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Umweltministerin Priska Hinz auf der Landesgartenschau. - Fotos: Martin Engel

FULDA Hoher Besuch im "KulturGarten"

Klimawandel ist präsent - Ministerin Hinz: "Mehr Wert auf Stadtgrün legen"

18.05.23 - Heiße Asphaltwüsten oder grüne, schattige Straßenzüge und Parks mit Wasserflächen – wie sollen unsere Städte in Zeiten der Klimakrise aussehen? Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) beschäftigt sich seit Langem genau mit diesen Fragen. Nun werden zwei Ausstellungsobjekte auf der LGS in Fulda präsentiert: Ein Klimabaumpfad und der Themengarten Bauwerksbegrünung führen Besucherinnen und Besuchern auf ansprechende Weise vor Augen, wie Begrünung in Städten und Gemeinden, aber auch im eigenen Garten und am eigenen Haus umgesetzt werden kann.

"Der Klimawandel ist nicht mehr wegzudenken." Umso wichtiger sei es, Maßnahmen zu ...

Gemeinsam mit HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid.

Viel Wissenswertes wartet auf die Besucher der LGS.

Die Hessische Umweltministerin Priska Hinz (Bündnis 90/Die Grünen) hatte sich am Mittwochmittag selbst auf dem LGS-Gelände genau von diesen Projekten überzeugt. Die 64-Jährige stellte heraus: "Mehr Grün in der Stadt in Form von Bäumen, Kletterpflanzen oder Dachbegrünungen ist notwendig, um sich an die Folgen der Klimakrise anzupassen. Denn fest steht: Diese Veränderungen seien zwar in Natur und Umwelt nicht mehr aufzuhalten, umso wichtiger sei es, von entsprechenden Maßnahmen Gebrauch zu machen. 

Gemeinsam mit HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid und MdL Silvia Brünnel (Bündnis ...

Mitte: LGS-Pressesprecherin Patricia Bickert.

Laut der Ministerin fördert das Land dabei die Kommunen über die Klimarichtlinie. "Im vergangenen Jahr haben wir die Kommunen mit rund 19 Millionen Euro bei Maßnahmen für Klimaschutz und Anpassung unterstützt. Nur mit grüneren Städten sorgen wir für Abkühlung und fördern gleichzeitig die Biodiversität", konkretisierte Hinz. 

Blick auf die Starkregenereignisse

Auch für Starkregenereignisse bietet städtisches Grün Potenzial zur Anpassung: Niederschlagswasser kann in Baumscheiben, Baumrigolen oder Grünflächen geleitet oder auf begrünten Dächern zurückgehalten werden, der Bewässerung dienen und so dafür sorgen, dass die Pflanzen Trockenphasen besser überstehen. "Der kluge Umgang mit Regenwasser entlastet die Kanalisation, führt zu einer besseren Wasserversorgung von städtischem Grün und spart wertvolles Trinkwasser. Die Idee der Schwammstadt, in der Regenwasser gezielt zurückgehalten und genutzt wird, ist zukunftsfähig und führt dazu, dass Wasser als wertvolle Ressource behandelt wird", betont HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid.

Zukunftsbäume in die Städte

Entlang des Klimabaumpfads, der einen Geländeanstieg der Gartenschau hinaufführt, sind auf Initiative und mit Unterstützung des HLNUG verschiedene Baumarten gepflanzt worden, die besonders robust gegenüber Hitzeereignissen und Trockenperioden sind. Diese Auswirkungen des Klimawandels sind bereits jetzt spürbar und werden sich künftig weiter verstärken. Insbesondere in überhitzten Städten und Ortskernen sind Bäume dadurch erheblichem Stress ausgesetzt – gleichzeitig haben Bäume gerade hier eine besondere Bedeutung für Mensch und Umwelt: Sie sorgen für Verdunstungskühle, spenden Schatten und bieten wertvolle Rückzugsorte für Menschen und Lebensraum für Tiere. Um diese Funktionen zu erhalten, gilt es also, Baumarten zu wählen, die dem Stadtklima der Zukunft gewachsen sind.

Hierfür hat das HLNUG das Online-Tool "Stadtgrün im Klimawandel" entwickelt, das die schrittweise, standortangepasste Auswahl klimaresilienter Baumarten ermöglicht. An den elf beispielhaft im Klimabaumpfad gepflanzten Baumarten sind Informationstafeln angebracht, über die mit QR-Codes direkt auf ausführliche Steckbriefe zu den Baumarten im Online-Tool zugegriffen werden kann.

Nicht genug Platz für Bäume? Dann Grün an Fassaden und auf Dächer!

Der Themengarten Bauwerksbegrünung stellt Begrünungsmethoden zur Schau, die dort eingesetzt werden können, wo nicht ausreichend Raum für Baumpflanzungen zur Verfügung steht oder zusätzliche Grünstrukturen geschaffen werden sollen. In Kooperation mit dem Institut für urbanen Gartenbau und Pflanzenverwendung der Hochschule Geisenheim University hat das HLNUG Studierende der Studiengänge Landschaftsarchitektur und Gartenbau dazu aufgerufen, Konzepte zu entwerfen, die das Thema Klimaanpassung durch Bauwerksbegrünung baulich und gestalterisch umsetzen. Das Gewinnerkonzept "rankWERK" bietet einen vielseitigen Einblick in das Potenzial von Begrünung und ihre besondere Ästhetik im Stadtraum. Im modifiziert umgesetzten Garten können Besucherinnen und Besucher verschiedene Arten von Dach- und Fassadenbegrünung erkunden, Verschattungs- und Kühleffekte erleben und beim Verweilen auf sich wirken lassen.

"Städtische Grünflächen und Bäume leiden zusehends unter Hitzewellen und Trockenheit. Um dieser Entwicklung gegenzusteuern und gleichzeitig städtisches Grün mit seinen Kühlungs- und Verschattungseffekten wirksam für die Verbesserung des Stadtklimas nutzen zu können, hat das HLNUG das Projekt "KLIMPRAX Stadtgrün" auf den Weg gebracht. Wir wollen damit hessische Kommunen, aber auch interessierte Bürgerinnen und Bürger darin unterstützen, standortgerechte und klimaresiliente Baumarten und andere Begrünungsformen zu wählen", so HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid, der abschließend konstatiert: "Die Beteiligung an der Landesgartenschau ist eine sehr gute Gelegenheit, einem breiten Publikum positive Umsetzungsbeispiele zu zeigen und so Bewusstsein für das Thema zu schaffen." (mkr/pm) +++


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