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Als Motivation für diese außergewöhnliche Informationsveranstaltung nannte der Referent, dass der Betrieb eines Freibades eine Gemeinschaftsaufgabe ist, die nur gelingen kann, wenn alle Akteure dies mittragen und Verantwortung übernehmen. - Fotos: Silke Post

BAD SALZSCHLIRF Bürgerstammtisch zur Zukunft des Freibads

Post: An einem Strang ziehen und das Freibad neu denken

11.01.23 - Im historischen Kulturkessel von Bad Salzschlirf erlebten Interessierte am Dreikönigstag einen außergewöhnlichen Fachvortrag. Fast 50 Zuhörerinnen und Zuhörer verfolgten gespannt dem Thema Zukunft Freibad, durchgeführt vom Fraktionsvorsitzenden der FWL Dr. David Post, von Beruf eigentlich Anästhesist. Nachfolgend die Presseerklärung der Freien Wähler:

Als Motivation für diese außergewöhnliche Informationsveranstaltung nannte der Referent, dass der Betrieb eines Freibades eine Gemeinschaftsaufgabe ist, die nur gelingen kann, wenn alle Akteure dies mittragen und Verantwortung übernehmen. Nach der bisher vorliegenden Planung liege zwar die Machbarkeit für eine Sanierung vor, nicht aber ein finanziell tragbares Konzept für den Betrieb. Ohne abgeschlossene Planung und Konzeption könne aber die Sanierung nicht starten und die Baumaßnahmen bis 2025 abgeschlossen werden, sodass Bad Salzschlirf Gefahr laufe, die hohen Fördersummen, die es erst möglich machen, zu verlieren. Es stelle sich die Frage: Sind die Bemühungen intensiv genug?

Befragung der Anwesenden zeigt hohes Interesse

Zwischenzeitliche TED-Umfragen weckten das Interesse der Anwesenden und ermöglichten schnell eine Beteiligung und Stimmungsbilder konnten am Anfang und am Ende verglichen werden. Hier zeigte sich beispielsweise, dass seit Schließung des Freibades der private Pool eine hohe Nutzung erfahren habe, er aber keine Alternative für ein Freibad darstelle. Alle TED-Ergebnisse können unter www.fwl.info eingesehen werden.

Die Sanierung müsse jetzt intensiv neu gedacht werden, damit über eine intelligente Sanierung, durch personalarme Technik und klimafreundliche Systeme langfristig geringe Betriebskosten entstehen. Die immer noch soliden Becken bedürfen wenig Sanierung bis auf der Installation eines Edelstahl-Planschbeckens. Wärmeerzeugung, Steuerungs- und Filtertechnik bedürfen einer Grundsanierung.

Tennisplatz könnte Solaranlage werden

Der hohe Wärme- und Strombedarf eines Freibades könne optimal durch automatisch gesteuerte Solarabsorber und Fotovoltaik gedrückt, theoretisch sogar gedeckt werden. Anhand einiger Berechnungen konnte der Beobachter feststellen, dass dazu eine zusätzliche Fläche notwendig ist. Der benachbarte ungenutzte alte Tennisplatz wäre dafür prädestiniert. Ergebnis: Mit intelligenter Energieplanung seien die langfristigen Betriebskosten deutlich zu reduzieren.

Der vom ehemaligen Schwimmeister Gutberlet eingebrachte Vorschlag eines Aufsichtsturms ist integraler Bestandteil des Konzeptes von der Aufsicht bis zur Steuerungstechnik. Der zweite Knackpunkt der Betriebskosten sind die Personalkosten und Sicherheitsauflagen. Auch hier erläuterte der Referent aus verschiedenen Blickwinkeln, wie ein Betrieb mit alternativen Konzepten und Schulungen von Hilfs- und Ersatzfachkräften eine höhere Flexibilität und geringer Dauer-Kosten erreichen könne. Viele weitere Sequenzen gab es noch zu Wassertemperatur, Barrierefreiheit, Kassen- und Zutrittssystemen, Chlorung und Aufsicht im Freibad. Auch die Themen Eintrittspreise, Öffnungszeiten und ein möglicher Förderverein durften nicht fehlen.

Bei Stromausfällen wäre die Wasserversorgung gesichert

Eine Spezialität des Freibades ist auch die Funktion als Löschwasserreservoir. Seit dem Umbau des Lüderberges könnte sich die Möglichkeit ergeben, durch eine Ringleitung vom Ulmenweg die Dauer-Kosten und den Aufwand dafür wegfallen zu lassen. Das hätte noch einen weiteren positiven Effekt, der dafür vorgehaltene Notstromgenerator könnte stattdessen für den Hochbehälter eingesetzt werden, sodass eine Trink- und Löschwasserversorgung bei Stromausfall für ganz Bad Salzschlirf möglich werden könnte.

Einige Synergien könnten das Projekt noch zusätzlich stärken. Dazu gehöre die Idee eines angrenzenden Campingplatzes, der durch das vorgeschlagene Konzept sogar Räumlichkeiten im Funktionsgebäude bekommen würde. Genauso wichtig ist die Kooperationen mit der freibadlosen Gemeinde Großenlüder und die mögliche Material- und Personalkooperationen mit den Freibädern Schlitz und Landenhausen. Alternativ geprüft werden sollte auf jeden Fall auch eine vorgeschlagene Schwimmbadbetriebsfirma, wobei die FWL den Betrieb durch die Touristik & Service GmbH bevorzugt, deren oberster Zweck definiert ist mit Betrieb, Unterhaltung und Erweiterung von Bädern in Bad Salzschlirf.

Friedrich Meister (CDU) wundert sich über verhältnismäßig wenige Teilnehmer

Der Vorsitzenden der Gemeindevertretung Friedrich Meister (CDU) zeigte sich zum Abschluss des hochgelobten Vortrages verwundert, dass nicht noch mehr Bürgerinnen und Bürger anwesend waren, denn so Meister "Das Vorhaben wird jeden in Bad Salzschlirf über einen sehr langen Zeitraum betreffen".

Insgesamt waren Zuhörerinnen und Zuhörer beeindruckt von der Expertise des Fraktionsvorsitzenden der FWL und zollten Dr. Post in der Gesprächsrunde nach dem Vortrag, an der er auch für Fragen Rede und Antwort stand, begeistert Beifall und großen Respekt. "Zwar sei der Aufwand für einen solchen Fachvortrag mit TED-Umfrage gewaltig, doch die durchweg positive Resonanz bestätigt und motiviert uns Freie Wähler, für unser Freibad eine solche Veranstaltung durchzuführen und am Thema dranzubleiben." resümierte der Referent und Gemeindevertreter. (pm) +++


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