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Regisseur Thomas Tomaschewski (stehend in der Mitte) und das diesjährige Ensemble. Vor ihm: Stephan Seipp als "Anton" - Fotos: Gerd Ochs

GEMÜNDEN / FELDA Das Ensemble Ehringshausen hat's drauf

(K)Ein dicker Hund sorgt für großen Vogelsberger Theaterspaß

28.11.22 - Man spürt nach der Zwangspause der Jahre 2020 und 2021 die gespannte Vorfreude im Publikum, bis der Vorhang endlich die Bühne im Saal der Ehringshäuser Theaterklause freigibt. Bis zur finalen Vorstellung am 2. Adventsnachmittag werden es wieder zehn Vorstellungen sein, die das Ensemble auf die "Bretter" bringt, die auch für die Hobby-Darsteller während der Showtime die Welt bedeuten. In dieser Saison ist es die dreiaktige Komödie "Ach, du dicker Hund", die unter der bewährten Regie von Thomas Tomaschewski aufgeführt wird.

Zum Plot: Der erfolgreiche Eisenwarenhändler Anton Meier hat ein Problem, merkt es aber nicht: Er ist ein dauergestresster Workaholic, der seine Frau Luise und Tochter Anna vernachlässigt und sogar der Beerdigung von Tante Elsbeth fernbleibt. Nach dem Plan von Luise und Anna kann es so nicht weitergehen - Antons Mitarbeiter Rainer, Nachbarin Marie und schließlich auch der Arzt, Onkel Otto, erklären den vorhandenen Hund kurzerhand für nicht existent. Anton droht an seiner Halluzination zu verzweifeln und soll so zu der Einsicht gezwungen werden, dass er sich ändern muss. Doch Anton merkt, dass etwas im Busch ist.

Soviel sei in aller Kürze zur Story der Autorin Sabine Drössler verraten ...

Yvonne Schäfer, Laura Krumbein, Yannis Schlosser, Adina Kömpf und Frank Schmidt sorgen in den genannten Rollen dafür, dass die Lachmuskeln der Zuschauer garantiert zum Muskelkater getrieben werden. Bei der Aufzählung fehlt noch einer im Bunde: Stephan Seipp als "Anton" verdient sich nämlich ein Extralob. Seipp besticht durch seine Präsenz, sei es nun als gestresster Geschäftsmann oder als verzweifelndes "Opfer" der Verschwörung, seine Pointen sitzen, allein schon die Mimik ist ebenso vielseitig wie hinreißend. Regisseur Thomas Tomaschewski hat mit der Auswahl des Stückes ebenso wie mit der Besetzung ohne Frage wieder ein sehr glückliches Händchen bewiesen. Man darf ihn getrost als Urgestein der Gruppe bezeichnen, denn er ist seit der Gründung vor 40 Jahren 26 mal selbst auf der Bühne gewesen, um nun seit 2016 Regie zu führen.

Vier Jahrzehnte Erfahrung

Bereits seit Anfang der achtziger Jahre ist die Ehringshäuser Theatergruppe aktiv. Und diese Erfahrung merkt man in allen Details. Gespielt wird nicht wie andernorts in einer beliebigen Mehrzweckhalle - hier im Saal der Theaterklause betritt der Zuschauer spürbar einen Theatersaal, in dem Bühnenbild, Licht und Ton nicht dem Zufall überlassen sind. Maskenbildnerin Ulrike Tomaschewski sorgt Backstage für den richtigen Look der Rollen, eine Live-Kameraübertragung verrät den gerade nicht auf der Bühne befindlichen Akteuren und dem Team hinter den Kulissen auf Monitoren den genauen Stand der Dinge. Mit diesen Zutaten bilden die erstaunliche schauspielerische Qualität der Akteure auf der Bühne und das Rundherum hinter der Bühne eine Kombination, die die Ehringshäuser Darbietungen zu einer überörtlichen Erfolgsgeschichte gemacht haben und sie aus einer Vielzahl von ähnlichen Angeboten landauf-landab herausheben. Die annähernd tausend Zuschauer der Serie kommen daher nicht nur aus dem näheren Umfeld. Es hat sich längst herumgesprochen, dass hier etwas ganz anderes geboten wird, als nur lustiger und unterhaltsamer Klamauk.

Wer sich noch selbst davon überzeugen möchte, dass sich die seit August abgeleisteten Übungsstunden der Gruppe wieder mehr als gelohnt haben, kann dies angesichts noch vorhandener Restkarten tun. Die Termine und Ticketvergabe finden sich auf der Homepage: https://www.ehringshaeuser-laienspielgruppe.de. (goa) +++