch nicht die heute beschlossene Gaspreisbremse berücksichtigt.

Schnelles Handeln ist notwendig

Zahlreiche ausführliche Antworten auf die Frage nach möglichen Konsequenzen – wie beispielsweise "deutlicher Rückgang im Kaufverhalten" zeigen uns, dass der Druck und die Notwendigkeit zu schnellem Handeln für unsere regionale Wirtschaft sehr hoch ist. Vor diesem Hintergrund gewinnt die kürzlich veröffentlichte Resolution der DIHK-Vollversammlung, der die IHK Fulda zugestimmt hat, noch mehr an Bedeutung. Angesichts der für die deutsche Wirtschaft dramatischen Energiekrise dringt der Deutsche Industrie- und Handelskammertag auf eine schnelle Ausweitung des Energieangebots sowie sofortige Entlastungen für Unternehmen. Die DIHK-Resolution zur Energiekrise finden Sie hier: https://bit.ly/3dZiIYu .

Abwehrschirm über 200 Milliarden Euro

Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Bundesfinanzminister ...Foto: Bundesregierung/Denzel

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Harbeck (Bündnis 90/Die GRünen) haben am Donnerstag einen Abwerschirm angekündigt: Damit die Preise für Strom und Gas sinken, spannt die Bundesregierung einen Abwehrschirm in Höhe von 200 Milliarden Euro. Er diene unter anderem zur Finanzierung einer Gaspreisbremse und solle dazu beitragen, dass alle gut zurechtkommen und die Preise bezahlen könnten, so Bundeskanzler Scholz. Neben der Strompreisbremse, die gerade vorbereitet wird, wird die Bundesregierung dazu eine Gaspreisbremse einführen. Eine Kommission wird in kürzester Zeit konkrete Vorschläge dazu machen. Auf die geplante Gasumlage wird die Bundesregierung verzichten. Sie werde durch die direkte Unterstützung vor allem von drei Unternehmen der Energieversorgung nicht mehr gebraucht, so der Kanzler laut einer Meldung auf der Internetseite der Bundesregierung.

Ministerpräsident Rhein zum angekündigten Abwehrschirm

"Der heute von der Bundesregierung angekündigte Abwehrschirm gegen die steigenden Energiekosten scheint in die richtige Richtung zu gehen. Die Länder kennen allerdings noch nicht genug Details, um das Ganze umfassend bewerten zu können. Klar ist: Die Gasumlage wird gestrichen, und auch die Gaspreise sollen gedeckelt werden. Das klingt für mich nach einer großen Lösung – und genau die haben die Länder gefordert. Alles Weitere müssen Bund und Länder am nächsten Mittwoch bei der gemeinsamen Konferenz der Ministerpräsidenten mit dem Bundeskanzler besprechen. Dann wird es auch weiterhin um die Frage gehen, welchen Anteil die Länder an dem geplanten dritten Entlastungspaket schultern müssen", wird Rhein in der Pressemitteilung abschließend zitiert. (hhb) +++


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