Erste Weihnachtsmarkt-Bilanz fällt eher gemischt aus

08.12.22 - Seit knapp zwei Wochen ist in Bad Hersfeld der "Weihnachtsmarkt der Träume" geöffnet. Im Gegensatz zu anderen Jahren durchaus mit winterlichen Temperaturen und Schnee. Trotz dieser Voraussetzungen gibt es nicht nur positive Stimmen, was vor allem an der Wahl des Standortes liegt. OSTHESSEN|NEWS hat bei einigen Händlern nachgefragt.

Einen schneebedeckten Weihnachtsmarkt gab es auch schon...

Zum zweiten Mal nacheinander befindet sich der Weihnachtsmarkt im Stiftsbezirk direkt im Schatten der Ruine. "Das Ambiente im Stiftsbezirk wird von den meisten Kunden sehr gut angenommen. Dies liegt aber vor allem an den Abendstunden, wo die Stiftsruine besonders erstrahlt. Für uns als Händler ist der Ort etwas zwiespältig zu sehen. Gerade unter der Woche um den Mittag und Nachmittag ist sehr wenig los. Hier kommt keine Laufkundschaft vorbei und das ist für uns ein Problem", erklärt die "Glühweindestille" aus Eisenach, die von der Familie Braun betrieben wird. 

Wochenenden sind sehr stark frequentiert

Die Preise wurden im Vergleich zum Vorjahr beim Glühwein nur marginal erhöht. ...

An den Wochenenden sei allerdings der Weihnachtsmarkt sehr gut angenommen worden, so die Glühweinstand-Betreiberin weiter. Die Familie ist bereits seit 16 Jahren auf dem Weihnachtsmarkt zugegen und stellt ein paar entscheidende Unterschiede zum Vorjahr fest: "Im vergangenen Jahr kamen viel mehr Menschen aus den umliegenden Städten, weil Bad Hersfeld, als einer der wenigen Märkte überhaupt öffnete. Deshalb hat die Premiere auch so gut funktioniert. In diesem Jahr sind die Vorzeichen anders und jede Stadt hat wieder seinen eigenen Weihnachtsmarkt." Beklagen wolle sich die "Glühweindestille" allerdings nicht - trotz steigender Kosten und Inflation habe sich das Verhalten kaum verändert, auch wenn die Probleme natürlich besprochen würden, so die "Glühweindestille" abschließend.

Eine ähnliche Wahrnehmung gibt es bei "Mandelbrennerei Geschwister Wynohradnyk": "Erst in den Abendstunden geht es richtig los. Um die Mittagszeit verbringen natürlich auch einige ihre Pause hier, aber nicht in dem Maße, wie es zentraler in der Stadt wäre. Grundsätzlich ist es aber ein schönes Bild im Stiftsbezirk, welches auch gut zum Weihnachtsmarkt passt." Eine Veränderung des Kaufverhaltens haben wir glücklicherweise nicht festgestellt - auch über die Preise wird nicht lamentiert. Wir waren auch auf dem Lullusfest und haben die Preise glücklicherweise halten können. Alles in allem können wir bisher ein neutrales Fazit ziehen. Und keiner weiß, wie die kommenden zwei Wochen laufen werden."

Lichter rund um die Ruine erzeugen romantische Stimmung

Das ofenfrische Handbrot findet einen guten Anklang bei den Kunden.

Bei Rawiels Backstube wird selbstgemachtes Handbrot angeboten - ein Angebot, was von den Besuchern gerne genutzt wird: "Wir sind zum zweiten Mal hier und die Besucher machen einen regen Gebrauch von unserem Angebot. Gerade an den Wochenenden war sehr viel los. Was ich allerdings verstehen kann, wenn hier abends die Lichter angehen, erzeugt das eine wunderbare romantische Stimmung."

Dieter Hundt vom Traditionsstand "Knüllwälder Holzmichel"

Ein weiterer Traditionsstand auf dem Weihnachtsmarkt ist der "Knüllwälder Holzmichel", die diverse Holzprodukte anbieten: "In diesem Jahr werden besonders gerne unsere Vogelhäuser gekauft, die bei uns eine enorme Tradition haben", erklärt Dieter Handt, der bereits seit 17 Jahren auf den Weihnachtsmarkt kommt. Das Geschäft laufe gut, allerdings sei die Entfernung zwischen dem Haupt-Weihnachtsmarkt und einigen Buden auf dem Linggplatz zu groß, was auch einige Kunden bemängeln würden, so Handt weiter. "Generell sind wir aber sehr froh, wieder auf dem Weihnachtsmarkt vertreten zu sein und den Menschen eine Freude zu bereiten", ergänzt Dieter Handt abschließend. (Kevin Kunze)+++