Biodiversität kindgerecht: Bumbo-Shit auf unversiegelten Flächen

07.01.23 - Die Themen Biodiversität und Umweltbewusstsein werden noch bis Ende Januar auf ungewöhnliche Weise in der Kinder-Akademie Fulda vermittelt: Dort sind die "Bumbos" los, zottelige Wesen, die als Sympathieträger niedrigschwellig die Verbraucher von morgen an ein symbiotischeres Verhältnis zur Natur gewöhnen sollen.

Bumbos mögen keine Steingärten, versiegelte Flächen finden sie grundsätzlich nicht so toll. Der siebenjährige Jakob aus Würzburg begutachtet mit Interesse den anatomischen Schnitt des Zottelwesens an der Wand, in der naheliegenden Forscherhütte finden sich VHS-Aufnahmen, Yeti-Style. Es gibt sie also wirklich! Verantwortlich für die Mitmachausstellung rund um die Bumbos ist Künstler David Weiss aus Witzenhausen. Der ist auch studierter Agrarwissenschaftler und hat sich auf die Fahne geschrieben, ernste Themen wie Klimawandel und Artenvielfalt kindgerecht zu vermitteln.

Die Mitmachausstellung ist noch bis Ende Januar in der Kinder-Akademie Fulda zu sehen ...

Yeti lässt grüßen: Der Bumbo wurde natürlich auch in freier Wildbahn gesehen ...

Der "Bumbo" soll als Sympathieträger die Themen Biodiversität und Verantwortungsbewusstsein ...

Künstler David Weiss aus Witzenhausen Foto: privat

"Bumbos können nicht ohne Blüten leben. Da es leider immer mehr Flächenversiegelung durch Straßen und Gebäude gibt, außerdem einen Rückgang der Ackerbegleitflora wie Mohn und Kornblumen, gibt es auch immer weniger blühende Pflanzen. Die Bumbos, deren Kostüm sich die Kinder auch anziehen können, sind einfach bessere Identifikationsfiguren. Das Schicksal trifft Vögel, Fische, Tiere und Schmetterlinge. Die Konsequenz ist erschreckend: Erst verschwindet der Lebensraum für Tiere und Pflanzen, dann für uns. Auf Ursache und Wirkung aufmerksam machen, das ist mein Ziel", erklärt Weiss.

Spielerischer Umgang mit Umweltthemen

In den Kothaufen der Bumbos finden eine Vielzahl blühender Pflanzen optimale Keimbedingungen. "Bumbo Shit" sind kleine getrocknete Lehmklumpen, die von Kindern ausgelegt werden können. Regina Igerst ist mit Enkel Jakob aus Würzburg gekommen, eine Arbeitskollegin hatte sie auf die Ausstellung aufmerksam gemacht: "Der spielerische Umgang mit den Umweltthemen und das Bewusstsein dafür, das finde ich gelungen und Kinder sollten wissen, wie verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur aussehen kann", so Igerst.

Yvonne Petrina, Leiterin der Kinder-Akademie Fulda

Yvonne Petrina, Leiterin der Kinder-Akademie Fulda, sieht die Mitmachausstellung in einer langen Tradition: "Wir haben uns schon in den Gründungsjahren Umweltschutzthemen zugewandt und sind davon überzeugt, dass Kinder frühzeitig damit vertraut gemacht werden sollten. Die Bumbos sind Sympathieträger und verständigen sich intuitiv untereinander, stellvertretend für die Tiere, die wirklich unter uns leben. Zusätzlich zur eigentlichen Ausstellung werden Workshops angeboten, in denen Kinder auch die Herstellung von Samenbomben lernen."

Weitere Informationen zur Ausstellung unter https://www.kaf.de/ausstellungen/die-bumbos/ (Marius Auth) +++