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FULDA 800 Schätze im Bürgerbüro

Fundgegenstände werden im Schlosshof versteigert

27.05.14 - Bis zu 800 Gegenstände werden im Jahr im Bürgerbüro der Stadt Fulda abgegeben. Wenn sie nach sechs Monaten nicht abgeholt worden sind, werden sie aussortiert und jährlich zur Versteigerung angeboten. Am kommenden Samstag findet die Auktion auf der Bühne im Schlosshof statt. Vier große Metallschränke nehmen die ganze Wand des Lagerraums ein. Im Inneren zahlreiche weiße Papierblätter, die um besondere Schätze gewickelt sind: die Fundgegenstände. Auf den Zetteln sind der Fundort, das Datum und die genaue Beschreibung des Objektes nachzulesen.

„Alles, was im Stadtgebiet Fulda gefunden wird, kommt zu uns ins Bürgerbüro“, erklärt Uli Schreiner. Dabei ist es irrelevant, wo die Gegenstände verloren wurden. Die Kaufhäuser der Stadt oder das Kino bringen regelmäßig vergessene Objekte ins Stadtschloss. „Nur die Deutsche Bahn sammelt die Gegenstände, die auf ihre Grundstücken verloren gegangen sind, eigenständig.“ Angekommen im Bürgerbüro, werden die Fundstücke von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern elektronisch erfasst. Anschließend werden sie sechs Monaten aufbewahrt, so wie es das Gesetzt vorgibt. Ausnahmen bilden Gegenstände oder Produkte, die verschimmeln können: Sie werden vor der gesetzlichen Frist vernichtet. Tiere, die gefunden werden, kommen ins Tierheim.

Unten den jährlichen Fundsachen sind bis zu 100 Fahrräder. Handys und Regenschirme gehören ebenfalls zu den am häufigsten verlorenen Gegenständen, wie auch Haus- und Autoschlüssel. Diese werden allerdings selten von den Eigentümern zurückverlangt. „Wir vernichten fast alle abgegebenen Schlüssel“, sagt Schreiner. Besonders in Erinnerung ist ihm eine gefundene Münzsammlung geblieben. „Wir haben sehr lange gebraucht, um herauszufinden, dass es sich um eine Fälschung handelte“, erzählt er. Doch auch Bücher, Bilderrahmen oder Geschenkpapier sind in den Schränken zu finden. „Viele Menschen vergessen beim Einkaufen ihre bereits gekaufte Ware, zum Beispiel bei Anproben in der Umkleidekabine. Die Kaufhäuser bringen die Tüten zu uns, doch diesen werden selten abgeholt“, so Schreiner. Deshalb wird bei der Versteigerung am kommenden Samstag auch Neuware zum Kauf stehen.

Dabei haben die Bürgerinnen und Bürger eine einfache Möglichkeit, um nach verlorenen Gegenständen zu suchen. „Die elektronische Erfassung ermöglicht eine Suche über das Internet. Auf der Webseite der Stadt Fulda kann das verlorene Stück aufgespürt werden“, erklärt Schreiner. Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bürgerbüros versuchen, die Eigentümer zu identifizieren und zu kontaktieren. „Bei den Handys informieren wir mit der Nummer der SIM-Karte den Anbieter, der wiederum den Kunden anruft“, erklärt Schreiner.

Der Finder des Objektes kann auch Glück haben. Denn er hat die Möglichkeit, einen Finderlohn vom Eigentümer oder das Zurückerhalten des Gegenstands zu beantragen. „Im letzten Fall hat der Finder dann zwei Wochen nach Ablauf der Frist Zeit, um sich beim Bürgerbüro zu melden“, sagt Schreiner. Regelmäßig sortieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bürgerbüros die Fundgegenstände aus. Was nicht vom Eigentümer abgeholt wurde, wird für die Versteigerung vorbereitet. Die Objekte werden nach Kategorien zusammengeführt, bei den elektronischen Geräten werden die Speicher- und SIM-Karten entfernt. Nichts darf mehr auf den ursprünglichen Eigentümer weisen.

Am Samstag werden dann die Fahrräder aus dem Stadtschlosskeller hoch geholt und wie alle andere Fundsachen ab 9.30 Uhr ausgestellt. „Die Versteigerung erfolgt per Handzeichen an dem Höchstbietenden. Dabei werden die Gegenstände wie gesehen gekauft, es gibt keine Garantie oder Rücknahme“, weist Schreiner hin. Der Erlös der zweistündigen Versteigerung fließt in den Haushalt der Stadt Fulda. „Es finden sich immer für alle Gegenstände neue Eigentümer“, sagt Schreiner. Eine Versteigerung bleibt für ihn die beste Art der Veräußerung der Fundsachen: „Das Ersteigern fördert das Gemeinschaftsgefühl. Dabei wird der höchstmögliche Preis erreicht“, erklärt Schreiner. Ein besonderes Beispiel hat er auch parat: Ein Gutschein eines schwedischen Möbelhauses im Wert von 20 Euro ging bei einer Auktion für 21 Euro über die Theke.+++


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