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- Fotos: Hendrik Urbin

Gute Stimmung gestern bei (v.li) Günter Bury, Franz Rupprecht und OB Möller

28.06.13 - FULDA

ÜWAG-Versammlung (2): Fusion "RhönEnergie Fulda" & Windpark "Buchonia"

Das Top-Thema bei der ÜWAG-Verbandsversammlung am gestrigen Donnerstag war die Fusion der beiden osthessischen Energieversorger ÜWAG und Gas- und Wasserversorgung (GWV). Mit großer Mehrheit stimmten die Delegierten dafür, dass der neue Konzern "RhönEnergie Fulda GmbH" heißen soll. Mit dieser positiven Entscheidung und den entsprechenden Vertragswerken und Satzungen wurde der vorletzte kommunale Gremienbeschluss erreicht. Wenn am heutigen Freitagabend Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der GWV "grünes Licht" gegeben haben, sind alle Weichen für den Zusammenschluss beider Unternehmen gestellt.

Oberbürgermeister und Aufsichtsratschef Gerhard Möller (CDU) sagte: "Durch die Fusion ist der neue regionale Energiekonzern noch schlagfertiger." Für ihn war wichtig, dass Stadt und Landkreis Fulda jetzt "auf Augenhöhe" (Anteil jeweils: 40,9 Prozent) seien. Weitere Anteile halten die Thüga (17,5 Prozent) und der Landkreis Hersfeld-Rotenburg (0,7 Prozent). Formal fehlt jetzt nur noch der Eintrag ins Handelsregister. Damit ist der "Energie-Deal" perfekt. In der zweiten Juli-Hälfte soll die RhönEnergie Fulda GmbH an den Start gehen. Dann geht die Arbeit hinter den Kulissen allerdings erst los.

ÜWAG und GWV seien etablierte Unternehmen, die eine lange Erfolgsgeschichte vorweisen könnten, betonte ÜWAG-Vorstand Dipl.-Ing. Günter Bury. Deswegen stimme ihn der Abschied von der ÜWAG zwar etwas wehmütig, er sei aber sicher, dass man sich mit der Fusion für kommende Herausforderungen sehr viel besser aufstellen könne: "So haben wir als fusioniertes Unternehmen mehr Gewicht, das wir auf dem Energiemarkt in die Waagschale werfen können. Je mehr Wirtschaftskraft der kommunale Versorger hat, desto mehr Wertschöpfung kann auch in der Region verbleiben", gab er außerdem zu bedenken.

Schon jetzt sei die ÜWAG einer der großen Arbeitgeber und Wachstumsmotoren in Osthessen – und dies werde auch das neue Unternehmen sein. "Es geht darum, hier vor Ort einen leistungsfähigen, regionalen Versorger zu schaffen, der nicht nur langfristige Versorgungssicherheit garantiert, sondern auch Innovationspotenziale durch die Bündelung verschiedener Geschäftsfelder hebt. Wir haben eine starke Ausgangsposition – deswegen können wir einer erfolgreichen Zukunft entgegensehen", erklärte der ÜWAG-Alleinvorstand den kommunalen Vertretern.

"Ein Versorger in kommunaler Hand ist der Garant dafür, dass die Bürger sich mit ihrem Versorger identifizieren und ist auch ein großer Vorteil, den wir gegenüber den vier großen Energiekonzernen in Deutschland haben", so Günter Bury. OB Möller lobte den "außergewöhnlich breiten Konsens" für die Fusion - über die Fraktionsgrenzen hinaus - und dankte allen Beteiligten für ihre Kooperation. Er sprach von einem "offenen, transparenten Prozess". Kritische Stimmen seien bei so einem "Großprojekt" nicht ungewöhnlich, so das Stadtoberhaupt abschließend.

Peter Jennemann (SPD), Werner Krah (CDU) und Ralf Zwengel (Bündnis 90 / Die Grünen)  äußerten sich positiv. Sie sprachen sich mehrheitlich für die Fuison aus. Jennemann sprach von einem "großen Ereignis" für die Region. Krah machte deutlich: "Weder GWV noch ÜWAG waren in finanzieller Not. Die Fusion ist aus der Stärke der beiden Unternehmen entstanden." Einzige Kritiker waren Mario Klotzsche (FDP), der vor allem die Größe des Aufsichtsrats und die Verteilung der Sitze kritisierte. Auch Rainer Kohlstruck (CWE) verwies auf die ablehnenden Stellungnahmen der CWE im Kreistag und in der Stadtverordnetenversammlung.

Regionales Leuchtturmprojekt: Windpark "Buchonia"

Innovative Geschäftsfelder - besonders im Bereich der erneuerbaren Energien - hat die ÜWAG in den letzten Jahren konsequent geschaffen und ausgebaut. Das neueste Projekt in diesem Bereich ist das Engagement der ÜWAG-Tochter SynEnergie auf dem Gebirgszug "Breite First" im Grenzgebiet der Stadt Schlüchtern und der Gemeinde Sinntal (Main-Kinzig-Kreis). Auf einem Areal von über 350 Hektar sollen zehn Windanlagen errichtet werden.

Der geplante Windpark wird den Namen "Buchonia" tragen – und so auch die Verbundenheit mit der gesamten Region versinnbildlichen. Die Entwicklung des Standortes erfolge gemeinsam mit dem Grundeigentümer, mit dem auch die entsprechenden Betriebsgesellschaften - die Buchonia Wind GmbH & Co KG sowie die Buchonia Verwaltungs GmbH - gegründet werden sollen. Die SynEnergie, die hier ihr Know-how im Bereich Engineering einbringe, trage die Verantwortung für die erfolgreiche und termingerechte Projektentwicklung, so Bury in seien Ausführungen.

"Wir haben hier einen attraktiven Standort gefunden, der nicht nur sehr gute Windverhältnisse bietet, sondern dessen Kerngebiet auch relativ abgeschieden von Ortschaften und bebauten Gebieten liegt", erläuterte der ÜWAG-Vorstand. Die Kommunen Sinntal und Schlüchtern seien von Beginn an in das Vorhaben eingebunden worden und würden regelmäßig über dessen Fortschritt informiert. Auch die artenschutzrechtlichen Untersuchungen seien weitestgehend abgeschlossen. Günter Bury: "Die Perspektive für den Windpark „Buchonia" ist somit in jeder Hinsicht positiv. Mit dem Projekt setzt die ÜWAG-Gruppe ein deutliches Zeichen für die erneuerbaren Energien hier bei uns vor Ort." (Christian P. Stadtfeld). +++








Das „Nein“ der beiden CWE - Vertreter und des FDP – Vertreters. ( von links: Christoph Weber (CWE), Rainer Kohlstruck (CWE) und Mario Klotsche (FDP).

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