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Bis 19. September ist die neue Ausstellung zum Thema „Wie wohnen? Wo leben? Flächen sparen – Qualität gewinnen“ im Informationszentrum Haus der Langen Rhön in Oberelsbach zu sehen. Eröffnet wurde die Ausstellung durch den Geschäftsführer des Verein Naturpark und Biosphärenreservat Klaus Spitzl, Bischofsheims Bürgermeister Udo Baumann, Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb, den stellvertretenden Landrat Josef Demar, dem Innenentwicklungsmanager Tim Moritz Koch und dem Leiter der Bayerischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservat Michael Geier - Foto: Eckert

OBERELSBACH Leben und Wohnen im Ortskern

"Es muss nicht der Neubau auf der Wiese sein": Ausstellung zur Innenentwicklung

13.08.14 - Ein wesentlicher Aufgabenbereich des Innentwicklungsmanagements des Landkreis Rhön-Grabfeld ist es aufzuzeigen, welche Chancen und welche Qualitäten das Wohnen und Leben in der Dorf- und Stadtmitte bieten kann. Ganz nach dem Motto: „Es muss nicht der Neubau auf der grünen Wiese sein: Leben im Ortskern, Qualität mittendrin!“ eröffnete der Landkreis Rhön-Grabfeld in Zusammenarbeit mit dem Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön die bundesweite Ausstellung „Wie wohnen? Wo leben? Flächen sparen – Qualität gewinnen“ Die Ausstellung wird bis zum 19. September im Informationszentrum Haus der Langen Rhön in Oberelsbach zu sehen sein.

Der Innenentwicklungsmanager des Landkreis Rhön-Grabfeld Tim Moritz Koch sieht die Ausstellung als wertvolle Anregung für künftige Bauherren, Besitzer von Bestandsimmobilien und all denjenigen, die einfach „nur“ einen neuen Blick auf ihre Ortsmitte erhalten möchten. Inhaltlich geht es unter anderem um die Themen: Lebensqualität mittendrin: Ortskerne voller Leben, Geschichte und Identität; aus Alt mach Neu: Junges Wohnen in alten Mauern; Kostenvorteil: Sanierung von Bestandsimmobilien als Alternative zu Neubau; Es lohnt sich: Landschaften und Böden schützen durch Innenentwicklung. Außerdem ermöglichen interaktive Computerprogramme die Berechnung des persönlichen Zeit- und Kostenaufwandes für die täglichen Wege und lassen die Besucher prüfen, ob ein „grünes“ Wohnumfeld wirklich nur im Neubaugebiet existiert.

Die Eröffnung nahm der stellvertretende Landrat Josef Demar gemeinsam mit dem Innenentwicklungsmanager des Landkreises Tim Moritz Koch vor. In ihren Ansprachen setzten sie kurze Impulse, um die Dringlichkeit, die Herausforderungen und Chancen der Innenentwicklung im Landkreis zu skizzieren. Wichtig ist für Josef Demar, dass die Innenentwicklung in die öffentliche Diskussion kommt, dass die Bürger für die Anliegen und die Bedeutung sensibilisiert werden. Es sei unendlich wichtig, dass das Herz eines Dorfes und einer Stadt lebendig und gesund bleibe und nicht durch Leerstand nach und nach veröde. „Wir haben beste Möglichkeiten in unseren Gemeinden und Städten, nutzen wir sie“, ermunterte Demar das Thema bewusst anzugehen.

Tim Moritz Koch stellte einige Zahlen zum Flächenverbrauch in Bayern vor, der bei 18 Hektar pro Tage liege. Sie Flächeninanspruchnahme sei gerade im ländlichen Raum bisher ungebremst hoch. Innerhalb von nur 18 Jahren habe sich Bayerns Siedlungsfläche um 50 Prozent erhöht. Alle 19 Monate werde eine Fläche in der Größe der Stadt Nürnberg neu überbaut.  Ist das der Weg, der einzige Weg, in die Zukunft?, fragte Koch.

Einerseits werde Neubauland für Neubaugebiete und Gewerbeflächen ausgewiesen, auf der anderen Seite wachsen vielerorts die Anzahl der Leerstände und Gewerbebrachen an. „Kaum ein Dorf findet sich, dass trotz stagnierender oder gar sinkender Bevölkerungszahl auf Neubaugebiete verzichtet. Innerorts hingegen verfällt oftmals der ortstypische, historische Baubestand, der ausschlaggebend für die Identität unserer fränkischen Dörfer und Städte ist.“ Seit 1960 habe sich in Bayern die Siedlungsfläche um 85 Prozent erhöht.

Je mehr Baugebiete neu ausgewiesen werden, desto mehr bleibe später ungenutzt und müsse dennoch weiterhin bezahlt werden. „Innenentwicklung ist der Weg in die Zukunft“, betonte Koch mit Nachdruck. „Wir entscheiden heute über die Zukunftsfähigkeit von morgen.“ Viele Gründe sprächen für eine Innenentwicklung: eine älterwerdende Gesellschaft, Bevölkerungsrückgang, leerstehende Häuser inmitten der Ortschaften, steigende Kosten für Ver- und Entsorgung, der Schutz von Böden und Landschaft. Nicht die Neuausweisung von Baugebieten und Gewerbebrachen sei die Zukunft, sondern der Umgang mit dem Bestehenden – dem jetzt schon reichlich vorhandenen Gebäude- und Flächenbestand in den Kommunen im Landkreis Rhön-Grabfeld. Dafür müsse die Ortsmitte in den Fokus von Politik, Planung und Bevölkerung rücken. „Denn nur wenn der Ortskern attraktiv und lebenswert bleibt, hat der Ort als Ganzes eine Chance.“ Schon jetzt gebe es zahlreiche gute Beispiele für lebendige und attraktive Ortskerne, das zeige die Ausstellung und das sei im Landkreis zu sehen.

Info:
Die Ausstellung wurde im Auftrag des Umweltministeriums in Kooperation mit der Obersten Baubehörde im Innenministerium und den Auftragnehmern Bund Naturschutz, Bayerische Architektenkammer und Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung erstellt und mit Mitteln des Umweltfonds finanziert. Sie ist Teil des Aktionsprogramms des „Bündnis zum Flächensparen“. Dem Bündnis gehören 52 Bündnispartner an, darunter neben den maßgeblichen Ministerien für Umwelt und des Innern auch die kommunalen Spitzenverbände, die Kirchen, Universitäten, Architekten-, Planer- und Umweltverbände sowie Wirtschaftsunternehmen. Die Bündnispartner haben sich zum sparsamen Umgang mit Böden verpflichtet und dazu, das Bewusstsein für das Flächensparen in ihrem Einflussbereich zu fördern. Ziel sei es dabei, den derzeitigen Flächenverbrauch von 17 Hektar pro Tag dauerhaft zu reduzieren und Bayerns wertvolle Böden und Landschaften zu erhalten.(me)+++


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