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Die Baukosten sind im vergangenen Jahr extrem in die Höhe geschossen. - Symbolbilder: O|N/Maria Franco / Kevin Kunze

REGION Stärkster Anstieg seit 1970

Baupreise für Wohngebäude im vergangenen Jahr um 13,8 Prozent gestiegen

11.01.23 - Viele Osthessen, die sich gerade ihren Traum vom eigenen Haus erfüllen, haben es im vergangenen Jahr bereits deutlich gespürt - der extreme Anstieg der Rohstoff- und Energiepreise. Das Statistische Landesamt Hessen unterstreicht dies mit unglaublichen Zahlen. Im Vergleich zum Jahr 2021 gab es einen Preisanstieg von 13,8 Prozent, der höchste Anstieg seit dem Jahr 1970.

Die Preise für den Neubau von Wohngebäuden in Hessen stiegen im Jahr 2022 – gemessen an den Preisindizes für Bauwerke – durchschnittlich um 13,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wie das Hessische Statistische Landesamt mitteilt, hatten sich die Baupreise in Hessen zuletzt vor 52 Jahren so stark erhöht. Damals, 1970, hatte die Teuerungsrate gegenüber dem Vorjahr bei 16,7 Prozent gelegen. Im Jahr 2021 waren die Preise im Vergleich zum Vorjahr um 8,2 Prozent gestiegen.

Die Bauleistungen umfassen neben den Lohnkosten auch weitere Kosten, die zur Erbringung der Leistung erforderlich sind. Dazu gehören auch Transport- und Materialkosten. Die im Jahr 2022 gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise beeinflussten daher auch die Entwicklung der Baupreise.

Preise für Rohbauarbeiten

Rohbauarbeiten verteuerten sich 2022 um 13,6 Prozent gegenüber 2021. Den stärksten Preisanstieg um durchschnittlich 21,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr gab es in diesem Bereich bei Entwässerungskanalarbeiten, gefolgt von Stahlbauarbeiten, die um 19,8 Prozent teurer wurden. Zu den bedeutenden Preistreibern zählten Betonarbeiten (plus 14,2 Prozent) und Mauerarbeiten (plus 10,4 Prozent), die zusammen einen Anteil von 63 Prozent an den Rohbauarbeiten haben. Deutlich teurer als im Vorjahr waren 2022 auch Klempnerarbeiten (plus 19,2 Prozent), Dachdeckungs- und Dachabdichtungsarbeiten (plus 17,9 Prozent) sowie Abdichtungsarbeiten (plus 17,6 Prozent). Für Erdarbeiten mussten um 11,9 Prozent höhere Preise gezahlt werden. Zimmer- und Holzbauarbeiten kosteten 10,9 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Preise für Ausbauarbeiten

Die Preise für Ausbauarbeiten stiegen 2022 gegenüber dem Vorjahr um 14,1 Prozent. Einen deutlichen Einfluss auf die Preisentwicklung von Ausbauarbeiten hatten Metallbauarbeiten (plus 18,6 Prozent), Tischlerarbeiten (plus 15,5 Prozent) und der Heizungsbau (plus 14,3 Prozent). Auch die Preise für den Einbau von Gas-, Wasser- und Entwässerungsanlagen (plus 18,6 Prozent) sowie für Estricharbeiten (plus 16,2 Prozent) stiegen überdurchschnittlich. Die Preise für Wärmedämm-Verbundsysteme stiegen um 14,6 Prozent, die Preise für Fliesen- und Plattenarbeiten um 14,1 Prozent und für Parkettarbeiten um 8,9 Prozent. Überdurchschnittlich teurer waren auch Raumlufttechnische Anlagen (plus 17,7 Prozent) und Verglasungsarbeiten (plus 17,0 Prozent).

Preise für weitere Bauwerksarten

Einen deutlichen Preisanstieg um 18,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichneten 2022 auch die Bauleistungen für Außenanlagen für Wohngebäude. Die Preise für Instandhaltungsarbeiten an Wohngebäuden (ohne Schönheitsreparaturen) stiegen gegenüber 2021 um 12,8 Prozent.

Stärker als der Neubau von Wohngebäuden verteuerten sich 2022 der Neubau von gewerblichen Betriebsgebäuden (plus 16,1 Prozent) und der Neubau von Bürogebäuden (plus 15,7 Prozent). Für den Straßenbau mussten um 17,8 Prozent und für Brücken im Straßenbau um 15,8 Prozent höhere Preise gezahlt werden als 2021. (kku/pm)+++


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