Zur optimalen Darstellung von Osthessen|News wird Javascript benötigt.

"Alles problemlos, keine Vorkommnisse"

Verstärkte Sicherheitsvorkehrungen beim RoMo machen sich bezahlt


Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld - Verstärkte Polizeipräsenz bei Hessens größten Rosenmontagsumzug in Fulda.

28.02.17 - Hessens größter Rosenmontagsumzug in Fulda stand in puncto Sicherheit unter einem ganz besonderen Vorzeichen. Umso erfreulicher ist die Polizeibilanz am späten Nachmittag. "Alles problemlos und ohne Vorkommnisse", sagt Martin Schäfer, Sprecher des Polizeipräsidiums Osthessen. Über 70.000 Menschen seien in der Domstadt auf den Beinen. "Es wird friedlich Straßenkarneval gefeiert. Vereinzelt haben wir allerdings Betrunkene. Das ist aber völlig normal."

Auch Polizeipferde kamen zum Einsatz.

Im Lagezentrum der Polizei im Präsidium Osthessen.

Sammelstelle für Einsatzkräfte im Museumshof.

Das DRK Fulda war mit 100 Kräften im Einsatz.

Polizeidirektor Bernhard Jäger hat den Großeinsatz geleitet.

Busse der RhönENERGIE als Straßensperren, wie hier in der Heinrichstraße.

Mehr als 200 Beamte aus ganz Hessen sind in Fulda im Einsatz. Damit ist es einer der größten Polizeieinsätze der letzten Jahre. Koordiniert wird alles über die Befehlsstelle im Präsidium. Sichtlich zufrieden ist bisher auch Polizeidirektor Bernhard Jäger. Bei ihm und seinem Team im Einsatzstab laufen alle Informationen zusammen. "Es kam zu keinen nennenswerten Störungen. Durch einen Motivwagen wurde eine Straßenleuchte beschädigt. Ein 6 und ein 11-jähriger Junge waren kurzzeitig vermisst und konnten ihren Eltern wieder zugeführt werden", schreibt die Polizei in einer Mitteilung am frühen Abend. Nach Beendigung des Zuges sei es in der Innenstadt zu einigen - meist alkoholbedingten - Ausfallerscheinungen gekommen. Bis zum frühen Abend (17:45 Uhr) mussten die Rettungsdienste knapp zwei Dutzend mal ausrücken. Kleinere Scharmützel, die sich unter alkoholisierten Besuchern des RoMo-Zuges entwickelten, konnten durch konsequentes polizeiliches Einschreiten unterbunden werden." 

Im Fokus der Sicherheitsbehörden war der Fastnachtsverein Südend in der Marschsäule 3. Er hat in den letzten Tagen bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Narren aus dem Süden kommen als Kolonialherren und einer von ihnen als Neger - seit fast 80 Jahren ist das Tradition. Doch jetzt ist Schluss, der Verein wurde öffentlich mit Rassismus-Vorwürfen konfrontiert. Dazu Polizeisprecher Schäfer: "Wir hatten konkrete Hinweise auf eine Gefährdung der Gruppe. Deshalb haben sechs Beamte das Südend permanent begleitet. Zum Glück ist nichts passiert - die Gruppe hat sicher das Zugende erreicht." Auch die Beweis- und Festnahmeeinheit der Bereitschaftspolizei und Video-Team waren immer in der Nähe.

Rainer Neusüß, Chef der Polizeidirektion Hersfeld-Rotenburg, und Polizei-Pressesprecherin Conny Jehnert.

Das Social Media-Team im Einsatz.

Neben Straßensperren durch Linienbusse entlang der Wegstrecke war die Marschroute der fast 240 Zugnummern gut gesichert. "Wir haben uns der Sicherheitslage im Land angepasst und Vorkehrungen für einen möglichen Anschlag getroffen", so der Polizeisprecher. Neben seiner Bilanz meldet auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) Fulda: "Sehr ruhig bisher. Wir sind in der Stadt mit fast 100 Kräften im Dienst. Heute Abend erwarten wir einen Anstieg von Hilfeleistungen", erklärt Einsatzleiter Christian Erwin um 16:30 Uhr auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS. In der Sanitätsstation im Hof des Vonderaumuseums sind die Retter und Notärzte auf mögliche Einsätze vorbereitet.

Auch Body Cams kamen zum Einsatz.

Bundespolizei: Positive Einsatzbilanz am Rosenmontag im Bahnhof Fulda 

Von den insgesamt rund 70.000 Besuchern des Rosenmontagsumzuges in Fulda reisten etwa 7.000 Personen mit dem Zug in die Domstadt. "Damit die An- und Abreise reibungslos klappt, waren wir verstärkt im Bahnhof präsent", sagt Polizeioberrätin Sonja Koch-Schulte, Leiterin der Bundespolizeiinspektion Kassel, in ihrer Bilanz. Die Bahnhofsunterführung (zugleich Querung zur Stadt) war über den ganzen Tag stark ausgelastet und wurde insgesamt von zirka 30.000 Personen frequentiert.

Einschreiten mussten die Bundespolizisten wegen einer Körperverletzung und einem Diebstahl. Über 40 Personen wurden kontrolliert und polizeilich überprüft. Insgesamt verlief die Anreise über den Bahnhof Fulda friedlich ab. Ein unter Alkoholeinfluss stehender 19-Jähriger aus Burghaun (Landkreis Fulda) soll mit einem 17-Jährigen aus Herbstein (Vogelsbergkreis) auf einem Bahnsteig in Streit geraten sein. Bei dieser Auseinandersetzung schlug und trat der Ältere auf den Jüngeren ein. Der 17-Jährige wurde dabei leicht verletzt. Eine Bundespolizistin beobachtete einen 44-Jährigen, als er in einem Geschäft in der Bahnhofsunterführung eine Flasche Schnaps mitgehen ließ. Nach der Personalienfeststellung konnte der Mann wieder gehen. Die Bundespolizeiinspektion Kassel hat in allen Fällen ein Strafverfahren eingeleitet.

 FKG-Präsident Michael Hamperl sowie Martin Geisendörfer und Hans-Jürgen Dröge vom RoMo-Ausschuss sind erleichtert. "Das Sicherheitskonzept hat funktioniert. Es gab keine Probleme. Wir haben einen ganz tollen Umzug erlebt." (Christian P. Stadtfeld) +++

Impressum  Datenschutz