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22.05.10 - Fulda

Kobolde, die gute Laune machen - "Papilio" kam mit Augsburger Puppenkiste

Lustige Marionetten, spannende Abenteuer, eine phantasievolle Geschichte. Es brauchte nicht viel, um Kinderaugen zum Leuchten zu bringen. Wenn dann auch noch die Augsburger Puppenkiste und ein vielfach bewährtes pädagogisches Konzept dahinterstecken, ist ein tolles Erlebnis vorprogrammiert. So war es auch gestern bei der Aufführung des Puppenspiels „Paula und die Kistenkobolde“ in Evangelischen Zentrum Haus Oranien.

Anlass: die diesjährige Hessen-Tournee von Papilio - dem Präventionsprogramm des Augsburger beta-Instituts. Landesweit umgesetzt wird es von der AOK Hessen, der Hessischen Landesstelle für Suchtfragen e. V. (HLS) und den hessischen Fachstellen für Suchtprävention unter der Schirmherrschaft von Gesundheitsminister Jürgen Banzer.

Das Programm Papilio richtet sich an Kinder im Kindergartenalter, vermindert – wissenschaftlich nachgewiesen - erste Verhaltensauffälligkeiten und stärkt sozial-emotionale Kompetenzen. So kann Sucht- und Gewalttendenzen in späteren Jahren frühzeitig vorgebeugt werden. Der besondere Clou: Die Geschichte von „Paula und den Kistenkobolden“ hilft den Drei- bis Sechsjährigen spielerisch ihre eigenen Gefühle und die Gefühle anderer kennenzulernen und angemessen mit ihnen umzugehen. Die Kobolde Heulibold, Zornibold, Bibberbold und Freudibold stehen dabei für die Gefühle Traurigkeit, Wut, Angst und Freude. Das Konzept kommt gut an, auch in der kommunalen Politik: „Wer Kinder früh fördert, wer sie stark und selbstbewusst macht, der ist auf dem richtigen Weg. Dabei hilft ‚Papilio’ ein riesiges Stück weiter und deshalb bin ich froh, dass Fulda eine echte Papilio-Stadt ist", sagt Bürgermeister Dr. Wolfgang Dippel.

Übrigens: Hessen war das erste Bundesland, das nach der Modellphase in Bayern die flächendeckende Einführung von Papilio beschlossen hat. Bisher sind hierzulande 1000 Erzieher ausgebildet und rund 17.000 Kinder erreicht worden. AOK-Chef Hubert Möller freut sich über diese guten Zahlen und begründet das Engagement seines Unternehmens: „Als Gesundheitskasse sind wir stolz, ein Teil von Papilio sein zu dürfen. Das Programm ist uns wichtig, denn es hilft dabei, unsere Kinder zu gesunden Erwachsenen zu machen.“ Die AOK Hessen hat bis 2010 über eine halbe Million Euro für „Papilio“ in die Hand genommen.

„Je früher wir die Persönlichkeitsentwicklung unserer Kinder positiv unterstützen, umso erfolgreicher können wir Verhaltensauffälligkeiten entgegenwirken. Papilio leistet hierzu einen ganz entscheidenden Beitrag“, erklärt Dekan Bengt Seeberg. Der Kindergarten ist hierfür ein entscheidender Erfahrungsraum. „Im Durchschnitt greifen hessische Jugendliche mit ca. 13,7 Jahren zur Zigarette und haben ihren ersten Vollrausch mit 15,7 Jahren. Aus wissenschaftlichen Untersuchungen wissen wir, dass man dieser Entwicklung entgegenwirken kann: Und dies bereits im Kindergartenalter. Papilio-Kinder reduzieren nachweislich ihre Verhaltensauffälligkeiten stärker und entwickeln ihre sozialen Fähigkeiten ausgeprägter als andere Gleichaltrige“, so Regina Sahl von der HLS. Tina Wienröder von der Fachstelle für Suchtprävention unterstreicht, dass nicht nur die Kinder profitieren: „Auch Eltern werden mit Papilio vertraut gemacht, damit sie zu Hause die im Kindergarten angestoßenen Lernprozesse erfolgreich unterstützen können.“

Entwickelt und wissenschaftlich überprüft wurde das Programm vom gemeinnützigen beta Institut für angewandtes Gesundheitsmanagement in Augsburg. Gemeinsam mit der Augsburger Puppenkiste veranstaltet das Institut jene bundesweite Aufklärungskampagne, die „Papilio“ jetzt auch nach Fulda geführt hat. Inge Endreß-Köllner vom beta-Institut zu den bisherigen Erfahrungswerten: „In einer mehrjährigen Studie mit 100 Erzieherinnen, 700 Kindern und 1.200 Eltern wurde Papilio auf seine Wirksamkeit und Machbarkeit mit positivem Ergebnis untersucht.“ Die bundesweite Verbreitung von Papilio wird von der betapharm-Stiftung und der Robert Bosch-Stiftung gefördert, Schirmherr ist der Publizist Ulrich Wickert.

Näheres zu Papilio und den Kistenkobolden gibt’s im Internet unter www.papilio.de. An Fortbildungen interessierte Erzieherinnen können sich außerdem an die Fachstelle für Suchtprävention im Diakonischen Werk, Heinrich-von-Bibra-Platz 14, wenden: [email protected] +++

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