Archiv

FULDA

Besuch aus Ägypten im Monat der Weltmission: Pater Luciano Verdoscia zu Gast

11.10.13 - Fünf Jahre Armenarbeit im Sudan, zwanzig Jahre mit den Ärmsten der Armen in Ägypten – diese Bilanz zieht Pater Luciano Verdoscia bei einer Pressekonferenz anlässlich seines Besuchs im Bistum Fulda. Getragen von der Hoffnung, dass sich langfristig die Armut im Land am Nil beseitigen lasse, wendet er sich hauptsächlich der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu. Wenn Kinder eine gute Ausbildung erhielten, dann verbesserten sie ihre Chancen auf eine positive Zukunft für sich selbst und für die arme Bevölkerung insgesamt. So könne derjenige, der mit Kindern arbeite, tatsächlich langfristig eine neue Wirklichkeit schaffen, so der Pater, der dem Comboni-Orden angehört. Nicht umsonst laute das Motto der diesjährigen missio-Aktion zum Sonntag der Weltmission „Ich will euch Zukunft und Hoffnung geben".

Auch wenn überall auf der Welt Menschen vor allem auf Essen, Kleidung, schulische Bildung und Entwicklung hofften, so sei die Missionstätigkeit in muslimischen Ländern eine besondere Herausforderung. Lediglich rund zehn Prozent der rund 80 Millionen Ägypter sind Christen, der größte Teil von ihnen gehört zu den orthodoxen Kopten. Muslime und Christen leben in Ägypten zumeist strikt voneinander getrennt, wobei viele Christen unter Benachteiligungen bis hin zur Diskriminierung zu leiden hätten. Staatliche Hilfsorganisationen ließen ihre Hilfe vornehmlich den Angehörigen der eigenen Religion zukommen – angesichts einer Dominanz des Islam in Gesellschaft und Politik für Christen eine schwierige Situation. Immerhin sei die Hilfe der so genannten NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen) zumeist effektiver als die staatlicher Organisationen.

Pater Verdoscia, der ursprünglich aus Bari (Italien) stammt und an einem Päpstlichen Institut in Kairo eine Professur für Islamwissenschaften innehat, arbeitet mit rund 650 Kindern, die er selbst als „Ärmste der Armen" bezeichnet. Sie arbeiten als Müllsammler, eine Tätigkeit zwischen Exkrementen und extremen Gerüchen, die der Geistliche als die schlimmsten Erfahrungen seines Lebens bezeichnet. Zu den wesentlichen Aspekten des Missionsgedankens gehöre es, die Liebe Gottes voller Leben zu bezeugen und weiterzugeben. Dabei sei es wesentlich, das Evangelium nicht mit Worten zu verkünden, sondern mit Taten. Dies bringe auch die Anerkennung und Akzeptanz von Muslimen und verbessere letztlich die Situation der Menschen in Ägypten, einem Land, in dem rund 40 Prozent der Bevölkerung zu den Armen zählen und die Analphabetenrate sehr hoch ist. Eine besondere Bedeutung komme daher dem so genannten interreligiösen Dialog zu, also einer Fülle von positiven und konstruktiven Beziehungen zwischen den Religionen.

Generalvikar Prof. Dr. Gerhard Stanke hatte bereits zuvor den Sinn des Monats der Weltmission erläutert: So erinnere sich in diesem Monat die Kirche selbst an die Aufgabe, die Botschaft Jesu weiterzugeben. Mission sei ein partnerschaftlicher Austausch zwischen unterschiedlichen Ländern. Auch wenn die Verkündigung und das Leben nach dem Evangelium in vielen Ländern mit Benachteiligungen verbunden seien, so verbinde Christen in allen Ländern das Gebet. Stanke verwies auch darauf, dass Priester und Ordensleute aus Deutschland in Afrika und Lateinamerika tätig seien, aber auch Priester aus Ländern wie Indien mittlerweile in Deutschland. Darüber hinaus sei der Austausch im theologischen Denken, wobei der Generalvikar die Befreiungstheologie ansprach, ebenso unverzichtbar wie die materielle Hilfe für die vielfach noch jungen Kirchen.Dagmar Denker, stellvertretende Leiterin des Seelsorgeamtes im Bischöflichen Generalvikariat, hob hervor, dass Pater Luciano Verdoscia in verschiedenen Gemeinden im Bistum Fulda Gottesdienste feiern und den Menschen dort begegnen werde.+++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön