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Die Innenstadt von Homberg/Ohm. - Fotos: O|N-Archiv

HOMBERG (OHM) Keine Flüchtlingsunterkunft

Vogelsbergkreis und Stadt Homberg einigen sich vorerst

11.05.23 - Der Vogelsbergkreis wird vorläufig keine Gemeinschaftsunterkunft (GU) für geflüchtete Menschen in dem Gebäudekomplex in der Frankfurter Straße in Homberg einrichten, im Gegenzug suchen die Stadt Homberg und die kürzlich gegründete Bürgerinitiative nach alternativen Objekten. Auf diese Vorgehensweise verständigten sich Landrat Manfred Görig, Bürgermeisterin Simke Ried, Erster Stadtrat Michael Rotter und Sprecher der BI Homberg in einem gemeinsamen Gespräch am Montagabend in Homberg.

Vogelsberg-Landrat Manfred Görig (SPD).

"Im Oktober vergangenen Jahres war die Zuweisung so hoch, dass wir ein Container-Dorf in Alsfeld errichten mussten", schilderte Landrat Görig noch einmal die Ausgangslage. "Uns war klar, dass wir weitere Unterkünfte brauchten, sollte die Zuweisung weiterhin auf hohem Niveau bleiben." Die Suche indes gestaltete sich schwierig. "Dort, wo wir wollten, haben wir keine GUs bekommen", so Görig. Planungen ließen sich nicht realisieren. In einem Fall wollte der Eigentümer dann doch nicht mehr verkaufen, ein anderes Objekt wurde plötzlich zu einem um 100.000 Euro höheren Preis angeboten. "Wir sind auf Null", beschrieb der Landrat die momentane Situation, in der auch das Ankunftszentrum in Alsfeld bereits zur Hälfte belegt ist.

"Wir können daher auf nichts verzichten, deshalb hatten wir den Gebäudekomplex in der Frankfurter Straße in Homberg ins Auge gefasst." Aber: "Ich sehe auch die Schwierigkeiten, wenn 115 Personen in der Ortsmitte untergebracht werden sollen." Die Argumente der BI seien einleuchtend und vom Kreis aufgenommen worden. "Deshalb würde ich vorläufig auf dieses Objekt in der Frankfurter Straße verzichten, wenn mir Homberg im Gegenzug bis Ende Juli 60 Plätze für geflüchtete Menschen meldet. Und ich sage bewusst "vorläufig", denn wir wissen nicht, wie sich die Zuweisungszahlen entwickeln. In dem Moment, in dem die Zahlen wieder nach oben gehen, wird der Druck größer." Ein anderes Objekt in der Kernstadt sei dem Kreis bereits angeboten worden, dort ständen schon einmal 24 Plätze zur Verfügung.

Der Landrat machte auch deutlich, dass es nicht ausreicht, leere Immobilien zu melden. "Wir brauchen auch einen Betreiber für die Gemeinschaftsunterkunft." Im Prinzip gehe es darum, dass die Stadt den Kontakt zum Eigentümer herstelle, der Kreis prüfe dann die Immobilie, wenn sie in Frage komme, schließe der Kreis den entsprechenden Vertrag mit dem Eigentümer ab.

"Aufschub bekommen"

Hombergs Bürgermeisterin Simke Ried.

"Ich bin froh, dass wir noch einmal einen Aufschub bekommen haben", betonte Bürgermeisterin Simke Ried, die einhellig mit dem Magistrat der Stadt eine solch dezentrale Lösung deutlich favorisiert. "Wir werden jetzt noch einmal einen Aufruf starten, zudem sind die Ortsvorsteher bereits informiert und sensibilisiert, uns freien Wohnraum zu melden." Die Bürgermeisterin machte deutlich: "Wir müssen jetzt alle zusammen daran arbeiten und Alternativen finden." Erster Stadtrat Michael Rotter ergänzte: Wir sind jetzt alle gefragt. Alle, die gegen die Frankfurter Straße waren, sind jetzt gefordert." Auch die BI stimmte zu: "Die Lösung, die wir jetzt gefunden haben, ist ein gangbarer Weg."

Wer eine Gemeinschaftsunterkunft zur Verfügung stellen kann, kann sich direkt mit der Stadtverwaltung Homberg über die Zentrale 06633/1840 oder [email protected] in Verbindung setzen. (pm) +++


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