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Blick über die Rhön - Archivbilder: O|N/Carina Jirsch/Jonas Wenzel (Yowe)/Hans-Hubertus Braune

REGION Mehr Potenzial im Biosphärenreservat

Forsa-Umfrage: Die Rhön ist schön - das finden auch die Rhöner

06.12.22 - Woran denken Sie, wenn Sie an die Rhön denken? Richtig, an die schöne Natur, Ruhe und Geborgenheit sowie leckere Nahrungsmittel. Zugegeben, für diese Erkenntnis braucht es keine aufwendige Meinungsumfrage. Allerdings finden viele Menschen ihre Heimat oftmals langweilig. Es hat was von Macht der Gewohnheit.

Die Rhöner mögen dagegen ihr zu Hause im Land der offenen Ferne - und sagen das auch. Nahezu 100 Prozent der befragten Menschen aus dem Gebiet des Biosphärenreservats Rhön haben diese Vorzüge ihrer Heimat in der Einstiegsfrage angegeben. In Telefoninterviews wurden insgesamt 1.002 Menschen ab 14 Jahren im Biosphärenreservat mit einem Fragenkatalog zur Region, der Lebensqualität, aber auch zur Arbeit des Biosphärenreservats befragt.

Auf Grafiken wurden die Ergebnisse der forsa-Umfrage zum Biosphärenreservat Rhön ...Fotos (5): Forsa

Hinweisschilder in der Kernzone vom Biosphärenreservat Rhön

Das Stimmungsbild in der Bevölkerung liefere den Verwaltungsstellen in Bayern, Hessen und Thüringen, die die Umfrage beauftragt haben, eine wertvolle Grundlage, um Optimierungspotenzial erkennen und zukünftige Arbeitsschwerpunkte festlegen zu können. Bereits in den 2002 und 2010 wurde eine solche Befragung durchgeführt, sodass eine Vergleichbarkeit über die vergangenen 20 Jahre möglich ist. Die Ergebnisse wurde dieses Mal allerdings in vier Regionen aufgeteilt, da im Jahr 2014 das Gebiet in Bayern erweitert wurde. Diese neuen zusätzlichen Regionen in Bayern wurden deshalb in den Vergleich der ersten beiden Umfragen nicht verglichen.

Über 133.000 Menschen leben im Biosphärenreservat

Das Gebiet vom Biosphärenreservat Rhön

Während einer virtuellen Pressekonferenz stellte Projektleiter Stefan Depenbrock vom beauftragten Forschungsinstitut forsa die Ergebnisse anhand einer Präsentation vor. Zum Biosphärenreservat gehören Regionen der Landkreise Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld, Fulda, Schmalkalden-Meiningen sowie dem Wartburgkreis und dem Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Über 133.000 Menschen leben im Biosphärenreservat, rund 26,64 Prozent in Hessen (45.763).

"Insgesamt sind wir sehr glücklich über die Analyse", sagt Ulrike Schade. Die Leiterin der federführenden Thüringer Verwaltungsstelle sagte weiter: "Sieben von zehn Befragten halten das Biosphärenreservat für wichtig, 61 Prozent sehen Vorteile durch das Biosphärenreservat für die Region."

Wurst, Bier und Wolle

Die Menschen seien sympathisch und angenehm, sagen die befragten Rhöner über ihre Nachbarn. Ein wertvolles und schützenswertes Gut sei die Natur, die es zu erhalten gelte. Und wenn sie an regionale Produkte denken? Wurst, Fleisch, Bier, Schafe und Wolle wurden häufig genannt. Insgesamt habe die Nutzung von regionalen Produkten zugenommen. "Die Ergebnisse haben unter anderem gezeigt, dass die Nachfrage nach regionalen Produkten zwar steigt – das ist erfreulich. Bei der Bekanntheit dieser Produkte besteht allerdings noch Optimierungspotenzial – genauso im Bereich Verkehr und Infrastruktur", sagt Torsten Raab, Leiter der Hessischen Verwaltung. Daher seien auch die sechs Rhön-Landkreise wichtige Partner.

Traditionelle Feste verbinden

zum Beispiel beim Viehabtrieb in Simmershausen

Zulegen kann das Biosphärenreservat Rhön in der Außendarstellung. Gerade die jüngeren Menschen sind mit dem Biosphärenreservat weniger vertraut. Eine Mehrheit der befragten Menschen weiß nicht, dass sie innerhalb des UNESCO-Biosphärenreservat wohnen. Als Vorteile wurden der Natur- und Umweltschutz und der Tourismus genannt. Das Biospärenreservat ziehe mehr Besucher an. Eine kleine Minderheit der befragten Menschen sehen dagegen Nachteile für die Forst- und Landwirtschaft und Verbote in der Region.

"Wir werden auch Studierende aus den Bereichen Gesellschafts-, Sozial- und Politikwissenschaften dazu anregen, sich tiefergehend mit den Ergebnissen zu befassen und mit den Rohdaten der Umfrage zu arbeiten", sagt Dr. Doris Pokorny. Sie ist Leiterin der Bayerischen Verwaltungsstelle.

Alles schön und gut in der Rhön. Aber auch hier gibt es Potenzial für Verbesserungen. Zwar werde die Werbung wahr genommen und die Akzeptanz für das Biosphärenreservat ist hoch und die einheimischen Besucher fühlen sich gut informiert. Die Macher der Rhön sagen aber auch: "Wir müssen unsere Arbeit viel stärker ins Schaufenster stellen." Gerade auch die drei Bundesländer sind unterschiedlich geprägt. "Wir sehen uns als eine Region", sagt Raab.

Kommunikationswege optimieren

Trotzdem sehen die Verwaltungen in den Ergebnissen den dringenden Auftrag, in der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation einen stärkeren Fokus auf die Zielgruppe der jüngeren Erwachsenen zu legen. Bei der Entwicklung der länderübergreifenden Kommunikationsstrategie, die die Verwaltungsstellen gemeinsam mit dem Verein Natur- und Lebensraum Rhön und dem Verein Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön umsetzen werden, wird dieses Ziel daher im Vordergrund stehen.

Die Ergebnisse der Meinungsumfrage fließen in den Evaluierungsbericht ein, der im Jahr 2023 an die UNESCO übergeben wird. Der Beurteilung müssen sich alle UNESCO-Biosphärenreservate im Turnus von zehn Jahren unterziehen.

Die Rhön ist schön, soll bestmöglich noch schöner werden. Und wer Gutes tut, soll auch darüber sprechen. Die detaillierten Ergebnisse der forsa finden interessierte Leserinnen und Leser im Internet unter der Adresse forsa-Umfrage im Biosphärenreservat Rhön . (Hans-Hubertus Braune) +++


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