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Seit bald 100 Jahren gibt es die Fliegerschule auf Hessens höchstem Berg, der weiten Kuppe. Harald Jörges hat sie für mehr als ein Drittel dieser Zeit geleitet und den "Berg der Flieger" in die Zukunft geführt. - Fotos: Rene Kunze

GERSFELD (RHÖN) Vom "Bauernbub" zum Fliegerass

Nach 34 Jahren: Der "Bürgermeister der Wasserkuppe" sagt adieu

24.03.23 - Seit bald 100 Jahren gibt es die Fliegerschule auf Hessens höchstem Berg, der weiten Kuppe. Harald Jörges hat sie für mehr als ein Drittel dieser Zeit geleitet und den "Berg der Flieger" in die Zukunft geführt. Diesen Staffelstab gibt er jetzt ab, nicht ohne Wehmut. Dem Berg wird er wohl immer verbunden sein. 

"Als kleiner Bub war ich schon vom Fliegen fasziniert und habe zu den Piloten aufgeschaut", sagt Jörges im exklusiven Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Vor kam dann die Gelegenheit: Der damalige Mechaniker sollte aufhören, die Gelegenheit für den jungen Harald Jörges, sein Können unter Beweis zu stellen und sich an seinem Traumort zu verdingen. Zeitgleich begann er dann auch seine Ausbildung zum Piloten. 

Verabschiedung im Gersfelder Hof

Am Donnerstagabend kam nicht nur Landrat Bernd Woide in den Gersfelder Hof, um Jörges feierlich zu verabschieden, sondern auch viele Wegbegleiter, Familie und Freunde. "Normalerweise verabschiede ich Menschen, die älter sind oder zumindest älter als ich aussehen. Das ist hier heute für mich ein Problem. Er sieht einfach völlig faltenfrei aus", lacht Woide. "Harald Jörges ist für mich persönlich Mr. Segelflug auf der Wasserkuppe. Er war immer da, präsent und ansprechbar - für jeden. Und das möchten wir heute würdigen."

Auch Michael Brand (MdB) ergriff das Wort: "Danke für dieses Lebenswerk. Was sie in der Rhön gemeistert haben, das hat mich wirklich beeindruckt." Die Rhön sei ein internationaler Punkt, ein magischer Ort, mit vielen Gästen und Jörges sei immer vor Ort gewesen. "Sie waren ein wichtiger Botschafter für den Segelflug, für die Rhön und die Wasserkuppe. Vielen Dank!"

Rückblick

Seit 1991 war Jörges dann auch als Fluglehrer an der Wasserkuppe tätig. 2001 stieg er "nach internen Turbulenzen", wie er selbst sagt, zum Leiter der Fliegerschule auf. In den folgenden zehn Jahren wurde der komplette "Flugzeugpark" erneuert, und im Anschluss auch das Gebäude neu gestaltet. Die Zeit gibt ihm heute recht. "Es gibt weltweit keine vergleichbare Flugschule mit diesem Standard", ist er zufrieden.

Ein Erfolg, der nicht von irgendwo kommt. Auf zahlreichen Messen hat Jörges Kontakte geknüpft, um den Geburtsort des Segelflugs zu seinem verdienten Ruhm zurückzubringen. "Was dem Berg nicht guttut, ist sein Name", meint Jörges. Wasserkuppe assoziieren viele mit Feuchtigkeit und schlechten Wetter. "Dabei kommt der Name eigentlich von Weite", wie er weiß. Wasserkuppe - die weite Kuppe.

Heute hat Jörges eine eigene Maschine, die Fliegerei wird er sich nicht nehmen lassen. "Die Fliegerei ist mein Leben", sagt er. Es schmerze, die Arbeit als Leiter der Fliegerschule abzugeben, aber sein berufliches Ende sei das nicht. "Mit dem Skilift am Zuckerfeld geht es weiter, und auch unsere Pension will betrieben werden", sagt er. "Langweilen werde ich mich nicht, zu tun gibt es immer und auch an der Wasserkuppe werde ich sicherlich auch weiterhin helfen". 

Den Staffelstab übernimmt Lukas Schmidt-Nentwig, mit seiner Ehefrau wohnhaft in Abtsroda. (Moritz Bindewald/nb) +++


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