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Übungseinsatz am Donnerstagabend für die Feuerwehren aus Niederaula und Schlitz am Richthof - Fotos: Hans-Hubertus Braune

SCHLITZ / NIEDERAULA Hilfe kennt keine Landkreisgrenzen

Brand in der Werkstatt der Lebensgemeinschaft: Feuerwehren üben gemeinsam

22.10.22 - Ein Brand in dem Werkstattgebäude der Lebensgemeinschaft auf dem Richthof (Schlitz, Vogelsbergkreis), zwei Personen werden vermisst: So lautet die Aufgabe der landkreisübergreifenden Übung für die Feuerwehren aus Unter-Schwarz, Ober- und Unter-Wegfurth sowie allen Wehren der Marktgemeinde Niederaula.

Sie wurden am Donnerstagabend um 18:27 Uhr auf dem Gelände vom Verein der Lebensgemeinschaft Sassen und Richthof alarmiert.

Einsatzleiter Wehrführer Ingo Diemer von der Feuerwehr Unter-Schwarz

Andreas Huras ist Hausmeister bei der Lebensgemeinschaft Richthof und Wehrführer ...

Rund 60 Einsatzkräfte waren vor Ort. Die Einsatzleitung übernahm Wehrführer Ingo Diemer von der Feuerwehr Unter-Schwarz. "Wir haben eine Übung durchgeführt, die gemäß Alarmplan so nicht stattfinden würde, da bei einem Realeinsatz immer zunächst die Wehr Schlitz (Kernstadt) involviert wäre. Es ist aber denkbar - und wir wollen es real nicht erleben -, dass die Wehren Niederaula bei einem größeren Schadensereignis hinzugezogen werden. Genau dafür haben wir diese Übung ausgearbeitet, und das Planungsteam freut sich über den erreichten Übungserfolg", sagte Gemeindebrandinspektor Matthias Schenk von der Feuerwehr Niederaula.

Rico Weißbach und Silke Herwig, zwei von drei Geschäftsführern der Lebensgemeinschaft Sassen und Richthof, verschafften sich einen Überblick während der Großübung und dankten den Feuerwehrkameradinnen und -kameraden sowie allen Wehrführern und Einsatzleitungen für diese gelungene Übung sowie deren aufwendige Planung im Vorfeld. Ebenso freuten sie sich über das Interesse von Bürgermeister Thomas Rohrbach aus Niederaula, der zu diesem Übungseinsatz ebenfalls auf den Richthof gekommen war.

"Wichtig, die Zusammenarbeit zu erproben"

Insbesondere die landkreisübergreifende Zusammenarbeit zwischen den ortsansässigen Wehren sowie den Wehren der Marktgemeinde Niederaula wurde hervorgehoben. "Durch die Lage des Richthofs an der Landkreisgrenze Vogelsberg nach Hersfeld-Rotenburg ist es wichtig, dass die Wehren auf beiden Seiten die Zusammenarbeit erproben konnten. Des Weiteren konnte die besondere Entnahme von Löschwasser aus der Fulda geübt und das Gelände des Richthofs kennengelernt werden, was im Ernstfall einen entscheidenden Vorteil bieten kann", sagte Silke Herwig während der laufenden Übung.

Nach dem gelungenem Abschluss der Übung sorgten die Kollegen Andreas Huras (selbst Wehrführer der Feuerwehr Kleba), Christian Günther und Karsten Herwig von der Lebensgemeinschaft für das leibliche Wohl der Kameradinnen und Kameraden.

"Wir sind auf die Hilfe der umliegenden Feuerwehren angewiesen"

Nachbesprechung Foto: Silke Herwig

Rico Weißbach dankte im Anschluss an die Nachbesprechung nochmals allen Einsatzkräften: "Wir von der Lebensgemeinschaft bedanken uns für Ihr ehrenamtliches Engagement und Ihren Einsatz für Ihre Mitmenschen. Es ist gerade in der heutigen Zeit, in der viele eher auf sich schauen und eine Art Selbstoptimierung betreiben, nicht mehr selbstverständlich, dass man seine private Zeit und Kraft für das Gemeinwohl einsetzt. Sie alle haben sich durch Ihren freiwilligen Beitritt in Ihre jeweilige Feuerwehr dazu entschieden, sich für andere zu engagieren und im Ernstfall herausragende Hilfe zu leisten. Hier bei uns auf dem Richthof leben circa 160 Menschen. Wir haben also die Größe eines kleinen Dorfes. Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner wären nicht in der Lage, sich selbst zu retten. Daher sind wir auf die Hilfe der umliegenden Freiwilligen Feuerwehren angewiesen, wofür wir nochmal unseren recht herzlichen Dank aussprechen möchten."

Zum Verein der Lebensgemeinschaft Sassen und Richthof:

Die Lebensgemeinschaft ist ein mildtätiger Verein der Behindertenhilfe. In den beiden Dorfgemeinschaften Sassen und Richthof leben zurzeit circa 230 Menschen mit Assistenzbedarf und weitere circa 130 Menschen, die in der Lebensgemeinschaft tätig sind oder waren. Von außen dazu kommen weitere circa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Lebensgemeinschaft e.V. ist Träger einer besonderen Wohnform und bietet Menschen mit Assistenzbedarf sowohl Wohnplätze als auch die Tätigkeit in einem Bereich ihrer Werkstätten (Tischlerei, Gärtnerei, Weberei, Töpferei, Färberei, Bäckerei, Landwirtschaft, Holzwerkstatt, Keramikwerkstatt oder Kerzenwerkstatt) an. Darüber hinaus ist es auch möglich, dass Menschen mit Assistenzbedarf nur das Arbeitsangebot der Werkstätten auf dem Richthof und in Sassen nutzen, wenn sie in ihrem familiären Umfeld wohnen bleiben möchten. Für junge Menschen mit Assistenzbedarf bietet die Lebensgemeinschaft nach ihrem Schulabschluss zudem in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit einen sogenannten Berufsbildungsbereich an. (Hans-Hubertus Braune/Silke Herwig) +++


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