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Bürgermeister Dieter Schäfer (rechts) ist mächtig stolz auf seinen Azubi Lukas Becker. - Fotos: Lenz

LAUTERTAL Handbücher für Feuerwehr und Klima

Lukas Becker: Ein Vorzeige-Azubi, auf den die Gemeinde stolz ist

17.12.22 - Trotz seines eher jugendlichen Alters von 25 Jahren muss man Lukas Becker für sein Engagement und seine Eigeninitiative bewundern.  Seine Wurzeln liegen im Ortsteil Ehringshausen  der Gemeinde Gemünden (Felda), und somit ist er ein waschechter Vogelsberger, der die Heimat liebt. Der seit Langem in der SPD Engagierte, zugleich stellvertretender Ortsvorsteher und Kreistagsmitglied, hat ein ganz besonderes "berufliches Hobby": Becker erstellt  - in diesem Falle für die Gemeinde Lautertal - Pläne wie den Bedarfs- und Entwicklungsplan für die Feuerwehr oder auch den Aktionsplan/Klimaschutzkonzept für die Klimakommune.

Warum Lautertal? Wie O|N bereits vor Längerem berichtet hatte, begann Lukas Becker nach der Schule zunächst eine dreijährige Ausbildung als Industriemechaniker, die er Anfang 2019 erfolgreich abschloss. Danach arbeitete er bei einer Firma in Nieder-Gemünden - vom Wohnhaus bis zur Arbeitsstelle trennten ihn nur wenige Kilometer: "Das ist ein Stück Lebensgefühl. Die Nähe zur Heimat ist für mich ein wichtiger Punkt, ich bin schneller zu Hause, muss keine weiten Strecken auf mich nehmen und kann diese gewonnene Zeit für unsere heimischen Vereine nutzen."  Dann aber ging der nunmehr 25-Jährige neue berufliche Wege und begann in der Gemeinde Lautertal eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten. Denn das Thema Verwaltung habe ihn schon immer fasziniert.

Vom "Fordern und Fördern"

Das Rathaus der Gemeinde Lautertal im Ortsteil Hörgenau. Hier ist Lukas Becker - noch ...

In diesem Zusammenhang lobt er seinen Arbeitgeber: Bereits während des Vorstellungsgespräches habe es keine Rolle gespielt, dass er parteipolitisch engagiert sei, seine Fähigkeiten hätten im Vordergrund gestanden. Und Bürgermeister Dieter Schäfer erkannte denn auch recht schnell das Potenzial des jungen Mannes und wusste dieses zu nutzen. "Mein Motto lautet ,Fordern und Fördern'", so der Verwaltungschef im O|N-Gespräch, der auch um Beckers hohe Affinität zur Feuerwehr wusste. Denn der 25-Jährige gehört zum einen zur Feuerwehr Ehringshausen, zum anderen nimmt er die Tagesalarm-Bereitschaft wahr.

Da passte es gut, dass der gemeindliche Bedarfs- und Entwicklungsplan aus dem Jahr 2013 einer Überarbeitung bedurfte, und während andere Kommunen für ein solches Vorhaben viel Geld in die Hand nehmen müssen, wurde Azubi Becker mit der Aufgabe betraut. Und auch hier kam ihm zugute, dass er den Vogelsberger Kreisbrandinspektor Dr. Sven Holland sehr gut kennt und unbefangen sowie mit viel Rückendeckung und Unterstützung gerade auch durch den Vogelsberger Kreisbrandmeister Tony Michelis und der Lautertaler Feuerwehraktiven ans Werk gehen konnte.

Viel Lob auch vom Vogelsbergkreis

Gut 100 dienstliche Stunden schlugen für die Neufassung  zu Buche, und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Denn die Feuerwehren von Lautertal sind bestens aufgestellt, was unter anderem Fahrzeuge und Ausrüstung angeht. Hohes Lob kam auch vom Vogelsbergkreis, denn Sven Holland stufte Arbeit und Engagement von Becker als vorbildlich für andere Kommunen ein. Bürgermeister Schäfer: "Das war der Ritterschlag, der bedeutete, dass wir alles richtig gemacht hatten".

Derart gelobt, ersann der Verwaltungschef die nächste Aufgabe, mit der sein Azubi betraut werden sollte:  die  Erstellung des Klima-Aktionsplanes. Die Gemeinde Lautertal hatte Ende Mai 2021 den Beitritt zur Gemeinschaft der hessischen Klimakommunen beschlossen und sich zugleich verpflichtet, einen  Aktionsplan zu erstellen, in dem die bisherigen Anstrengungen zum Klimaschutz, die künftigen Vorhaben und auch eine CO2-Startbilanz enthalten sein müssen. Dann gibt es entsprechende Zuschüsse des Landes. Azubi Lukas Becker nun hatte sich auch dieser Aufgabe angenommen, die Ergebnisse vor der Gemeindevertretung präsentiert und dafür einhelliges Lob bekommen. 

Insbesondere energetische Dachsanierungen der Bürgerhäuser, die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf dem Bauhof und auf dem Dach der "Neuen Mitte" in Meiches sowie die Umstellung der  Straßenbeleuchtung auf LED konnte er darlegen. Zudem einen Überblick über den Gesamt-Energieverbrauch der Gemeinde oder auch über  Naturschutzmaßnahmen wie Aufforstungen und das Anlegen von Blühflächen. Und, wie gesagt, das Ganze kam bestens an, zumal andere Kommunen für eine solche Ausarbeitung auf externe Dienstleister zurückgreifen - die bezahlt werden wollen.

Bürgermeister Schäfer spricht von einer "Win-Win-Situation" für alle Beteiligten - und hat auch schon eine weitere Aufgabe im Sinn: Digitalisierung beziehungsweise Online-Zugangsgesetz. Hier soll Becker wieder aktiv werden und ganz im Sinne der Interkommunalen Zusammenarbeit sowohl für Lautertal als auch für Wartenberg, Herbstein und Grebenhain den Vordenker geben.

Und der Lohn für all' diese Bemühungen: Nach Ende der Ausbildung wird der 25-Jährige in die Verwaltung von Lautertal übernommen. Dann wechselt er vom Azubi- in das Angestelltenverhältnis. Auch hier hat Bürgermeister Schäfer vorgedacht, denn sonst hätte womöglich eine andere Kommune den Ausnahme-Azubi weggeschnappt. (Bertram Lenz) +++


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