Der "Fliegende Holländer" Arne van Heel gewinnt Pfingstfestival in Richelsdorf

Oranje boven! Der Niederländer Arne van Heel vom RSC Osnabrücker Land hat am Montag beim Höhepunkt des Pfingst-Reitturniers in Richelsdorf triumphiert. Er gewann das wichtigste Springen der fünf Turniertage, den Großen Preis. In der Entscheidungsrunde dieses Zwei-Sterne-S-Springens lieferte er den mit Abstand schnellsten von vier fehlerfreien Ritten ab. Er reitet für den Stall Kasselmann, Geschäftskollege von Paul Schockemöhle, in Hagen im Teutoburger Wald.

 Mit seinen 38,00 Sekunden verwies er Simone Baur auf Sandrino (RSG Wevershof, 42,34 sek) und Lilli Stock auf Clever Boy (43,83 sek, Hof Bernadotte) auf die Plätze. Beiden Amazonen war der Spatz in der Hand lieber als die Taube auf dem Dach. Sie scheuten das Risiko und schielten wie Jörg Peper vom RV Hansefeld mit Erfolg auf eine gute Platzierung. Der wurde in 44,69 sek Vierter. Der Große Preis war diesmal als S-Springen mit Siegerrunde ausgeschrieben. In diese zogen nicht nur die zwölf Paare ein, die im ersten Umlauf fehlerfrei geblieben waren - der veranstaltende RFV Richelsdorf machte zur Freude des Publikums von seinem Recht Gebrauch und ließ auch den schnellsten Reiter zu, der vier Punkte zu Buche stehen hatte: Denn das war schließlich der Lokalmatador, der gebürtige Wildecker und Wahl-Bayer Sönke Kohrock auf For Joy. Er gab noch einmal alles, packte allerdings vier weitere Punkte auf sein Konto und wurde so am Ende Elfter. Mehr Glück hatte der Wildecker, der in Bayern lebt und für den RV Karlsfeld startet, am Samstag: Zehn von 60 Startern waren im ersten S-Springen beim Pfingstreitturnier des RFV Richelsdorf fehlerfrei geblieben.

Doch keiner flog schneller über die Hindernisse als Sönke Kohrock auf For Joy. 63,26 Sekunden und 0 Fehler waren für das Duo auf der Anzeigetafel abzulesen. Das bedeutete den Sieg. Dabei hätte sich Sönke Kohrock durchaus ein bisschen mehr Zeit lassen können. Denn als Zweitbester brauchte Markus Friedel auf Numero Uno 2,43 Sekunden länger. Auch beim zweiten S-Springen, das am Sonntag auf dem Progamm stand, griff Sönke Kohrock an. Als 14. von 48 Teilnehmern auf For Joy gestartet, nahm er sofort die Bestzeit ins Visier. Die hätte er mit seinen 32,26 Sekunden zunächst auch gehalten. Doch nachdem er schon zweimal Holz touchiert hatte, fiel ausgerechnet am letzten Hindernis der zweiten Phase doch noch eine Stange herunter. Sonst wäre es am Ende Rang drei statt zwölf gewesen, denn zwei Konkurrenten sollten noch mehr Gas geben und sogar ohne Abwurf ins Ziel kommen: Sieger Dieter Smitz von der TG Schaumburg, der in bemerkenswerten 31,08 Sekunden vor Dirk Klaproth (Sportförderung Löwen Classics) auf Graf Moritz (32,06 sek) gewann. Rang drei ging an Volkert Naeve (RV am Wittensee). Beim dritten S-Springen am Montagmorgen tauchten in der Starterliste die üblichen Reiternamen auf. Doch die schonten ihre besten Pferde in diesem Ein-Sterne-Wettbewerb für den Großen Preis am Nachmittag. Elf Starter blieben im Stechen fehlerfrei, Niels Hirschheydt vom RV Hardenberg war auf Lucie H der Schnellste in 23,72 Sekunden. Auf den Plätzen folgten Michael Most (RFV Guxhagen-Dörnhagen) auf Candida (24,81 sek) und Thomas Konle auf Casquetto (24,88 sek). Das folgende S-Springen mit Stechen für Amateure endete mit einem Doppelsieg für Dirk Wellmann (St. Georg Burgstädt). Nur er blieb auf Sisi Myra und Cassitaan im Stechparcours fehlerfrei.

Über Rang drei freute sich Eileen Fornfeist auf Zürich. M-Springen und Most - Vater und Tochter ein starkes Team! In neun M-Springen konnte sich Familie Most aus Dörnhagen fünf Mal die goldene Schleife sichern. Gleich am Donnerstag legte Vater Michael, der für den Stall Axel Abhau in Eschwege reitet und mit dem man immer auf dem Siegertreppchen rechnen muss, mit der Holsteiner Schimmelstute Candida einen flotten Nullfehlerritt hin. Zwei weitere M-Siege gingen auf das Konto dieses Paares. Erst vor zwei Wochen konnte er mit Candida das Eröffnungsspringen in Nörden-Hardenberg gegen internationale Konkurrenz gewinnen. Einen weiteren M-Sieg in Richelsdorf sicherte er sich mit Sissi de la Meije. Tochter Marie Luisa stand ihrem Vater jedoch nichts nach und gewann mit ihrer Stute Clarissa zwei M-Springen. In einem Stil-M Springen verwies sie sogar Max Nieberg vom RV Wäldershausen und Sohn von Olympiareiter Lars, auf die Ränge zwei und drei. Da kamen Glücksgefühle auf, denn für eine erst 16 jährige Amazone ist es ein toller Erfolg auf einem solch hochkarätigen Turnier gleich zwei M-Springen zu gewinnen. Dass sie ein gutes Zeitgefühl hat, bewies sie on Top noch mit einem weiteren Sieg in einem L-Springen, in dem sie ebenfalls mit Clarissa, Spitzname Clara, gewann. Seit ihrem 5. Lebensjahr sitzt Marie Luisa im Sattel, seit 3 Jahren hat sie die Stute Clarissa unter dem Sattel, die vorher Vater Michael geritten hat, der sie seinerzeit im Stall Ralf Litz in Eiterfeld entdeckt hat. In dem Eröffnungsspringen war auch das Kohrock – Trio vom gastgebenden Verein erfolgreich: Platz drei für Björn und Cabellero, Platz vier für Heiner auf Limerick und Platz acht für Sönke und Dia of the Lowlands. Ralf Litz aus Eiterfeld konnte mit Sam den dritten Platz belegen. Mit goldenen Schleifen in Prüfungen der Klasse M konnten sich ebenso Markus Friedel mit Amalita vom Ldl. RFV Arolsen u. Umg., Niels Hirschheydt auf Lucie vom RV Hardenberg, Sven Kruse auf Evita vom RV Zeven, Dirk Wellmann auf Sisi Myra vom RV St.Georg Burgstädt, Christine Wecke auf Chocolat Cherie vom RFV Bad Oeynhausen, Arne van Heel auf Brancaia vom RSC Osnabruecker Land und, nach der Geburt von zwei gesunden Zwillingen endlich wieder im Sattel, Inga Czwalina auf Ladys Little Sister vom Fehmarnscher Ringreiterverein schmücken. Das Highlight unter den M-Springen, stellten die Qualifikationen zum Bundeschampionat dar, bei denen sich jedes Jahr erneut die Tribünen füllen. Bei den fünf jährigen Pferden hatte Roman Duchac mit Anaconda vom RV Lippoldshausen, den besten „Knaller“ unter dem Sattel, bei den 6 jährigen Pferden siegten Dirk Klaproth auf Gin Fizz von der Sportförderung Löwen Classics und Thomas Konle auf Cliffhanger vom RuFV von Elmshorn u. Umg., die sich nun auf das Bundeschampionat in Warendorf freuen können. Bei den M-Springen der Amateurtour hatte Christine Wecke vom RFV Bad Oeynhausen mit zwei Siegen auf Chocolat Cherie eindeutig die Nase vorn.

Dirk Wellmann vom RV St. Georg Burgstädt sicherte sich in einem Springen mit seinen Pferden Sisi Myra und Cassitaan die Plätze eins und zwei. Ein weiterer Sieg ging nach Nidda zu Yann Lupp mit Topsi. Einige Ränge blieben aber auch in Nordhessen: ein dritter Platz für Söhnke Salzmann auf Carryline vom RSV Teichmühle Spangenberg, ein vierter Platz für Heiner Kohrocks´s Frau Nadine auf Zentiqua und ein weiterer vierter Platz für Jörg Schäfer auf Cara Mia ging nach Hess. Lichtenau. In den Springen der Klasse L, hießen die Siegerpaare Thomas Konle auf Cascor vom RuFV von Elmshorn u. Umg. und Veronika Müller auf Vienna von der RSG RH Rhön, Detter/Weißenbach. Zwei fünfte Plätze gingen an Ulrich Boethe auf Quidam´s Brilliant vom LRFV Eiterfeld und Martin Strasser auf For Ever vom RFV Richelsdorf. Thomas Konle konnte eine weitere Springprüfung der Klasse L für junge Pferde auf Cascor gewinnen. Ulrich Boethe wurde auf Quidam´s Brilliant Sechster. In einer Springprüfung der Klasse A hatten die Nordhessen wieder das Sagen: Franziska Stöcker vom RV Hilperhausen gewann mit 2 Sekunden Vorsprung, vor Petra Beinemeier auf Ondra vom RFV Eschwege und Marie Christin Heß auf Kaskad vom RSV Untergeis. Die Plätze sechs, acht und neun blieben dank Martin Strasser auf For Ever, Tina Weber auf Lara und Helena Fey auf Pia in Richelsdorf. Ebenso in der abschließenden Stilspringprüfung der Klasse E machten die Youngsters aus dem Kreis das Rennen. In dieser, man kann sagen Frauenrunde, siegte Sophie Kümpel Hüttenberg´s Dorina vom RV Hilperhausen, vor Jessica Lorenz auf Novell vom RFV Richelsdorf, Alina Weise auf Memphis, ebenfalls Hilperhausen und Franca Gansauer auf Primus und Tamara Kurz auf Pina Colada, beide RFV Richelsdorf.+++