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Vor dem Caritas-Haus und zeigt (v. li.) die Herren Juch, Meyer, Frau Herbert, Dr. Koch sowie Herren Lenders und Franz). - Foto: C. Scharf/Caritas Fulda

FULDA Über aktuelle sozialpolitische Themen

MdB Jürgen Lenders im Gespräch mit der Fuldaer Caritas

05.12.22 - Zurzeit führt der Caritasverband für die Diözese Fulda in seiner Eigenschaft als Spitzenverband der Wohlfahrtspflege und als sozialpolitischer Akteur eine Reihe von sozialpolitischen Gesprächen durch: Die Caritas lädt dazu politische Vertreter und Parlamentarier ein, die auf Bundes- oder Landesebene das Gebiet und die Menschen aus dem Bistum Fulda vertreten. Ziel der Gespräche ist es, sich über aktuell relevante Themen auszutauschen.
 
Der FDP-Bundestagsabgeordnete Jürgen Lenders folgte kürzlich der Caritas-Einladung zu einer solchen Austauschrunde ins Caritas-Haus am Dom und brachte zwei weitere Gesprächsteilnehmende mit in die Runde: die Kreisverbands-Ehrenvorsitzende Sybille Herbert sowie Dr. Sebastian Koch aus seinem unmittelbaren Arbeitsteam. Seitens der Caritas nahmen neben Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch Ressortleiter Franz Meyer und Referent Holger Franz aus dem Caritas-Ressort Soziale Dienste teil, das die Themen und die Gesprächsrunde vorbereitet hatte.
 
Jürgen Lenders, der bei seinem letzten Gespräch mit der Fuldaer Caritas noch als hessischer Landtagsabgeordneter gekommen war, berichtete zunächst über seine Arbeitsschwerpunkte als Mitglied einer der drei Regierungsfraktionen und im Bundesparlament in Berlin. Besondere Themenschwerpunkte setzt naturgemäß der Verkehrsausschuss, wo Lenders ordentliches Mitglied ist. Caritasdirektor Juch stellte anschließend kurz die Themen vor, welche aus Sicht der Caritas besprochen werden sollten: Corona-Pandemie und jetzt der Ukraine-Krieg und die damit verbundenen wirtschaftlichen Ereignisse wie Inflation und stark steigende Energiepreise sorgten dafür, dass viele Menschen in prekäre Lebenssituationen gerieten. Die Caritas, so Juch, versuche der Politik Hinweise und Anregungen zu geben, was wichtig sei, um die Situation dieser Betroffenen wirtschaftlich zu stabilisieren.
 
In Bezug auf die Schuldnerberatung, so ergänzte Referent Holger Franz, sei es wichtig, dass die notwendigen Mittel für diese Form der Sozialberatung keinesfalls zurückgefahren würden. Im Gegenteil sollte nicht nur eine Beratung von Menschen in Privat-Insolvenz, sondern auch schon eine Beratung von Personen möglich sein, die Lösungen suchten, um größeren Schaden durch die weiter ansteigende Überschuldung frühzeitig aufzufangen.

Bürgergeld

 

Bzgl. des Bürgergeldes regte die Caritas im Kontext mit den anderen Wohlfahrtsverbänden an, dass man die Stromkosten als derzeit stark steigenden Posten analog zu den Heizkosten aus der Grundversorgung herausnehmen sollte. So könne man flexibler reagieren, wenn diese Stromkosten exorbitant weiter steigen.
 
Lenders unterstrich, es sei eine Intention des Bürgergeldes, dass eine private wirtschaftliche Krise nicht gleich zum Zusammenbruch des gesamten Lebensalltags führe; wer in die wirtschaftliche Schieflage gerate, solle nicht gleich unmittelbar zum Wohnungswechsel gezwungen sein, zumal eine kleinere und preiswertete Wohnung zu finden, heutzutage ja auch nur schwer möglich sei. Klar müsse es weiter eine Mitwirkungspflicht der Betroffenen geben, die Leistungen beziehen. Aber, so Lenders, man solle die nötige Zeit zugestanden bekommen, sich zu konsolidieren. Auch sollten die Fallmanager immer den Raum haben, individuelle und auf die Klientel zugeschnittene Lösungsansätze zu erarbeiten. Dach über dem Kopf, Strom, Wasser und Wärme – da waren sich alle Diskutanten im Caritas-Haus einig – müssten für jeden Menschen stets sichergestellt sein.
 
Ein weiterer Themenblock in der Gesprächsrunde waren Flucht, Asyl und die Ermöglichung legaler Zuwanderung, um den Arbeitskräftemangel in Deutschland abzuwenden. MdB Lenders betonte, dass in dieser Frage, ein taugliches Zuwanderungsgesetz zu erarbeiten, in der Ampelkoalition durchweg große Einigkeit herrsche. Man erwäge die Etablierung eines Punktesystems ähnlich wie Kanada; die fehlenden Sprachkenntnisse seien dann kein grundsätzliches Hemmnis mehr bei der Einreise, doch sei der Spracherwerb natürlich wichtig für eine erfolgreiche Integration.  
Abschließendes Thema waren Wohnraum und das Recht auf Wohnen.  Hier unterstrich man seitens der Caritas, dass die Möglichkeit, sozialen Wohnraum zu schaffen, mit geeigneten politischen Maßnahmen wieder erleichtert werden müsse. Einig war man sich darin, dass die Mobilitätsfrage immer dabei mitgedacht werden müsse, denn Wohnen und Erreichbarkeit gehörten zusammen, um einen Alltag mit Familie und Arbeit bewerkstelligen zu können.

Das intensive, zweistündige Gespräch endete mit der gegenseitigen Versicherung, sich bei passender Gelegenheit erneut zum Austausch zusammenzusetzen und – wo es die Themen hergeben – darüber hinaus auch in gemeinsamen Projekten konkrete praktische Lösungsansätze zu erarbeiten. (pm) +++


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