Trotz Fanbo Mengs Wahnsinns-Fight gegen Boll: Es reichte nicht

05.12.22 - Antreten beim Abonnementsmeister hieß es am frühen Sonntagnachmittag für die Spieler des Tischtennis-Bundesligisten TTC RhönSprudel Fulda Maberzell. Und was das Gästeteam bot, konnte sich trotz der glatten und erwartungsgemäßen 0:3-Niederlage sehen lassen. So lieferte Fanbo Meng gegen "Altmeister" Timo Boll einen Wahnsinns-Fight - und zwang der Franzose Alexandre Cassin dem Schweden Anton Kjällberg, den aktuellen Europameister und die Nummer 9 der Welt, in den fünften Satz. Das Team aus Fulda bot kämpferisch eine starke Leistung.

Alexandre Cassin

Im Eröffnungseinzel hatte es Alexandre Cassin mit dem Schweden Anton Kjällberg zu tun. Der Franzose Cassin zwang seinen Kontrahenten zu fünf Sätzen - ehe er sich nach 33 Minuten und 14 Sekunden geschlagen geben musste. Cassin bot kämpferisch eine starke Leistung und gewann den zweiten und vierten Durchgang. Kjällberg verwandelte den ersten seiner fünf Matchbälle - Cassins beherzte Leistung aber konnte sich sehen lassen.

Aruna im Pech: Er kann sechs Satzbälle nicht nutzen

Quadri Aruna

Im zweiten Match des frühen Sonntagnachmittags hatte Fuldas Quadri Aruna auf seiner "Abschiedstournee" im Duell mit dem Chinesen Dang Qiu nach verlorenem ersten Satz im zweiten Durchgang sechs Satzbälle - Arunas Gegner aber kam auf und entschied den Satz noch mit 12:10 für sich. Da Aruna den dritten klar verlor, hieß es erwartungsgemäß 0:2 aus Maberzells Sicht. Dennoch bot Aruna dem aktuellen Europameister und der Nummer 9 der Welt die Stirn.

"Altmeister gegen Neu-Nationalspieler" hieß es im dritten Einzel - oder: Timo Boll gegen Fanbo Meng. Erwartungsgemäß ging Durchgang Nummer eins schnell weg aus Sicht des Fuldaers - doch im zweiten Satz roch Fanbo nicht nur an der Überraschung, er schaffte sie auch: mit 11:9 entschied er den Durchgang für sich. Ehe der Neu-Nationalspieler dem Favoriten aus dem Odenwald einen Wahnsinns-Fight lieferte. In Satz hatte Fanbo bei 10:8-Führung zwei Satzbälle - und die folgenden Ballwechsel waren an Dramatik kaum zu überbieten.

Boll glich aus, hatte beim 11:10 Matchball. Den wehrte Fanbo Meng ab, erkämpfte sich beim 12:11 erneut einen Satzball - ehe Boll mit 14:12 triumphierte im Duell der Generationen. Einzel Nummer vier und auch das Doppel waren gegenstandslos geworden - doch der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell hatte allen Grund, die Halle erhobenen Hauptes zu verlassen. Düsseldorf gewann auch sein achtes Saisonspiel und führt die Rangliste der Bundesliga weiter ohne Verlustpunkt an - das Team aus Fulda steckt nach wie vor hinten drin.

Frauenholz: Sind auf dem Weg der Besserung - noch zwei Heimspiele

Doch Maberzells "Mister Tischtennis" gibt Entwarnung. "Wir sind auf dem Weg der Besserung", sagte Stefan Frauenholz. Er war äußerst angetan vom Auftritt seines Teams. "Es hätte nicht viel gefehlt, und wir wären im fünften Satz gewesen", erklärte er nach Fanbo Mengs Vorstellung, "und dann beginnt das Match neu".

Auf zwei Heimspiele freut sich der TTC noch in diesem Jahr: am kommenden Samstag gegen Bad Königshofen - und am 22. Dezember im "Kellerduell" gegen Mainz 05. "Das wird ein Highlight-Spiel", betont Frauenholz. "Dann laden wir alle Jugendspieler aus Fulda kostenlos ein. Den Termin haben wir bewusst gewählt. Am nächsten Tag beginnen die Schulferien, und die Kinder können ausschlafen." (wk)

Die Ergebnisse im Einzelnen

Anton Kjällberg - Alexandre Cassin 3:2 (11:7, 9:11, 11:7, 8:11, 11:5)

Dang Qiu - Quadri Aruna 3:0 (11:6, 12:10, 11:7)

Timo Boll - Fanbo Meng 3:1 (11:5, 9:11, 11:7, 14:12) +++