

Energetische Sanierung oder Verkauf: Was Eigentümer jetzt wissen müssen
16.05.25 - Wie sieht Ihre Zukunft in Ihrem Eigenheim aus? Steigende Energiekosten, neue gesetzliche Auflagen und hohe Sanierungskosten stellen Immobilieneigentümer vor große Entscheidungen.
Besonders bei älteren Bestandsimmobilien wird deutlich: Der Unterhalt wird teurer – und der Handlungsdruck größer.
Energetische Sanierung: Pflicht oder Kür?
Die EU hat mit der Richtlinie (EU) 2024/1275 neue Mindeststandards für die Energieeffizienz von Gebäuden beschlossen. Ziel ist es, den durchschnittlichen Primärenergieverbrauch von Wohngebäuden bis 2030 um 16 Prozent und bis 2035 um 20 bis 22 Prozent im Vergleich zu 2020 zu senken. Eigentümer von Gebäuden mit schlechter Energieeffizienz (Klasse F, G oder H) sind besonders betroffen und müssen mit Sanierungspflichten rechnen.Sanierungskosten im Blick: Nebenkosten senken und weiterhin im Eigenheim wohnen
Durch gezielte energetische Sanierungen – wie neue Fenster, Dachdämmung oder eine moderne Heizungsanlage – lassen sich die Nebenkosten deutlich reduzieren. Die Kosten für energetische Sanierungen können erheblich sein. Je nach Umfang sowie Zustand und Größe der Immobilie variieren die Ausgaben zwischen 20.000 und 200.000 Euro.Staatliche Förderprogramme und steuerliche Anreize können helfen, die finanzielle Belastung zu reduzieren. Wer langfristig in seinem Haus wohnen bleiben möchte, sollte jetzt prüfen, welche Maßnahmen sinnvoll und wirtschaftlich sind.
Sanierung zur Wertsteigerung vor dem Verkauf
Eine Immobilie mit besserer Energieeffizienz erzielt in vielen Regionen höhere Verkaufspreise. Doch Vorsicht: Nicht jede Maßnahme steigert den Verkehrswert gleichermaßen. Entscheidend sind Umfang, Qualität und Marktanforderungen. Vor allem große Investitionen müssen gut kalkuliert sein, damit sich der Aufwand auch rechnet:- Nicht jede Maßnahme steigert den Marktwert: Energetische Sanierungen (wie Dämmung oder neue Heizungen) wirken oft positiv auf den Preis – rein optische Renovierungen (etwa Bodenbeläge oder Bäder) gelten hingegen als Geschmackssache.
- Sanierungskosten ungleich Wertsteigerung: Eine Investition von z.B. 50.000 € in eine Fassadendämmung und neuen Putz erhöht den Verkaufspreis nicht automatisch um den gleichen Betrag. Eine realistische Kalkulation ist daher unverzichtbar.
- Amortisation prüfen: Gerade bei umfangreichen Maßnahmen sollten Eigentümer kritisch prüfen, ob sich die Investitionen durch Einsparungen oder eine höhere Verkaufssumme amortisieren. Würde eine Sanierung Ihnen 200 Euro jährliche Einsparung bringen, im Gegenzug aber 20.000 Euro kosten ohne Wertsteigerung, würden die Kosten sich erst nach 100 Jahren amortisieren.
- Sanierungen konsequent durchführen: Halbherzige Teilsanierungen schrecken oft Käufer ab. Eine durchdachte und umfassende Modernisierung ist daher die bessere Strategie.
Tipps vor einer Modernisierung
Bevor Sie größere Investitionen in die Sanierung Ihrer Immobilie tätigen, empfiehlt es sich, einige wichtige Schritte sorgfältig vorzubereiten.Ziehen Sie frühzeitig spezialisierte Fachleute hinzu. Experten für Fenster, Dach, Heiztechnik oder energetische Gebäudesanierung können den baulichen Zustand Ihrer Immobilie professionell einschätzen und konkrete Handlungsempfehlungen geben. Eine Einschätzung durch einen zertifizierten Energieberater ist darüber hinaus eine solide Grundlage für eine energetische Sanierung und hilft, staatliche Fördermittel optimal auszuschöpfen.
Ebenso sollten Sie den aktuellen Wert Ihrer Immobilie professionell ermitteln lassen. Eine objektive Bewertung durch einen regionalen Immobilienmakler zeigt auf, welche Modernisierungsmaßnahmen tatsächlich den Immobilienwert steigern und wo sich Investitionen lohnen. Ebenso kann er Ihnen mitteilen, wie sich der Wert durch verschiedene Maßnahmen verändern würde.
Nicht zuletzt gilt es, äußere Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. Gesetzliche Vorgaben – beispielsweise aus dem Gebäudeenergiegesetz oder neue EU-Richtlinien zur Energieeffizienz – können entscheidenden Einfluss auf Ihre Sanierungsstrategie haben.
Modernisierungsplan
Ein fundierter Modernisierungsplan schafft Klarheit über den tatsächlichen Aufwand und die Wirtschaftlichkeit:- Maßnahmen festlegen: Welche Maßnahmen sind zwingend nötig, welche optional?
- Zeitraum planen, Kosten kalkulieren: Eine gute Planung hilft, unnötige Ausgaben und Bauverzögerungen zu vermeiden.
- Liquidität und Finanzierung klären: Wie viel Eigenkapital steht zur Verfügung? Welche Fördermöglichkeiten gibt es?
- Maßnahmen priorisieren: Zuerst die wichtigsten Sanierungen (z. B. Dach, Heizung), erst anschließend optische Verschönerungen.
- Preisentwicklung beobachten: Steigende Materialkosten und Handwerkerpreise im Blick behalten, um unnötige Mehrkosten zu vermeiden.
Verkauf als Alternative
Für Eigentümer, die die finanziellen und organisatorischen Herausforderungen einer Sanierung scheuen, kann der Verkauf der Immobilie eine sinnvolle Alternative sein.Besonders in Regionen mit stabiler Nachfrage lassen sich auch unsanierte Häuser zu attraktiven Preisen veräußern. Wichtig ist jedoch: Realistische Preisvorstellungen sind entscheidend. Käufer rechnen Sanierungsbedarfe oft bereits großzügig ein – das sollten Verkäufer von Beginn an einkalkulieren.
Entscheidungshilfe: Sanieren oder verkaufen?
Bei der Entscheidung zwischen Sanierung und Verkauf sollten folgende Aspekte berücksichtigt werden:- Zukunftspläne: Ist geplant, langfristig in der Immobilie zu bleiben?
- Gesetzliche Vorgaben: Welche energetischen Anforderungen müssen erfüllt werden?
- Finanzielle Möglichkeiten: Sind die Sanierungskosten gedeckt? Gibt es Fördermittel?
- Immobilienmarkt: Wie ist die Nachfrage in der Region? Welche Preise werden erzielt?
Die Entscheidung, ob eine energetische Sanierung oder ein Verkauf der richtige Weg ist, hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Eine professionelle Beratung kann helfen, die beste Lösung für die persönliche Situation zu finden.
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