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Der Paul und sei Gaul: Werner Kaufmann und Günther Sitzmann (sitzend) als wortkarge Rhönbauern. Foto: Eckert

Barbara Kraus mit „ein bißchen Frieden“ für Oberelsbach.

08.02.12 - Oberelsbach

Hochkarätiges Faschingsprogramm vom Valentin Rathgeber-Chor

Wenn der Valentin Rathgeber Chor zum Fasching einlädt, dann kann das Publikum sicher sein, dass ein hochkarätiges Programm geboten wird, voller Musik und Gesang, mit witzigen und niveauvollen Sketchen und vorallem ganz viel Gelegenheit zum Mitsingen. Es wären ja keine Sänger, wenn sie den Fasching nicht aus musikalisch voll auskosten würden. Motor des ganzen Spektakels ist Chorleiterin Sonja Rahm, die nicht nur durchs Programm führte sondern auch selbst höchst aktiv beteiligt war.

Vor drei Jahren haben die Sänger und Sängerinnen des Valentin Rathgeber Chors zum ersten Mal zu einem eigenen Faschingsabend eingeladen. „Oberelsbach – wie es singt und lacht“, ist seither das Motto dieses heiteren und beschwingten Abends. Heimlicher Star war auch heuer wieder Bürgermeisterin Birgt Erb, die in den Augen des Valentin Rathgeber Chors nicht einfach nur eine Bürgermeisterin ist, sondern ihre Majestät „Königin Birgit I., Königin der Kreuzbergallianz. Sie befand sich in standesgemäßer Begleitung von König Habermann I., zu Rhön-Grabfeld und einem treuen Gefolge von Untertanen aus allen Ortsteilen.

Im Mittelpunkt des Abends stand das Grüne Klassenzimmer, im Volksmund Kolosseum genannt und natürlich die 1200-Jahrfeier der Marktgemeinde. Die Bürgermeisterin als eiserne Lady, die das Zepter schwingt, musste immer wieder herhalten und erlebte auf der Bühne des Rathgeber-Chors sogar eine vorgezogene Einweihung des „Kolosseums“ mit. Die 1200-Jahrfeier mit Rhöner Männern in traditionellen Gewändern und Handwerkszünften der Region steht vor der Türe. „O je Birgit. Der Rhuebauer söt mer is etwas wortkarg, arm aber net dumm, aber du hast maximal ein ja oder ein jaja zu erwarten und wie mer damit die Massen begeistern will is mir schleierhaft.“ So zwei von dieser Rhöner Spezies berichteten von der letzten Ernte und wie so ein Haufen Arbeit nur zu schaffen ist. Werner Kaufmann und Günther Sitzmann waren die zwei wortkargen Bauern, die aber prächtig singen konnten.

Und dann kam der „Friedensengel“ (Barbara Kraus), die alle Oberelsbacher dazu aufrief das Jubiläumsfest friedlich zu begehen. „Eine bißchen Bereitschaft das Fest zu meistern. Ein bißchen Gemeinschaft und Frieden für Oberelsbach.“ Ein wahrhaft himmlische Botschaft, die zu Herzen ging. Und dann wurde es geistig, Otto Schwark interpretierte mit einem Sologesangstück Pfarrer Andreas Bosl und er hatte der Witterung geschuldet, sogar die für Pfarrer Bosl typische Wollmütze auf. Doch so ganz ohne Probleme wird das Jubiläumsfest und die Eröffnung des Grünen Klassenzimmers nicht abgehen. Klaus Mölter und Günther Sitzmann hatten als Gemeinde- und Baufhofarbeiter jedenfalls so ihre Probleme den Auftrag ihrer Majestät zu erfüllen, vor das Kolosseum einen Baum zu pflanzen und außerdem fanden sie auch keinen Betreiber für das ganze Bauwerk. „Wo sollen die Gäste der 1200-Jahrfeier übernachten, wir haben doch gar kein Hotel. Na die können das Kolosseum gleich ausprobieren. Und überhaupt Schüler sollen daher? Wo sollen die Schüler denn herkommen? Senioren hätten wir wie Sand am Meer.“

Immerhin konnte die Frage, welcher Baum vor das Kolosseum gepflanzt wird leicht beantwortet werden: „Ei ja, ei ja, n Elsbeerbaam pflanzt die Birgit vor ihrm Stadion.“ Der Chor und das Publikum sangen zusammen voller Begeisterung, bis sich das Spotlicht auf eine Person im Saal konzentrierte. „Aufstehen, Hand auf die Brust und Haltung einnehmen. Es kommt ihre Majestät.“ Sonja Rahm alias Birgit Erb erklomm die Bühne, als

Zeichen ihrer Würde ein Holzscheit und eine Zwiebel, die sie der echten Birgit Erb schließlich würdevoll überreichte. „Gott schütze Birgit Erb unsere Majestät. Gott erhalte sie. Er gebe ihr Verstand und eine starke Hand, das sie unser Steuergeld nur nicht verprellt.“ Und der Chor verriet was hinter vor gehaltener Hand in Oberelsbach schon lange getuschelt wird: Erst München... dann Berlin. „Für Birgit soll es rote Rosen regnen“, die musikalische Huldigung erreichte ihren unübertroffenen Höhepunkt. Und Sorgen müsse sich in Oberelsbach um das Geld keiner machen, den Oberelsbach ist in den Eurorettungsschirm für Griechenland schon mit rein gerechnet. Auch wenn man meinen könnte, dass diese Spektakel nicht mehr getoppt werden könnte, der Valentin Rathgeber Chor bewies auch im zweiten Teil Phantasie und Kreativität. Sie erwiesen sich als das beste Double der Oberelsbacher Trachtenkapelle können sie doch den Böhmischen Traum auch ohne Instrumente auf die Bühne zu bringen. Unter Dirigent Eric Huter kein Problem.

Da nun Dr. Rupp nicht mehr in Oberelsbach praktiziert, sind die Oberelsbacher selbst für ihre Gesundheit zuständig. Die Hunde und die Katzen haben Dr. Dolze, den Menschen aber bleibt wohl nur sich mit Singen gegen Krankheiten aller Art zu wehren .Weitere Sketche und Gesangseinlagen prägten den Abend. Ob im Duett oder Sologesangstück, die Männer und Frauen des Chors wurden nicht müde ihre komödiantischen Fähigkeiten mit ihrem sängerischen Können zu verbinden. Die Oberelsbacher Faschings-Originale „Regine“ und „Mariechen“ glänzten ebenso wie der Held aller Frauen, der Friseur Bruno. Die blonde Traumfrau Ute (Barbara Schnepf) aus Oberelsbach huldigte ihren Waldemar mit Sangestexten wie „Ich seh ihn mir täglich an, wie er die Säu erlegt“.Als Gäste standen die Purzelgarde und das Damenballett aus Unterwaldbehrungen sowie das Männerballett aus Birx auf der Bühne. Einen begeisterten Höhepunkt setze der Chor zum Abschlus selbst, als sie 40 Volkslieder in drei Minuten sangen. Mit „Wir kommen wieder“ versprachen sie ihren Anhängern, dass sie auch im nächsten Jahr wieder mit einem bunte musikalischen Abend das Oberelsbacher Faschings-Geschehens prägen werden.+++


Klaus Mölter und Günther Sitzmann haben es als Gemeinde- und Bauhofarbeiter mit leicht mit den Wünschen ihrer Majestät.

Ihre Majestät Birgit I., Königin der Kreuzbergallianz: „Für mich soll es rote Rosen regnen.“ Die original Birgit kam bei diesem Song mit auf die Bühne und durfte zumindest den Mantel halten.


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