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Der jetzt angeklagte Pädagoge leitete mehrere Chöre - O|N-Archivbild

FULDA 100-facher Kindesmissbrauch

Am Mittwoch Prozessauftakt gegen 47-Jährigen Exschulleiter

07.02.23 - Ein schwerwiegender Missbrauchsvorwurf wird ab Mittwoch vor dem Landgericht Fulda verhandelt: Einem ehemaligen Schulleiter aus Hersfeld-Rotenburg wirft die Anklage über hundertfachen Kindesmissbrauch und Verbreitung von Kinderpornografie vor. Die Ermittler gehen von 64 Missbrauchstaten an Kindern und 35 Taten an Jugendlichen aus. Die zehn bis 20 Opfer sollen Jungen sein. 

Die Verhandlung beginnt am Mittwoch am Landgericht Fulda

Die 2. Große Strafkammer des Landgerichts Fulda hat die Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main gegen den 47-jährigen ehemaligen Lehrer und Schulleiter wegen des Verdachts des mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs von Kindern und anderer Sexualdelikte zum Nachteil von Kindern und Jugendlichen zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet. Dem Angeklagten wird vorgeworfen, in der Zeit von Januar 1998 bis Dezember 2021 unter anderem an mehreren Orten im Landkreis Hersfeld-Rotenburg 64 Missbrauchstaten zum Nachteil von Kindern, 35 solcher zum Nachteil von Jugendlichen sowie 15 Taten im Zusammenhang mit dem Besitz kinder- und jugendpornografischer Inhalte begangen zu haben. Seit Januar 2022 befindet sich der Angeklagte deshalb in Untersuchungshaft, deren Fortdauer die Strafkammer angeordnet hat.

37 Verhandlungstage bis Ende Mai

Mit der Entscheidung über die Eröffnung des Hauptverfahrens hat die Kammer zugleich bestimmt, dass die Hauptverhandlung am Mittwoch, dem 8. Februar 2023  Landgerichts Fulda beginnen wird. Überdies wurden weitere 37 Verhandlungstage mit den Verfahrensbeteiligten abgestimmt, so dass die Hauptverhandlung derzeit bis einschließlich zum 31. Mai 2023 geplant ist. Um die minderjährigen Opfer zu schützen, ist davon auszugehen, dass die Öffentlichkeit bei der Verhandlung weitgehend ausgeschlossen wird. 

Dem 47-Jährigen, der an der Haselbachschule in Lispenhausen im Kreis Hersfeld-Rotenburg und an der Kleeblatt-Grundschule in Wehretal im Werra-Meißner-Kreis als Lehrer und Schulleiter tätig war und zuletzt in Göttingen wohnte, wird vorgeworfen, sich an Schutzbefohlenen vergangen zu haben. Er galt im Kreis Hersfeld-Rotenburg als engagierter Lehrer und war als Leiter mehrerer Chöre bekannt und beliebt, der sich auch in seiner Freizeit viel und gerne mit Kindern beschäftigte. So bot er beispielsweise außerschulische Freizeitaktivitäten wie Workshops oder Einzelcoachings für Kinder an. Wegen Krankheit hatte er sich vorzeitig in den Ruhestand versetzen lassen.

Sein ehemaliges schulisches Umfeld hatte schockiert auf die massiven Tatvorwürfe der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) reagiert. Auslöser der Ermittlungen gegen den Mann war ein Hinweis von Ermittlern aus den USA gewesen, die durch die Auswertung weitergegebener kinderpornografischer Dateien auf ihn gekommen waren und den deutschen Behörden entsprechende Hinweise übermittelt hatten. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung erhärtete sich der Verdacht auf Kindesmissbrauch, so dass er vorläufig festgenommen wurde und sich seither in Untersuchungshaft befindet. (ci)+++

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Amerikanische Ermittler waren bei Sichtung kinderpornografische Dateien auf den 47-Jährigen ... Symbolbild: PPOH


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