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Dr. Rainer Michulla wird demnächst wieder im Kreiskrankenhaus Rotenburg arbeiten. - Fotos: Privat / Christopher Göbel / O|N-Archiv

ROTENBURG/F. Wechsel zurück ans KKH

Dr. Rainer Michulla kehrt dem HKZ den Rücken

26.03.23 - Der Lungenfacharzt Dr. med. Rainer Michulla wechselt vom Rotenburger Herz-Kreislaufzentrun (HKZ) ans dortige Kreiskrankenhaus (KKH). Erst 2017 war der Mediziner den umgekehrten Weg gegangen (O|N berichtete). Gegenüber OSTHESSEN|NEWS schildert der 64-Jährige seine Beweggründe für den Wechsel zurück ab dem 1. Mai.

Derzeit ist Michulla als Leitender Arzt in der Klinik für Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin im HKZ stationär und als niedergelassener Arzt in der Schwerpunktpraxis für Pneumologie Schlaf- und Beatmungsmedizin sowie als Leiter des ambulanten Schlaflabors der Praxis Dr. Michulla tätig. Schlaflabor und Praxis befinden sich im HKZ in Rotenburg.

Das Herz-Kreislaufzentrum in Rotenburg.

"Die Geschäftsführung des Klinikums Bad Hersfeld hat die Abteilung für Pneumologie Beatmungs- und Schlafmedizin im HKZ im Laufe des März 2023 ans Klinikum Bad Hersfeld verlegt, damit wurde die stationäre Pneumologie im HKZ geschlossen. Daher habe ich meinen Dienstvertrag mit dem HKZ gekündigt", so der Mediziner gegenüber O|N. "Ich werde meine stationäre Tätigkeit am Kreiskrankenhaus Rotenburg am 1. Mai aufnehmen und ab 1. Juli den Praxisbetrieb sowie das ambulante Schlaflabor der Praxis Dr. Michulla ins MVZ Rotenburg am KKH Rotenburg verlegen."

Die Geschäftsführung des Klinikums Bad Hersfeld als Betreiber des HKZ wollte 2017 im HKZ ein überregional bedeutsames, universitär angebundenes und vernetztes  kardio-pulmonales Zentrum mit Leuchtturmcharakter für Deutschland etablieren. "Dies erschien mir als große Chance für eine Optimierung der regionalen pneumologischen Patientenversorgung auf ein universitäres Niveau, eine Steigerung der Attraktivität unserer Region für Mitarbeiter im Gesundheitswesen und eine große Chance für den Standort HKZ in Rotenburg", so Michulla. Das Image des HKZ sei nach der Insolvenz von 2001 bis 2003 und erneut drohender Insolvenz nach dem Verkauf ans Klinikum Bad Hersfeld in 2016 "sehr angeschlagen" gwewesen.

Traum zerschlug sich nach wenigen Monaten

"In den Aufbau dieses kardio-pulmonalen Zentrums wollte ich mich mit einbringen." Leider habe sich dieser Traum bereits nach wenigen Monaten zerschlagen. "Meine stationäre Arbeitszeit in den folgenden Jahren bis heute war mit der Versorgung der pneumologischen Patienten gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Wagner und in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Bad Hersfeld ausgelastet. Außerdem habe ich die ambulante pneumologische Versorgung im Bereich zwischen Kassel und Fulda mit meiner Praxis sichergestellt. Die Qualität des ambulanten und stationären pneumologischen Leistungsspektrums hat dabei der Versorgungsqualität und dem Leistungsspektrum etablierter  Lungenfachkliniken in nichts nachgestanden", sagt der 64-Jährige.

Dr. Michulla geht zurück ans Rotenburger Kreiskrankenhaus.

Umso schmerzlicher sei daher die Entscheidung der Geschäftsführung des Klinikums Bad Hersfeld gewesen, die Klinik für Pneumologie im HKZ zu schließen und nach Bad Hersfeld zu transferieren, wobei dort die derzeitigen organisatorischen, personellen, räumlichen und apparativen Gegebenheiten nicht seinen persönlichen Vorstellungen genügen würden. "Insofern war es nur logisch, dass ich erneut Kontakt zum KKH Rotenburg aufgenommen habe, wo die apparativen, räumlichen, personellen und organisatorischen Strukturen ja noch aus meiner  Zeit als Chefarzt im KKH vollumfänglich vorhanden sind. Durch die Geschäftsführung im KKH wurde es mir ferner ermöglicht, meine Praxis in das MVZ am KKH Rotenburg einzugliedern, wodurch auch langfristig neben der stationären ebenfalls die ambulante Versorgung der pneumologischen Patienten in unserer Region sichergestellt ist."

Patientenversorgung "aus einem Guss"

"Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Chefarzt Hussein Khalife im KKH Rotenburg und bin sicher, dass wir uns im Bereich der stationären und ambulanten Patientenversorgung hervorragend ergänzen werden. Wir können damit eine moderne und sehr leistungsfähige pneumologische Versorgung sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich gewährleisten. Dies bezieht sich auf alle Teilgebiete der Pneumologie, vom Asthma über COPD bis zu den interstitiellen und infektiösen Lungenkrankheiten, von der schlafmedizinischen Diagnostik und Therapie bis zur Beatmungsmedizin und von allergologischen Krankheitsbildern über Grenzgebiete zur Kardiologie bis zur pneumologischen Onkologie. Stationäre und ambulante pneumologische Diagnostik und Therapie kann auf kurzen Wegen gut abgestimmt den Patienten in einem Guss angeboten werden", so der Mediziner auf die Frage, welche Chancen und Möglichkeiten sich mit seinem Wechsel für die Patienten bieten werden.

"Die grundlegende Struktur einer leistungsfähigen Pneumologie besteht im KKH Rotenburg noch aus meiner Zeit als Chefarzt.  Die onkologische Versorgung der Patienten konnte durch die Gewinnung der Onkologin Dr. Christiane Hering-Schubert für das KKH schon seit einigen Jahren erheblich verbessert werden, was angesichts der steigenden Fallzahlen in der pneumologischen Onkologie von besonderer Bedeutung ist. Das an meine Praxis gebundene ambulante Schlaflabor wird in den Räumen des MVZ im KKH fortgeführt und auf vier Messplätze erweitert", sagt Michulla. In der bronchoskopischen Diagnostik und Therapie würden zukünftig wieder auch komplexe Interventionen wie Stentimplantationen, Blutstillungsverfahren, endoskopische Volumenreduktionsverfahren und spezielle Biopsietechniken erfolgen können. "Dabei kann ich sicherlich meine langjährige Erfahrung erneut einbringen", ist der Mediziner sicher.

Bewegte ärztliche Laufbahn

Dr. Rainer Michulla, der 1958 in Bottrop geboren wurde, ist verheiratet und hat vier Kinder. Seine Schulzeit absolvierte er bis zu Abitur in Berlin. Von 1977 bis 1983 studierte er Medizin in Hannover und erhielt 1983 die Approbation als Arzt. Seinen Doktortitel machte Michulla im Jahr darauf. In seiner beruflichen Laufbahn war er als Mediziner unter anderem in Stadtoldendorf, Norden und Schmallenberg tätig. Von 1994 bis 1999 war er Oberarzt und Leiter des Schlaflabors und ständiger Vertreter des Chefarztes im Krankenhaus Bethanien, Klinik für Lungen- und Bronchialerkrankungen in Solingen. Ab 1999 war Michulla zehn Jahre lang Chefarzt für Innere Medizin und Leiter des stationären Schlaflabors im KKH Rotenburg, im Anschluss bis 2013 Leitender Arzt der dortigen Abteilung Pneumologie Schlaf- und Beatmungsmedizin, deren Chefarzt er von 2013 bis 2017 war. Bereits 2009/2010 ließ er sich mit seiner Praxis für Pneumologie Schlaf- und Beatmungsmedizin am KKH Rotenburg nieder. (Christopher Göbel) +++


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