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Sparpläne drücken niedergelassene Praxen an die Wand
04.10.22 - In einer Pressemitteilung beschäftigt sich das Gesundheitsnetz Osthessen (GNO) mit der Situation der Haus- und Facharztpraxen. Wörtlich schreibt das GNO: Seit Jahren kämpfen die niedergelassenen Praxen mit immer schlechter werdenden Bedingungen, die es auch jungen Ärztinnen und Ärzten schwer machen, die sich in eigener Praxis niederlassen wollen. Statt hier Reformen zur Erleichterung zu schaffen, mache es das Gesundheitsministerium mit seinen neuesten Plänen immer schlimmer.
Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte fühlen sich laut GNO an die Wand gedrückt. Es gehe doch nicht um verweigerte "finanzielle Hilfen", sondern um Verweigerung zumindest eines Inflationsausgleichs der Vergütung, also de facto um eine radikale Vergütungskürzung.
Steigende Arbeitsbelastung, Personalmangel, explodierende Kosten im Bereich Energie, Material und Personal dazu immer mehr Neuerungen und Schwierigkeiten infolge einer nicht funktionierenden Digitalisierung sowie Bürokratie. Ständig denke sich die Politik etwas Neues aus. Statt Anerkennung der Leistungen der Praxen in der Pandemie, solle den Praxen nun nicht nur keinerlei finanzielle Hilfe zugestanden werden, sondern die finanzielle Grundlage werde ausgehöhlt werden, mit dem geplanten Wegfall der Neupatientenregelung.
Als "ungeheuerlichen Affront" habe der KBV-Vorstand die Forderung der Krankenkassen gegenüber dem Gesetzgeber zurückgewiesen, den Praxen keinerlei Inflationsausgleich zuzugestehen. Der GKV Spitzenverband ignoriere "kaltschnäuzig die Arbeit der niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen und ihrer Teams", kritisiere Vorstandsvorsitzender Dr. Andreas Gassen. Aus Sicht der KBV drohe eine massive Schädigung der ambulanten medizinischen Versorgungsstrukturen. "Dass die Kassen damit grob die Interessen der Patientinnen und Patienten missachten, stört offensichtlich niemanden mehr", sagte Gassen laut der Pressemitteilung vom GNO.
"Niedergelassenen Ärzte sind auch mittelständische Unternehmer"
"Niedergelassenen Ärzte sind auch mittelständische Unternehmer und müssen wirtschaften, wir laufen ebenfalls Gefahr insolvent zu werden. Wer soll dann die Patienten weiter versorgen, wir haben doch jetzt schon Probleme. Was will die Politik erreichen, das Ende der niedergelassenen Praxen – hin zu Polikliniken?" fragt sich GNO- Vorstandsvorsitzender Ralph Hönscher, Hausarzt aus Petersberg und viele Kollegen sehen es genauso wie er.Prof. Lauterbach wolle aus Krankenkassengelder 1.000 Gesundheitskioske bezahlen, aber die noch vorhandenen niedergelassenen Praxen, möchte er nicht stützen. Auch während der Corona Pandemie sei keinerlei Dank oder Anerkennung wie für die Kliniken vonseiten des Gesundheitsministeriums gekommen.