Oliver Wieber erklärt, wie die Themen im Nahen Osten mit dem Aktienmarkt zusammenhängen. - Grafik: VR Bank HessenLand eG

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Im Blick – FinanzExperten der VR Bank HessenLand informieren

01.07.25 - In der heutigen Ausgabe von "Im Blick" beschäftigt sich unser Bereichsleiter Private Banking, Oliver Wieber, mit den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten und hat ein ganz bestimmtes Thema im Fokus.

Beginnen wir die heutige Ausgabe mit einem Blick auf die aktuelle Nachrichtenlage, welche die Kapitalmarktteilnehmer mit Sorge verfolgen.

Seit dem 13. Juni 2025 beherrscht ein weiterer Konflikt die globale Nachrichtenlage: der Krieg im Nahen Osten. Dass US-Präsident Trump zum Thema "Atomwaffe im Iran" eine klare Meinung hat, zeigen die jüngsten Ereignisse in Form der Operation "Midnight Hammer", die die Besorgnis an der Wall Street und der Kapitalmarktteilnehmer weiter steigern dürften. Weiter eskalierende Spannungen sowie die anhaltend schwachen Wirtschaftsdaten des Landes beobachten die Kapitalanleger mit großer Sorge. Mit Blick auf den Ölpreis lässt sich feststellen, dass dieser den höchsten Wert seit Januar des Jahres ausweist und durch eine mögliche Schließung der Straße von Hormus noch weiter stiegen könnte. Werte von 100 US-Dollar pro Fass Barrel könnten dann wieder an der Tagesordnung stehen.

Auch der US-Dollar zeigt einen starken Anstieg. Blicken wir einmal genauer auf diesen Handelsweg, denn dieser könnte in den nächsten Tagen geschlossen werden, was aktuell nur noch von dem nationalen Sicherheitsrat des Landes verabschiedet werden muss. Die Wichtigkeit der 55 Kilometer breiten Meerespassage zeigt sich darin, dass täglich zirka 20 Millionen von den Ländern Saudi-Arabien, Irak, VAE, Kuwait und Katar produzierte Barrel Öl durch diese verschifft werden. Eine Angebotsknappheit kann für die Weltwirtschaft erhebliche Folgen nach sich ziehen, denn Verbraucher werden die Auswirkung an der Zapfsäule merken, was wiederum zu einem Anstieg der Inflation führen dürfte. Speziell europäische Verbraucher und Unternehmen werden diese Situation stärker zu spüren bekommen, da die Abhängigkeit von Öl und Gas hierzulande größer ist als beispielsweise in den USA. Auch Branchen wie die Autoindustrie oder Chemie könnten von einem starken Anstieg des Ölpreises getroffen werden. Allerdings muss angeführt werden, dass der Iran ein Eigeninteresse am Handel mit dem Rohstoff hat und sich mit diesem Entschluss wirtschaftlich überaus schaden könnte. Abzuwarten bleibt also, wie der Iran auf die jüngsten Ereignisse reagieren wird.

Somit stehen den globalen Kapitalmarktteilnehmern in den nächsten Wochen und Monaten weiterhin unruhige und volatile Zeiten ins Haus. Aber wo gewisse Risiken vorherrschen, ergeben sich auch Chancen zur Investition. Welche Branchen und Themen sich in dieser Situation als passend und hilfreich darstellen können, ist nun zu hinterfragen. Festzustellen ist, dass die gegenwärtigen Ereignisse die Volatilität an den Märkten nach oben schrauben, dies lässt sich beispielsweise am V-DAX sehr gut ablesen. Rückblickend konnte dieser innerhalb eines Jahres eine Steigerung um zirka 52 Prozent (23,12 Punkte) verzeichnen. Schauen wir weiter in den Rückspiegel, sind die Erschütterungen, die das chinesische Start-up DeepSeek Ende Januar ausgelöst hat, fast vergessen. Die Chinesen überraschten damit, dass ihr neuestes KI-Modell den Modellen westlicher Anbieter ebenbürtig und dabei sogar effizienter ist. Das führte vor zirka fünf Monaten zu einem Kurseinbruch des Börsenlieblings Nvidia um rund 17 Prozent. Inzwischen haben die Aktien des auf KI-Anwendungen spezialisierten Chipherstellers den Kursverlust wieder wettgemacht. Auch der Halbleiterherstellerindex Philadelphia Semiconductor Index (SOX) hat seine Verluste fast wieder ausgeglichen. Ebenso wurde der zwischenzeitliche Rückschlag nach den Zollankündigungen von US-Präsident Donald Trump wieder aufgeholt. Richtet man den Blick noch etwas weiter in die Vergangenheit, stellt man fest, dass die Kurse der Branche seit Sommer 2024 insgesamt eher seitwärts tendieren. Die aktuell vorliegenden Quartalsberichte zeigen ein positives Bild zur Thematik KI auf, da von einer zukünftig anhaltende KI-Nachfrage auszugehen ist. Der Quartalsbericht von beispielhaft Oracle bestätigt genau diese positive Einschätzung. Laut Oracle bleibt die Nachfrage nach KI-Infrastruktur hoch. Das Unternehmen selbst investiert stark in den Ausbau der eigenen Infrastruktur in Form von Rechenzentren.

Damit lässt sich festhalten, dass sehr viele Unternehmen im Tech-Sektor die Erwartungen in Bezug auf Umsatz und Gewinn weitaus übertroffen haben. Vor allem die zu Jahresbeginn abgestraften "großartigen Sieben" haben die Einschätzungen der Analysten in Teilen sehr deutlich übertroffen. Marktbeobachtern zufolge haben sich die KI-Trends in den vergangenen drei bis vier Monaten als robust herausgestellt. Ein grundsätzlicher Trend ist bei allen großen globalen Konzernen festzustellen. Die Investitionen im Thema KI sind weiter ungebremst und werden aktiv ausgebaut. Hyperscaler wie zum Beispiel Microsoft haben die teils ambitionierten Pläne für eine KI-Infrastruktur bestätigt. Unterstützt wird dieser Sachverhalt dadurch, dass aus den Staaten der Golfregion verstärkt neue Investitionen hinzukommen. Auch Prognoseanpassungen der Analysten in Bezug auf den S&P 500 untermauern dies, denn bei den positiven Gewinnschätzungen für den Index S&P 500 liegen die Technologiewerte derzeit wieder ganz weit vorne. Aus aktueller Sicht eine sehr erfreuliche Tatsache für die Investoren des US-Marktes. Dieser intakte Trend rückt auch "Schaufelhersteller" wie beispielhaft Chipmaschinenbauer oder Betreiber von Rechenzentren in den Fokus.

Nicht zu vergessen sind an dieser Stelle die Unternehmen, die maßgeblich dazu beitragen, dass der stark steigende Strombedarf aus KI-Anwendungen abgedeckt wird. Risiken bestehen unserer Ansicht nach in einer möglichen neuen Konfrontation im Zoll- und Handelskonflikt zwischen den USA, Europa und China. Diese Thematik sollte aber in den aktuellen Kursen eingepreist sein. In einer selektiven Titelauswahl muss darauf geachtet werden, dass zyklische Geschäftsbereiche nicht zu dominant sind, da diese besonders unter einer möglichen neuen Verschärfung des Zollkonflikts leiden könnten. Die Neugestaltung von Lieferketten und Verlagerung von Produktionskapazitäten in die USA könnte zu weiteren Belastungen der Unternehmen führen. KI-bezogene Aktien können durch die Tatsache, dass sie einem eigenen Trend unterliegen, vergleichsweise besser durch solche zyklischen Schwankungen und geopolitischen Risiken kommen. Abschließend bleibt zu erwähnen, dass aktuelle Themen wie zum Beispiel "Infrastruktur" im Blickfeld der Investoren stehen. Der Bedarf an Investition ist hoch und wird durch die beschlossenen Maßnahmen der Staaten weiter beflügelt. Auswertungen zeigen auf, dass die Thematik eine teilweise negative Korrelation in den Depotwerten darstellen kann, was die Diversifizierung und damit Minimierung von Risiken abbildet. Da es gerade in solchen Marktphasen, welche politisch beeinflusst und sich damit als äußerst volatil darstellen, sehr schwierig ist, Themen und Ereignisse angemessen einzuordnen, zeigen die Erfahrungen auf, dass ein professionelles Management unter Beachtung eines individuellen Chancen-Risiko-Profils als mögliche Lösung dienen kann. Mischvarianten streuen die Vermögenswerte in angemessener Art und Weise.

Der letzte Blick in unserer heutigen Kolumne richtig sich nach vorne: Eine Prognose für die wichtigsten Indizes. Die Entwicklung für unseren Heimatindex DAX40 schätzen wir auf Sicht der kommenden zwölf Monate als weiterhin positiv ein, es wird ein Stand zu Ende 06/2026 von zirka 25.000 Punkten erwartet. Für den EuroStoxx50 werden zur Jahresmitte 2026 unveränderte 5.900 Punkte als möglich erachtet. Den für den US-Markt ebenfalls positiven Trend zeigt die Prognose von 6.300 Punkten im S&P auf.

Unserer Berater/innen stehen Ihnen auch in diesen unruhigen Zeiten zur Verfügung. Sprechen Sie uns gerne an.

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