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Allein am Montagabend auf der Bühne: Chris de Burgh. Nur einmal unterstützt von Dennis Martin. - Fotos: Martin Engel

FULDA Chris de Burgh in der Orangerie

In Fulda verliebt: Der irische Barde allein auf großer Bühne

08.11.22 - Chris de Burgh ist nicht erst seit seinem jüngsten Mitwirken beim "spotlight"-Erfolgsmusical "Robin Hood" in Fulda eine feste Größe. Der irische Singer/Songwriter fühlt sich laut eigenem Bekunden in der Barockstadt bereits seit Langem sehr wohl, er mag die Menschen - und die Menschen mögen ihn. Dies wurde auch am Montagabend bei einem Konzert ganz eigener Art in der bestens besetzten Orangerie deutlich: "His Songs, Stories & Hits" nennt sich das Soloprogramm des Künstlers, der zu seinen Anfängen in den 70er Jahren zurückfindet und den Bogen über Welterfolge hin ins Jetzt spannt.

Angesichts der Mainstream-Hits "Lady In Red", "High On Emotion" oder auch "Don't Pay The Ferryman" vergisst man leicht, dass der inzwischen 74-Jährige einst als (zunächst) unterschätzter Folkbarde begonnen hatte, der den damals noch überschaubaren Kreis seiner Fans mit irischen Balladen und mitunter skurrilen Geschichten verzückte. Erwähnt seien da nur "Patricia The Stripper" vom Album "Spanish Train And Other Stories" oder auch "In A Country Churchyard" (von "At The End Of A Perfect Day").


Viele Highlights

Auch in der Orangerie gibt sich der Künstler am Montagabend einmal mehr so, wie man ihn kennt: Stets nahbar, im beständigen Austausch mit dem Publikum und gerne mit seinem Alter kokettierend. Dem Beginn am Piano mit "The Hands of Man" und "Go Where Your Heart Believes" folgt mit "Missing You" das erste Highlight des Abends und der erste der erwähnten Mainstream-Welterfolge. Verlangt er nach der Musik einer unterstützenden Band, dann gibt's die - aber eben nur eingespielt vom Band.

Peter Scholz (rechts) von "spotlight".

Sichtlich freut sich der in Fulda verliebte Sänger darüber, wenn ihm Blumen und andere Aufmerksamkeiten auf die Bühne gereicht werden und gibt in manchen Momenten den humorvoll-schlitzohrigen Entertainer, dann wieder den nachdenklich-sentimentalen Menschen. So beispielsweise, wenn er ein Lied interpretiert, das er anlässlich des Todes eines ihm sehr nahestehenden Freundes verfasst hat.    

Der irische Barde (dieser Begriff ist nicht abwertend gemeint, im Gegenteil!) erinnert auch an seine musikalischen Vorbilder, zu denen er unter anderem Elvis ("Always On My Mind"), Bob Dylan, die Beatles ("Let It Be") und Paul Simon zählt, um dann zu den "Moonfleet"-Geschichten des britischen Autors John Meade Falkner überzuleiten. Diese Story um Schmuggler und die Jagd nach einem Diamanten hatte de Burgh in 2010 vertont.

Russland, Ukraine und Robin Hood

Und dass sich der 74-Jährige schon immer auch als Mann mit eigenem politischen Standpunkt gesehen hat, auch wenn er nie einer der lautstarken Stimmen gewesen ist, wird bei seinen Statements zu Russland, der Ukraine und der Flüchtlingskrise sehr deutlich. Beschwörend bekennt er, nie wieder auch nur ein Konzert in Russland geben zu wollen und verdammt geradezu den Menschenverächter Wladimir Putin. Dies alles, bevor es zur zweiten großen Geschichte des Abends kommt: Robin Hood.

Aus den Musicalsongs hatte Chris de Burgh mit "The Legend Of Robin Hood" ein weiteres Konzeptalbum kreiert, das parallel zum gleichnamigen Erfolgsmusical vor rund einem Jahr erschienen ist. Dabei wirft der 74-Jährige Schlaglichter auf ein Leben am Rande der Gesellschaft zugunsten von denen, die ebenfalls dort zu Hause sind ("The Man With The Double Face", "We’ve Got The Money", "Live Life, Live Well").

Musikalische Unterstützung bekommt er bei einem Song von Mit-Komponist Dennis Martin, der ebenso wie Peter Scholz von "spotlight" unter den Zuhörern weilt. Martin selbst freut sich über den "Schlusspunkt eines total verrückten Jahres", da man endlich die Welturaufführung des Musicals in Fulda habe feiern können und eine grandiose Spielzeit erlebt habe. Und er betont, zu Chris de Burgh gewandt: "Dank für Dein Engagement und Deine Freundschaft."

Und die anfangs erwähnten Mainstream-Welterfolge? Die gibt's auch, aber als begeistert gefeierte Zugaben. Der offizielle Teil ist mit "Borderline" zu Ende gegangen; einem Werk aus dem 1982-er Album "The Getaway". Und mit "A Spaceman Came Traveling" aus dem "Spanish Train And Other Stories"-Album" hat der Künstler übrigens quasi nebenbei die vorweihnachtliche Zeit eingeläutet. (Bertram Lenz) +++ 

 



"Robin Hood"-Mitkomponist Dennis Martin begleitete Chris de Burgh bei einem Lied auf der Bühne. ...


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