Es war ein toller Eröffnungsabend des 31. ReserveCup des TSV Ransbach: 800 Zuschauer waren dabei, es gab spannenden, unterhaltsamen Fußball mit allerlei Emotionen und Dramatik - und erst um 0.45 Uhr war Schluss. - Fotos: Bernd Vogt

HOHENRODA 31. ReserveCup des TSV Ransbach

800 Zuschauer, bis 0.45 Uhr geht es, die Vier für die Zwischenrunde stehen fest

25.01.25 - Es war ein toller Eröffnungsabend des 31. ReserveCup des TSV Ransbach: 800 Zuschauer waren dabei, es gab spannenden, unterhaltsamen Fußball mit allerlei Emotionen und Dramatik - und erst um 0.45 Uhr war Schluss. Erst da fiel der Vorhang des sportlichen Teils. Natürlich stehen auch die vier Teilnehmer für die Zwischenrunde fest: die SG Aulatal, die SG Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain, der VfL Mansbach und die SG Soisdorf/Rasdorf.

Zehn Mannschaften sind an diesem ersten von drei Tagen des Vorrunden-Wochenendes dieser Veranstaltung im Einsatz. Um 19 Uhr fällt der Vorhang mit den Spielen der Gruppe A.

Es ist ein x-tes Nachhause-Kommen. Seit mehr als 25 Jahren darf ich hier zu Gast sein und den Wettbewerb begleiten. Um 18.54 Uhr ergreift Peter Reusch vom gastgebenden TSV Ransbach das Mikro zur Begrüßung. Auch Rainer Schmidt, Kreisfußballwart Hersfeld-Rotenburg, hat sich eingefunden. Horst Schleinig vom Gastgeber kommt hinzu - und erklärt einige Regel-Änderungen. Die sollen das Kicken hier noch attraktiver machen. Oh Gott, oh Gott.

Die Mannschaften der Auftaktbegegnung haben sich längst fertiggemacht: die SG Aulatal und die FSG Kiebitzgrund/Rothenkirchen. Nicht mal eine Minute hat es gedauert, da fällt das erste Tor. André Honstein erzielt es für die SG Aulatal. Früh schon herrscht ein Kommen und Gehen hier. Es ist halt ReserveCup. Der FSG-Keeper sorgt durch tolle Paraden dafür, dass es beim 0:1 aus Sicht seines Teams bleibt. Und die FSG hat Chancen auf den Ausgleich. Noch ist das Ding nicht durch.

André Honsteins Dreierpack zu Beginn - Zuschauer kommen und gehen

Zuschauer laufen hier durch, als hätten sie nichts Besseres zu tun heut' Abend. Markus Ruppel vom VfL Philippsthal übrigens pfeift das Ding. Ist das Spiel jetzt entschieden? Gut zwei Minuten vor dem Ende trifft erneut Honstein. Wie immer, läutet Musik die letzte Minute ein. Gewohnt ist es - doch fragt man sich: Was ist denn hier los? Kurz vor dem Ende erhöht Honstein noch auf 3:0. Endstand.

Friedewald/Ausbach geht in Spiel zwei in Führung gegen Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain. Auch diese Paarung ist nicht ohne. Lokales Kolorit erstmals bei der Veranstaltung. Das Spiel bietet nicht so viel Abwechslung - eher die jungen Leute, die in kurzen Abständen in die Halle kommen. Verblüffend. Dem Ausgleich folgt prompt die erneute Führung. Wieder Ausgleich. ReserveCup halt. Eike Henkel hat's gemacht. Das Spiel ist mächtig umkämpft jetzt. Die letzte Minute ist angebrochen. Wieder fliegen einem Fetzen von Musik um die Ohren. Es bleibt übrigens beim 2:2.

Er hat nichts Besseres zu tun, als Tore zu schießen

Hat dieser Honstein nichts Besseres zu tun, als Tore zu schießen. Auch in Spiel zwei trifft er, zur Führung gegen Hohe Luft. Daniel Naumann, Könner von einst, hat's versucht - mittlerweile führt sein Aulataler Team 2:0. Offensiv spielt Hohe Luft ganz gut mit. Niemand, aber auch niemand wusste, dass es so viele Spielerfrauen gibt. Und die scheinen immer jünger zu werden. Aulatal liegt 3:0 vorn. Ein erster Anwärter auf mehr scheint sich herauszuschälen. Die Trümpfe: Die Mannschaft verteidigt als Team ganz gut - und sie schaltet schnell um. Da glückt dem FSV das erste Tor. Dabei bleibt's.

Jetzt geht's los. Fans des VfL Mansbach kommen. Mit Fahnen. Fast wie eine kleine Invasion wirkt das. Es kehrt etwas Ruhe ein. Vermeintlich. Zählt hier das Motto "Sehen und gesehen werden?" Eher "Den oder die kenne ich. Oder nicht." Unterdessen hat Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain sein erstes Spiel gewonnen. 3:2 gegen Kiebitzgrund/Rothenkirchen. Ist hier mittlerweile der Teufel los? Auch das gibt es zwischendurch: Fußball, den man nicht braucht. ReserveCup halt. Aber das Niveau wird wieder besser. Versprochen.

Die letzte Minute. Allein das muss man erlebt haben, denkt man sich. Marc Güth kommt vorbei, Friedewalder und Lehrer der Gesamtschule Niederaula - der Abend ist gerettet. Aulatal geht auch in seinem dritten Spiel in Führung. Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain ist der Gegner. Aulatal zieht seine Kreise. Gewinnt die SG auch dieses Spiel, sollte es die Zwischenrunde erreichen. Überschaubarer Raum, Torszenen en masse, viele "Torwart-Bälle" gibt's hier.

Gerade wollte ich schreiben, dass Aulatals Vortrag nicht toll ist - da gelingt Daniel Naumann durch einen Schuss ins kurze Eck das 2:0. Entschieden? Denkste. Der Kontrahent zeigt Moral. Julian Walger und Roman Scherp schaffen innerhalb kurzer Zeit den Ausgleich. Der hält nicht lange. Nach einem Freistoß und sattem, halbhohem Schuss steht es 3:2. Das ist auch der Endstand. Erstmals kommt es zu echtem ReserveCup-Feeling. Spannung. Emotionen. Dramatik. Aulatal ist durch und hat mit drei Siegen die Zwischenrunde erreicht.

Doch Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain antwortet später. Das Team gewinnt 2:0 gegen Hohe Luft. Zwei Spiele sind es jetzt noch. Die Entscheidung, wer hinter Aulatal Zweiter wird, steht an. Friedewald/Ausbach hat's schwer. Arnold Stricker sorgt für Aulatals Führung. In seinem vierten Spiel geht die SG zum vierten Mal in Führung. Das 2:0 folgt auf dem Fuße. Und das 3:0. Friedewald/Ausbach kommt mit dem Tempo des Gegners nicht mit. Und spielt etwas zu offen. Peng, 4:0. Jetzt dreht Naumann auf. Doppelpack. Friedewald/Ausbach verkürzt. Endstand aber: 10:1. Längst ist die Sporthalle Hohenroda zum Tollhaus geworden. Kompliment, SG Aulatal: vier Spiele, vier Siege, Platz 1 und souveräne Qualifikation für die Zwischenrunde am nächsten Samstag.

"Die Gruppenphase war jetzt stark", sagt Aulatals Daniel Naumann. Drei Tore hat er geschossen - viel mehr aber vorbereitet. Also Scorerpunkte ohne Ende. Sein Team hat, wie in den letzten Jahren, eine starke Vorrunde hingelegt. Wieder einmal hat man das Gefühl: An der SG Aulatal führt kein Weg vorbei. Auch Platz zwei von Gruppe A steht fest: Er geht an die SG Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain.

Man darf davon ausgehen, dass jetzt - in Gruppe B - noch mehr Feuer unterm Dach ist. Gleich ein Highlight: VfL Phillipsthal gegen VfL Mansbach. Vorjahressieger und Führender der Ewigen Tabelle gegen "Derby-Nachbar". Philippsthal geht früh in Führung, ein Eigentor des Gegners hilft. Das Spiel ist temporeich, Philippsthal verteidigt aufmerksam, Mansbach braucht etwas lange, um zum Abschluss zu kommen. Oder trifft im Abschlussverhalten unglückliche Entscheidungen. Die Partie ist heftig umkämpft. Es bleibt beim 1:0 für Philippsthal.

Auch das nächste Spiel ist ein Derby: Burghaun gegen Dittlofrod/Körnbach. Letztgenanntes Team ist spielerisch besser und zusammenhängender, Burghaun aber mannschaftlich zäh und geht in Front. Es bleibt dabei. Erstes Spiel in der Halle, sch... Spiel, wird sich Dittlofrod/Körnbach denken. Doch noch ist nichts passiert.

Spannung. Dramatik. Emotionen - es ist ReserveCup

Inzwischen ist es so, dass an den Zuschauern kein Vorbeikommen ist. Das spricht für die Attraktivität des Wettbewerbs. Und Mansbach scheint sich schadlos zu halten: Im zweiten Spiel gegen Soisdorf/Rasdorf führt der VfL lange 2:0 - bis die SG vom Hünfelder Land ausgleicht. Mansbach aber legt späte Tore nach zum 4:2. Soisdorf/Rasdorf verkürzt aber gut 30 Sekunden vor Schluss. Endstand aber: 4:3 für Mansbach. ReserveCup-Dramatik eben.

Philippsthal stellt sich in seinem zweiten Spiel lange nicht so geschickt an. Auch in Überzahl nicht, denn Burghaun handelte sich eine Zeitstrafe ein. Erst Benny Schröder löst den Knoten. Das 2:0 folgt wenig später - Burghaun aber verkürzt. Und hat die Chance zum Ausgleich - vergibt aber. Die letzte Minute läuft. Es bleibt beim 2:1. Philippsthal wird durchatmen - Burghaun wird sich ärgern. Für Dittlofrod/Körnbach wird es doch schwer. 0:2 liegt das Team zurück gegen Soisdorf/Rasdorf, das seinerseits im Rennen bleibt. Seien wir ehrlich: Gruppe B lebt eindeutig von der Spannung. Aber das ist gut so. Am Spielstand ändert sich nichts mehr.

Unterdessen kommt Ralf Burghardt zu Wort, der 1. Vorsitzende des TSV Ransbach. Zufrieden ist er. "Sportlich. Keine Verletzungen. Und vom Umsatz her sowieso."

Und der VfL Mansbach bleibt harter Konkurrent des VfL Philippsthal. Mit 3:0 liegt er zeitig gegen Burghaun vorne. Ein Kunststück gibt es auch: Adrian Berisha - bis zum Sommer noch in Ransbach, dann ein halbes Jahr in Friedewald, jetzt in Mansbach - trifft "auf dem Bierdeckel" und aus dem Stand zum 4:0. Das Schussbein zieht er einfach nach vorn. Reif für die Galerie. Falls es noch keine gibt, sollte Axel Bredy dafür sorgen. Jetzt wird es deutlich. 8:0 ist das Endergebnis.

Es wird zäh an diesem Abend. Aber der ReserveCup ist und bleibt ein toller Treffpunkt. Einer, der verbindet. Man hat den Eindruck: jeder freut sich, hier zu sein. Es ist halb Zwölf durch mittlerweile - der Stimmung aber tut das keinen Abbruch.

Deutet sich jetzt eine Überraschung an? Eine gefühlte? Dittlofrod/Körnbach geht mit 2:0 gegen Philippsthal in Führung. Zwar müht sich Philippsthal, aber es ist alles ein bisschen berechenbar, etwas wild und wenig kontrolliert. Pech ist auch im Spiel. Da ist der Anschluss: Eine Minute vor dem Ende verkürzt der VfL. Torwart Marius Mohr geht mit raus - doch am Spielstand ändert sich nichts mehr.

Mitternacht ist inzwischen vorbei. In den letzten beiden Spielen, die jetzt anstehen, geht's um alles. Mansbach, jetzt gegen Dittlofrod/Körnbach an der Reihe, hat es in der Hand, Erster der Gruppe zu werden. Und schießt sich nach zwei Minuten nach vorn. Es läuft für den VfL. Und erhöht. Es spricht alles dafür, dass sich der VfL Mansbach den Gruppensieg schnappt. Die Uhr steht. 3:46 noch. Mansbach führt 3:0 - und ist Erster der Gruppe. 4:0 geht das Spiel aus.

Jetzt entscheidet sich Platz zwei der Gruppe B: Die punktgleichen Teams des VfL Philippsthal und der SG Soisdorf/Rasdorf prallen aufeinander. Philippsthal muss gewinnen - Soisdorf/Rasdorf reicht ein Unentschieden, da das Team die bessere Tordifferenz besitzt. Mehr Spannung geht nicht. Der VfL drückt und müsste längst führen - er ist aber im Abschluss zu unkonzentriert. Soisdorf/Rasdorf verteidigt den knappen Vorsprung bisher. Sechs Minuten sind vorüber. Ein Lattentreffer schleicht sich unter Philippsthals Bemühungen. Chancen gibt es. Dominik Arnold trifft den Pfosten. Constantin Reuter ist im Abschluss mutuner ein bisschen wild. Natürlich spielt Pech eine Rolle. Noch 2:45 Minuten. Noch 2. Dieses Mal sezt die Musik, die jedes Spiel beendet, etwas früher ein. Noch eine Minute. Noch 30 Sekunden. Aus und vorbei. Soeben ist die Uhr auf 0.45 Uhr umgesprungen. Die SG Soisdorf/Rasdorf ist Zweiter und in die Zwischenrunde eingezogen - Titelverteidiger indessen ausgeschieden.

Fußball bis nach Mitternacht? Weit bis nach Mitternacht. Das Gesetz der Serie hat Bestand: Der Vorjahressieger kann seinen Titel nicht verteidgen. Der VfL Philippsthal ist ausgeschieden. Die vier Teilnehmer der Gruppen A und B für die Zwischenrunde am kommenden Samstag stehen unterdessen fest. Und das Allerbeste kommt zum Schluss. Wie Anton Kolep, der Ideengeber des ReserveCup, bekanntgab, waren sage und schreibe 800 Zuschauer dabei am Eröffnungsabend - davon 600 in der Halle. Der sportliche Vorhang fällt - der mit Unterhaltung und Emotionen beschriftete noch lange nicht. (wk)


Die Ergebnisse

Gruppe A:
Aulatal - Kiebitzgrund/Rothenkirchen 3:0, Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain - Friedewald/Ausbach 2:2, Hohe Luft - Aulatal 1:3, Kiebitzgrund/Rothenkirchen - Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain 2:3, Friedewald/Ausbach - Hohe Luft 0:1, Aulatal - Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain 3:2, Kiebitzgrund/Rothenkirchen - Friedewald/Ausbach 2:4, Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain - Hohe Luft 2:0, Friedewald/Ausbach - Aulatal 1:10, Hohe Luft - Kiebitzgrund/Rothenkirchen 2:0

Tabelle: 1. Aulatal 4 Spiele/19:4 Tore, 12 Punkte, 2. Schenklengsfeld/Rotensee/Wippershain 4/9:7 Tore, 7 Punkte, 3. Hohe Luft 4/4:5 Tore, 6 Punkte, 4. Friedewald/Ausbach 4/7:15 Tore, 4 Punkte, 5.Kiebitzgrund/Rothenkirchen 4/4:12 Tore, 0 Punkte

Gruppe B: Mansbach - Phillippsthal 0:1, Burghaun - Dittlofrod/Körnbach 1:0, Soisdorf/Rasdorf - Mansbach 3:4, Philippsthal - Burghaun 2:1, Dittlofrod/Körnbach - Soisdorf/Rasdorf 0:2, Mansbach - Burghaun 8:0, Philippsthal - Dittlofrod/Körnbach 1:2, Burghaun - Soisdorf/Rasdorf 1:3, Dittlofrod/Körnbach - Mansbach 0:4, Soisdorf/Rasdorf - Philippsthal 0:0

Tabelle: 1. Mansbach 4/16:4 Tore, 9 Punkte, 2. Soisdorf/Rasdorf 4/8:5 Tore, 7 Punkte, 3. Philippsthal 4/4:3 Tore, 7 Punkte, 4. Dittlofrod/Körnbach 4/2:8 Tore, 3 Punkte, 5. Burghaun 4/3:13, 3 Punkte +++

Jubel. Stimmung. Tollhaus. Das ist und war die Sporthalle Hohenroda beim 31. ReserveCup. ... Foto: Bernd Vogt


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