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Wieviele Blaumeisen gibt es noch in den heimischen Gärten?...

Wer kennt noch den Haus-Sperling?

22.05.04 - Steinau

Die Stunde der Gartenvögel - heute war NABU - "Volkszählung"

Sie sind die wahren Boten des Frühlings: Manche sind klein und unscheinbar, andere tragen ein schillerndes Gefieder - doch stimmgewaltig sind sie alle. Amsel, Drossel, Fink und Star - unsere Gartenvögel. Um den täglichen Begleitern einmal besondere Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, rief der NABU am heutigen Samstag von 9.00-10.00 Uhr zur Mitmach-Aktion "Stunde der Gartenvögel" auf. Und viele Tausende beteiligten sich an dieser besonderen Art von "Volkszählung" - darunter die Familie Methfessel in Steinau an der Straße (Main-Kinzig-Kreis).

In Hessen waren alle Naturfreunde aufgerufen, eine Stunde lang alle Vögel zu notieren, die sie beim Blick in den Garten oder Kleingarten, vom Balkon oder der Terrasse aus beobachten können. Amsel, Drossel, Fink und Star und weitere – ganz gleich, welcher Art sie angehören. Es zählten also Menschen in großer Zahl fast überall in Deutschland nach gleicher Methode ihre Amseln, Buchfinken, Zaunkönige oder Rotkehlchen in ihrem persönlichen Wohnumfeld. Schaut etwa das Rotkehlchen unter dem Fliederbusch hervor? Turnt die kecke Blaumeise im hohen Apfelbaum? Scharrt eine Amsel im alten Laub? Hat der Spatz den Nistkasten an der Veranda für sich erobert? Oder – sind gar Buchfink, Dompfaff und Zeisig an diesem Morgen Gäste vor Ihrem Fenster?

Erstmals versucht damit der NABU, unter Beteiligung der Öffentlichkeit Gartenvögel zu erfassen. Der NABU erhofft sich davon, einen Überblick über die Verteilung häufiger Vogelarten im Siedlungsbereich zu gewinnen. Ziel ist es auch, Menschen für die Artenvielfalt – auch im direkten Lebensumfeld - zu begeistern.

„Wir erleben einen drastischen Wandel in der urbanen Vogelwelt,“ erklärte Prof. Rüdiger Wagner, Vorsitzender des NABU Hessen zum Hintergrund, „viele Nutzgärten werden immer extensiver bewirtschaftet oder ganz aufgegeben. Davon profitieren beispielsweise Amsel und Rotkehlchen.“ Büsche, Stauden und mehr „Wildnis“ helfe den Tieren. Dieser positive Trend werde jedoch mehr und mehr durch „exotisches Einheitsgrün und Waschbeton-Wüsten“ überlagert, kritisierte er gleichzeitig.

„Viele blühende Vorgärten sind in den vergangenen Jahren zu Abstellplätzen degradiert worden. Wo vorher noch eine Hasel wachsen durfte, stehen heute Fahrräder und Mülleimer auf Steinplatten“, bedauerte Rüdiger Wagner gegenüber Journalisten. „Die Baumärkte bieten immer ausgeklügeltere Betonbauteile und Pflanzen ferner Länder. Wer dagegen einheimische Schlehensträucher oder einen Holunder kaufen möchte, wird nur noch im Fachhandel fündig.

„Dabei sind gerade die einheimischen Sträucher ökologisch besonders wertvoll“, ergänzt Sibylle Winkel, Biologin beim NABU Hessen, „an sie haben sich in vielen Jahrhunderten unsere Insekten angepasst, die wiederum die Babynahrung für die meisten Gartenvögel sind.“ Von Rhododendron und Kirschlorbeer werde, mangels Insekten, keine Meise satt.

Alarmierend ist für den NABU der Rückgang der „Allerweltsarten“ Spatz und Singdrossel. „Beim Spatz gibt es besonders in Großstädten Bestandseinbrüche von über der Hälfte in nur 30 Jahren“, so die Biologin. Mangelnde Nistmöglichkeiten an sanierten Fassaden und vor allem die fehlenden Insekten in oft sterilen Gärten seien die Ursache dafür. „Aber beim Jahresvogel 2004 – dem Zaunkönig – zeigt sich beispielhaft, wie sehr der Tierwelt manchmal schon mit kleinen Maßnahmen geholfen werden kann: mit einer unaufgeräumten Ecke im Garten schenken Sie dem kleinen König ein ganzes Reich.“ +++


Irmgard und Wolfgang Methfessel beim Studieren...

...der Meldebögen, die im Internet auch online abzusenden waren...


...und sie hatten in Steinau auch Besuch vom "hessenfernsehen", das einen Kurzfilm in der Hessenschau am Samstagabend sendete...

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