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Gerade diejenigen, die täglich zur Stelle sind, um Leben und Besitz anderer zu schützen, sind mitunter heftigen Angriffen ausgesetzt. - Archivfoto: O|N/Hendrik Urbin

REGION Vielschichtige Reaktionen auf O|N-Kommentar

Die Diskussion ist entfacht: Gewalt gegen Retter und Böllerverbot

04.01.23 - Nach den schlimmen Vorkommnissen in der Silvesternacht, als vornehmlich in Berlin, vereinzelt aber auch in anderen Städten, Einsatz- und Rettungskräfte brutal angegangen wurden, ist bundesweit eine Diskussion entbrannt. Zum einen darüber, wie solche Straftaten geahndet werden können, zum anderen, wie diejenigen zu schützen sind, die anderen helfen wollen. Eine Rolle spielt dabei auch die Frage, ob Silvesterfeuerwerke nicht ganz zu verbieten sind oder zumindest Verbotszonen eingerichtet werden. 

Der Deutsche Städtetag unterstrich die Wirksamkeit solcher Schritte. "Bislang haben die Städte, bereits lange vor Corona, gute Erfahrungen mit solchen Feuerwerksverbotszonen gemacht", sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Sie dienen dazu, Anwohner vor Lärm, historische Gebäude vor Bränden und Menschen auf Feiermeilen vor Verletzungen zu schützen."

Nach einer genauen Analyse der Vorfälle könne es dazu kommen, "dass beim nächsten Jahreswechsel die Böller-Verbotszonen ausgeweitet werden oder in Absprache mit den Sicherheitsbehörden die Polizeipräsenz erhöht wird", sagte Dedy weiter. Allerdings dürfe nicht vergessen werden, dass sich der Großteil der Menschen an die Regeln gehalten habe.

Schon jetzt gelten besondere Regelungen 

Allgemein gilt, dass derjenige, der Raketen und anderes Feuerwerk zünden will, Tabuzonen beachten muss: Böllern ist grundsätzlich nicht erlaubt in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altenheimen sowie besonders Brand empfindlichen Gebäuden wie Reet- und Fachwerkhäusern. Dies regelt bundesweit Paragraf 23 der Ersten Verordnung zum Sprengstoffgesetz. 

Das Silvester-Feuerwerk, auch in unserer Region, war für sehr viele Menschen beeindruckend. ...Archivfoto: O|N

Auch in Hessen hatten und haben verschiedene Städte und Gemeinden darüber hinaus eigene Regelungen getroffen: In Fulda beispielsweise galt ein absolutes Feuerwerksverbot im gesamten Altstadtbereich. Denn dort könnte wegen der engen Straßen und Gassen der vorgeschriebene Sicherheitsabstand von acht Metern zu den Fachwerkhäusern nicht eingehalten werden. Auch an allen Stellen außerhalb der Altstadt, an denen der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden kann, durften keine pyrotechnischen Gegenstände abgebrannt werden. Auf dem Domplatz war das Abbrennen von Silvesterfeuerwerk ebenfalls nicht gestattet. Ähnliche Vorgaben hatten den Feiernden unter anderem auch Alsfeld und Marburg gemacht.

Die öffentliche Debatte darüber, wie unsere Einsatz- und Rettungskräfte besser geschützt werden können, ist seit den Ereignissen der Silvesternacht ebenfalls in vollem Gange. Gerade in den sozialen Netzwerken wie "Facebook" solidarisieren sich immer mehr Menschen mit den Helfern und posten Buttons mit dem Aufdruck "Keine Gewalt gegen Retter!"

"Kein Kuschelkurs mehr"

Eine Forderung, die nach den Ereignissen der Silvesternacht immer drängender öffentlich ...Foto: dpa/picture-alliance / Jens Büttner

Ein sehr breites Echo hat auch der O|N-Kommentar zu der Gewalt-Thematik gefunden. Neben vielen Äußerungen auf "Facebook" gab es auch verschiedene Zuschriften an die Redaktion, die sich vornehmlich mit der erwähnten Forderung nach einem bundesweiten Böllerverbot, aber auch mit härteren Strafen für die Täter sowie mit dem mangelnden Respekt gegenüber Rettungs- und Einsatzkräften befassen. Ein weiterer Aspekt ist dabei auch die zunehmende Verrohung unserer Gesellschaft.

Die Stellungnahmen bei "Facebook" setzen sich vornehmlich mit den mutmaßlichen Straftätern von Berlin auseinander, die in ihrer überwiegenden Zahl Migranten gewesen sein sollen. Ein User schließlich formuliert seine Sichtweise in folgendem Satz: "Ich wäre für die gleichen Maßnahmen, die in Australien ergriffen werden! Jede Person, die Einsatzkräfte jeglicher Art angreift, geht ohne Verhandlung oder Gerichtsurteil direkt ins Gefängnis! Denn nur so erreicht man ernstzunehmende Erfolge! Kuschelkurs mit Verbrechern funktioniert nicht mehr!" (Bertram Lenz) +++


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