Geplante Projekte im Regionalpark: Kirche am Fluss, Piepshow und Limes

Die Regionalpark Ballungsraum Rhein-Main GmbH hat die Förderung von drei weiteren Maßnahmen im Main-Kinzig-Kreis beschlossen. „Dabei geht es um einen historischen Verbindungsweg an der Kesselstädter Schleuse bei Dörnigheim, um einen Limes-Attraktionspunkt bei Erlensee und um einen Vogelstimmenlehrpfad in Hanau", berichtet Landrat Erich Pipa, zugleich Aufsichtsratsmitglied der Gesellschaft.Die genannten Maßnahmen stehen für die Zielsetzung des Regionalparks, im Rhein-Main-Gebiet ein Netz landschaftlich reizvoller Wege zu schaffen. Diese Regionalparkrouten unterscheiden sich von den üblichen Routen durch ihre reizvollen Anlagen und Objekte, die unter anderem der Tourismuswerbung dienen.

Im Abschnitt der Mainroute bei Dörnigheim zwischen dem ehemaligen Flusskraftwerk und dem Mainufer soll ein Verbindungsweg hergestellt werden. In der Nähe der Kesselstädter Schleuse stand bis 1988 ein Flusskraftwerk, welches aufgrund seiner Architektur mit Turm als „Kirche im Fluss" bezeichnet wurde. Das Bauwerk war mitten im Main platziert und durch Wehrstege mit dem Ufer verbunden. Von dem 1921 erbauten Kraftwerk ist lediglich ein gusseisernes Verzahnungsgetriebe erhalten geblieben.

Wie Landrat Pipa das geplante Projekt erläutert, soll zwischen diesem Denkmal und dem Mainufer eine Verbindung entstehen. Eine Behausung für das Getriebe soll als Hommage an den Turm des ehemaligen Kraftwerks erinnern, wobei die Giebelseiten offen und somit für Fußgänger und Radfahrer einsehbar sind. Die Frontseite informiert über den historischen Zusammenhang. Das Material der Behausung soll sich im Boden fortsetzen, überquert den Radweg zum Ufer und mündet dort in Sitzstufen mit Aussicht auf den ehemaligen Kraftwerksstandort.An Fördermittel sollen vom Regionalpark rund 64.000 Euro fließen, die Zuschüsse aus dem Umweltfonds der Fraport an den Regionalpark mit eingeschlossen. Träger ist die Stadt Maintal, die zur Verwirklichung der Maßnahme 32.000 Euro zur Verfügung stellt.Ein weiteres Projekt tangiert die Kinzigtalroute von Hanau nach Bad Soden-Salmünster sowie die Ysenburgroute von Langenselbold nach Büdingen.

Konkret geht es dabei unter der Trägerschaft von Erlensee um die Entwicklung eines Gestaltungskonzeptes, das die Verbindung der drei Attraktionspunkte Römerspielplatz und Römerbad, Limes sowie die bereits vorhandenen Wasserbüffel vorsieht. Damit wird die touristische Anziehungskraft der Kinzigtalroute weiter erhöht.„Um den Attraktionspunkt Limes aufzuwerten ist zudem in einem ersten Schritt die Rekonstruktion des Limes vorgesehen", sagt Landrat Pipa, der dem Lückenschluss der Kinzigtalroute und der bereits bestehenden Regionalparkroute Ysenburg große Bedeutung zumisst. Hierfür sollen insgesamt 22.000 Euro investiert werden, wovon Erlensee 7.500 Euro, die Regionalpark GmbH und die Fraport AG 14.500 Euro übernehmen.Auf dem Gelände des Umweltzentrums an der Kinzigaue in Hanau ist unter der Trägerschaft der Stadt Hanau, ebenfalls Gesellschafter der Regionalpark Ballungsraum Rhein-Main GmbH, als dritte Maßnahme im Jahre 2013 ein interaktiver Vogelstimmenlehrpfad geplant.

Das Außengelände ist tagsüber frei zugänglich und vom Kinzigtalradweg gut zu erreichen. Angedacht sind zehn Vogelhäuser entlang des Pfades, bei denen auf Knopfdruck typische Vogelstimmen aus der Kinzigaue zu hören sind. Die einzelnen Häuschen enthalten außerdem noch ausführlichere Informationen zur Lebensweise des jeweiligen Vogels.Diese „Piepshow" kostet 50.000 Euro und dürfte sich größter Beliebtheit erfreuen. Damit erhöht sich die Investitionssumme der Regionalpark GmbH im Main-Kinzig-Kreis auf knapp drei Millionen Euro, erläuterte Landrat Erich Pipa. Attraktiver gestaltet wurden bereits die Regionalparkrouten Hohe Straße, Ysenburg und Kinztigtal mit den Maßnahmen „Balkon an der Kinzigmündung" in Hanau, „Romantischer Garten" und Chairs-Platz, Gründaue in Langenselbold, Rosengärtchen in Gelnhausen sowie Arena in der Salz und Platz der Heilquellen in der Kurstadt Bad Soden-Salmünster. +++