Fulda - 17.04.2024

ON-Kamingespräch - MP Boris Rhein als redegewandter Gast

NIEDERAULA - 17.04.2024

Stinkender Müll am Wegesrand - keine Ausreden für diesen Umwelt-Frevel

FULDA - 17.04.2024

Impulse von Stadtpfarrer Buß: "Euch schickt der Himmel!" - 72 Stunden Aktion des BDKJ

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Sie ist inzwischen nicht mehr aus dem "närrischen Fahrplan" der "Fulder Foaset" wegzudenken - obwohl sie doch so gar keine närrische Veranstaltung ist. Und: es ist in Fulda eigentlich der einzige Termin, der alle karnevalistischen Vereinigungen, Rand- und Bundesstaaten zusammenbringt - und wo nur einmal der heimische "Schlachtruf" wie "Föllsch Foll - hinein" erklingt - aus dem Mund des Pfarrers zum Ende seiner gereimten Predigt. Es geht um die inzwischen traditionelle und 21. Friedensmesse, zu der am Sonntagvormittag in die katholische Stadtpfarrkirche etwa 500 Menschen kamen - sehr viele davon im "vollen Fastnachter-Ornat". Prinzen, Fürsten und Adjutanten, aber auch Tänzer, Gardemädchen oder Büttenredner und Fahnenträger - die sich auch an der Gestaltung des Gottesdienstes beteiligten.

Menschen in bunten Kostümen, Hüten und Anzügen, an der Brust klimperten Orden und Ehrenabzeichen - so war das heute Vormittag. Der Grund: die seit über 20 Jahren bestehende "Friedensmesse" der Karnevalisten mit Gebeten für "eine bessere und friedlichere Welt" und der Bitte um Segen für die kommende Zeit. Über 500 Menschen waren gestern Vormittag gekommen - die katholische Stadtpfarrkirche Sankt Blasius im Herzen der Stadt Fulda war "bunt besetzt" - Vereinskostüme oder Gardeuniformen, Prinzenpaare, exotische Figuren der Vereine, "uniformierte" Gardisten, Tanzmariechen und Gardemädchen in den Kirchenbänken.

Die "Friedensmesse" geht auf das Jahr 1991 zurück, als während des Golfkrieges und wegen dieser militärischen Auseinandersetzung alle närrischen Veranstaltungen einschließlich des Rosenmontagszuges in Fulda abgesagt wurden. Damals lud der Carnevals-Club Haimbach in diesem und den folgenden Jahren zu einem Friedensgottesdienst in der Haimbacher St.-Markus-Kirche ein. Seit einigen Jahren findet die würdevolle Messe nun in der Stadtpfarrkirche statt und wird von der Florengäßner Brunnenzeche mit viel Liebe zum Detail organisiert. Bei den Karnevalisten aller Fastnachtsvereine aus Fulda und Umgebung besteht unverändert der Wunsch, sich für Frieden auf der Welt, die Beendigung von Krieg und Gewalt, die weltweite Achtung der Menschenrechte und bessere Völkerverständigung einzusetzen. Den feierlichen musikalischen Rahmen der Friedensmesse bildeten Hans-Joachim Rill an der Orgel und der 30 Mitglieder des Musikvereins Niesig - der die Brunnenzeche in der Fastnachtszeit begleitet - unter Leitung von Claus Haessler.

Am Anfang zogen die Fahnenabordnungen aller Randstaaten Fuldas von hinten vor den Altar der Stadtpfarrkirche, postierten sich rechts und links, bis Pfarrer Vogel traditionell die überdimensionale Friedenskerze mit den Wappen aller Fastnachtsvereine angezündet hatte. Und auch im weiteren Verlauf des Gottesdienstes wurden die Vertreter der Vereine eingebunden: Susanne Süssemilch sprach ein Meditationsgebet, die Lesung trug der amtierende FKG-Prinz Udo Touristicus der 70. am Ambo vor, das Brunnenpaar und weitere Fürstlichkeiten lasen dann die Fürbitten zu ganz bestimmten Anliegen vor.

Jahrelang hatte der heutige Bamberger Erzbischof Schick in seiner Fuldaer Zeit zur Freude vieler die Predigt dieser Friedensmesse übernommen und diese in Reimform vorgetragen. Nach seinem Weggang übernahm dies auch mal Stadtpfarrer Winfried Reith. In den vergangenen drei Jahren war es der Pfarrer Werner Vogel (Petersberg), der mit wohlgewählten Texten und seiner Predigt die Herzen der Karnevalisten berührte. Mit dazu passenden Worten, in deren Mittelpunkt das Licht und die Freude der Menschen im Glauben stand. Und im Schlussvers verwies Pfarrer Vogel noch einmal auf die Worte des vergangenen Jahres, die da lauteten: "Ich weiss eins ganz gewiss, da glaub ich fest daran, dass Freude ein Weg zum Himmel sein kann, und die wünsch ich allen, die heute hierher kamen, und wie im letzten Jahr so sag ich auch heute, ich bin erfüllt von großer Freude. "Föllsch Foll - Hinein" und in Gottes Namen - Amen!" (ma). +++