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- Fotos: Klaus Scheuer

17.11.10 - Lauterbach

Kammerkonzert in ungewohnter Besetzung - "Duo Bergerac" im Hohhaus

Die Gitarre fristet in den klassischen Kammerkonzerten oftmals noch immer ein Nischendasein und fügt den Programmen allenfalls hier und da ewas spanische Klangfarbe hinzu. Dass das Instrument mehr zu bieten hat, konnte man am Wochenende im Lauterbacher Hohhaus erleben. In der Reihe der Hohhaus-Konzerte war das "Duo Bergerac" zu Gast. Die Gitarristin Karin Scholz und der Gitarrist Peter Ernst sind seit zwei Jahrzehnten auf internationalen Bühnen etabliert und gefeiert. Mit einem Programm, dass von der Klassik über die Romantik bis ins 20. Jahrhundert reichte, zeigten sie in der ersten Konzerthälfte, dass die klassische Gitarre mehr Farben besitzt, als man ihr gemeinhin zuschreibt.

Die beiden Originalkompositionen für Gitarre aus der klassischen Epoche, Grand Duo Concertant von Frederico Moretti und Andante Grazioso von dem thüringischen Komponisten Albert Methfessel entstanden in einer Zeit, als das Klavier die Gitarre noch nicht aus den Konzertprogrammen verdrängt hatte. Doch selbst Orgelmusik ist auf zwei Gitarren ausdrucksstark und klangvoll interpretierbar, wie Scholz und Ernst mit César Francks Prélude, Fugue et Variation unter Beweis stellten. Mit der Orgelkomposition wurde auch ein alt bekanntes Phänomen hörbar: Kompositionen wie Instrumente zeigen gerade dann ganz neue musikalische Ausdrucksstärke, wenn sie in ungewohnten Zusammenhängen und Besetzungen zu hören sind - eine These, welche auch in der zweiten Konzerthälfte mehrfach belegt wurde. Hier wandelte sich das Duo Bergerac in das Belmont Trio, indem die New Yorker Cellistin Maxine Neuman hinzu kam. Werke, ausschließlich aus dem 20. Jahrhundert, bis auf Radames Gnattalis Sonatina keine Originalkompositionen, sondern Bearbeitungen für jene spezielle Besetzung.

Im Zusammenhang mit der melodischen Kraft der Cellos in Händen der beeindruckenden Maxine Neuman, entfalteten die beiden Gitarren wiederum ganz neue Klangfarben, fügten sich in dezent in die Rolle des Begleitinstruments oder traten selbstbewusst solistisch oder konzertierend in den Vordergrund. Den Abschluss bildeten drei Tangos aus der Feder Astor Piazzollas, so überzeugend interpretiert, als sei ein Trio aus zwei Gitarren und Cello die traditionelle Tangobesetzung.

Zwei Zugaben erklatschte sich das begeisterte Publikum, eine zweite Komposition von Gaspar Cassadó, mit dem man die zweite Konzerthälfte begonnen hatte und einem Abendlied aus der Feder von Robert Schumann. (Klaus Scheuer) +++






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