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Kommentar von Thomas Dreifürst über die Spaltung der Bundesliga - Foto: Pixabay

ANZEIGE Kommentar von Thomas Dreifürst

Quo Vadis deutscher Fußball und droht eine Spaltung der Bundesliga?

27.05.23 - Es erscheint im ersten Moment verständlich: das Vorhaben der DFL, einen der Finanzinvestoren Advent, Blackstone oder CVC für einen Milliardenbetrag an den Übertragungsrechten zu beteiligen, hat nicht die erforderliche Zweidrittelmehrheit der Bundesliga-Clubs erhalten.

Die kleineren Vereine fürchten, dass das Investorengeld vor allem den Top-Clubs zugutekommt. Denn der Teil des Geldes, der an die Vereine ausgeschüttet worden wäre, sollte – so wie die Fernsehgelder bisher – nach einem Schlüssel verteilt werden, der sich nach dem sportlichen Erfolg richtet. Besonders die Vereine ab Platz 8 in der Bundesliga hätten mit dem von der DFL vorgeschlagenen Deal ihren derzeitigen Wettbewerbsnachteil zementiert. Deshalb stimmten 16 der 36 Clubs bei der geheimen Abstimmung nicht mit Ja. 

Thomas Dreifürst, Senior Relationship Manager bei Aktienlust Foto: Aktienlust

Doch nun müssen auch die kleineren Vereine wie FC St. Pauli mit den Folgen leben. Die DFL-Führung wollte mit dem Einstieg eines Privat-Equity-Hauses zwei Schwachstellen ausgleichen: Bei den Einnahmen aus dem Verkauf der Medienrechte an Fernsehen, Radio und Online-Medien scheint der Zenit überschritten. Bei der Vergabe für die laufende Rechteperiode bis 2025 musste die DFL zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten finanzielle Abstriche machen. Außerdem hinkt die Bundesliga in der Auslandsvermarktung bei Fans in Asien oder Südamerika der englischen Premier League und der spanischen Liga hinterher. Hier wollte die DFL mit einer eigenen Streaming-Plattform aufholen, in die bis zu 750 Mill. EUR fließen sollten. 

Screenshot: DFL Report

Die Top-Clubs sind zu Recht sauer. Sie bringen 90 % der Einnahmen aus Übertragungsrechten und hätten vom Rechteverkauf 20 % an die Zweitligisten abgegeben. Durch das Verhindern eines Investoreneinstiegs droht die Spaltung der Bundesliga. Kommt es zur Spaltung, geht die Schere weiter auf, als es die kleinen Vereine befürchteten. Der Deutsche Fußball ist sportlich schon in der Zweitklassigkeit angelangt und jetzt ist man dies auch im wirtschaftlichen Bereich aufgrund des "Futterneids" von kleineren Clubs. 
 
Thomas Dreifürst 
Senior Relationship Manager 
www.aktienlust.tv+++


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