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09.11.12 - FULDA
"Judenverfolgung mehr öffentlich machen" - Mahngang durch Innenstadt
"Fulda erinnert sich" - so hieß das Motto eines zweistündigen Mahngangs am Freitagnachmittag durch die Innenstadt von Fulda. Drei Studenten, 70 Teilnehmer - sie wollten ein deutliches Zeichen setzen, am 74. Jahrestag der Reichspogromnacht. "Der Tag soll nicht in Vergessenheit geraten - die Verfolgung der Juden in der NS-Zeit muss wieder stärker in die Öffentlichkeit getragen werden", sagte Dorothee Sommers vom Organisationsteam gegenüber "osthessen-news.de". Sie studiert soziale Arbeit an der Hochschule Fulda und hat die Initiative gemeinsam mit Tobias Engelhardt und Tim Wiewiorra (beide studieren soziale Kulturwissenschaften in Fulda) ergriffen.
Die Marschroute führte vom Bahnhofsvorplatz über die Bahnhofsstraße zum ehemaligen jüdischen Friedhof in der Sturmiusstraße (Jerusalemplatz). Von dort zogen die Teilnehmer am Stadtschloss vorbei, zum Platz der ehemaligen Synagoge und dann über die Brauhausstraße zum jüdischen Gemeindezentrum in der Von-Schildeck-Straße.
Aufmerksamkeit erhielt der Erinnerungsmarsch auch an den zentralen Gedenkorten in Fulda - bei Ansprachen von Dr. Michael Imhof, Gabriel Möller und Michael Hengstler. Und am Bahnhofsvorplatz legten viele vorbeikommende Menschen einen kurzen Stopp ein.
Begleitet wurde der Mahngang - verbunden mit vielen Emotionen - von einem Polizeiaufgebot und einem Begleitfahrzeug des Deutschen Gewerkschaftsbunds Hessen-Thüringen. Unterstützung bekam das Studenten-Trio bei der Organisation von der Studierendengemeinschaft der Hochschule Fulda und der Jüdischen Gemeinde Fulda. (cps). +++