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REGION Der Stadtpfarrer bei O|N

Impuls von Stefan Buß: Der fliegende Engel

10.12.22 - Jetzt in der Adventszeit haben Engel Hochkonjunktur. Sie begegnen uns in vielerlei Gestalt in Schaufenstern, in Wohnungen und an anderen Orten, wo sie als Dekoration dienen. Jedoch: Sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament spielen Engel eine wichtige Rolle.

Da träumt Jakob von einer Leiter, die bis in den Himmel reicht und Engel steigen an ihr auf und nieder. Engel verbinden somit Himmel und Erde – Gott und Mensch. Im Lukasevangelium lesen wir, dass der Engel Gabriel Maria verkündet, dass sie den Gottessohn gebären wird. Und Maria erkennt, dass der Engel von Gott gesandt ist und spricht ihr "Ja" im Glauben. Wenn man die Kirche St. Joseph in Fulda im Nordend besucht, begegnet man auch einem eher unscheinbaren Engel.

Stadtpfarrer Stefan Buß. Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

Ich glaube, vielen Gottesdienstbesuchern ist es nicht bewusst, dass sie beim Öffnen der Tür einen fliegenden Engel im Türgriff begegnen. Engel sind eine Brücke zu Gott. Engel sind Gott zugewandt, sie beten ihn an. Sie sind die Heerscharen Gottes, die an Weihnachten ihr Gloria anstimmen. Und wenn sie sagen: "Euch ist heute der Heiland geboren", weisen sie von sich weg. Und damit sind sie zweitens uns Menschen zugewandt. Sie sind Boten Gottes. Als Boten Gottes können sie unterschiedliche Gestalt haben: geheimnisvoll, unsichtbar und auch ganz konkret als Person.

Wie heißt es in einem Text von Rudolf Otto Wiemer: "Es müssen nicht immer Männer mit Flügeln sein, die Engel." In Engeln zeigt sich die Zuwendung Gottes zum Menschen. Gott lässt uns Menschen nicht allein, sondern umgibt uns mit seiner heilenden und liebenden Nähe. Daher heißt es auch im Psalm 91: "Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest." Und in der Verkündigung des Engels an Maria spricht der Engel Gabriel und die Engel zu den Hirten das vertrauende Wort des Herrn zu: "Fürchte dich/euch nicht!". In einem Text von Bernhard Kraus heißt es:

Fürchte dich nicht – ich bin bei dir
Dann und wann
wird dir jemand zum Engel
ohne es zu ahnen
vielleicht
wenn dir jemand Raum schafft
zum Staunen und Hören
und du dich aufrichten und frei atmen kannst
wenn jemand mit strahlenden Farben
und neuen Klängen dein Leben bereichert
dich mit beflügelnder Leichtigkeit ansteckt
und Friede in dir wachsen kann
wenn du das Dunkel hinter dir lassen kannst
und dich mit neuem Vertrauen und Mut
deinem Lebenstraum zuwendest
wenn dir jemand zusagt:
Geh deinen Weg, wohin er auch führt
Fürchte dich nicht
Ich bin bei dir
Und: Wie oft bist auch du
jemandem Engel
ohne es zu ahnen!

Manchmal sind solche Engel einfach da und wir merken es nicht, so wie der Türgriff an der Josephskirche in Fulda… (Stefan Buß) +++


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