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"Problemlöser und Vermittler"

FKG-Präsident Michael Hamperl will zweite Amtszeit - m o r g e n Wahlen


Fotos: Hendrik Urbin - Michael Hamperl, so wie man ihn kennt: voller Einsatz für die FKG.

21.06.17 - Michael Hamperl (54) will Präsident der Fuldaer Karneval-Gesellschaft (FKG) bleiben. Das hat er offiziell erklärt. Für den kommenden Donnerstag sind die über 1.100 Vereinsmitglieder in den Saal des Parkhotels Kolpinghaus in Fulda zur Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen eingeladen.

Im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS spricht der amtierende FKG-Chef schon rückblickend über "ereignisreiche und sehr intensive drei Jahre" als Präsident. 500 Stunden pro Jahr wendet der stellvertretende Niederlassungsleiter der Spedition Zufall (Fulda) ehrenamtlich dafür auf. "Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, für die man meistens mehr Kritik als Lob erntet, denn es ist nicht immer einfach die Interessen aller Gruppen und Mitglieder unter einen Hut zu bringen. Genau darin sehe ich meine Aufgabe als Präsident: Ich bin Problemlöser und Vermittler." Bis 2009 hatte Hamperl mit der Fastnacht gar nichts zu tun. Dann packte ihn das närrische Virus. Er war "Gutsherr" in Fulda-Sickels, wurde Moderator der Sitzungen und schließlich 2011 Prinz Michael Logisticus LXXI. von Fulda. Es dauerte nicht lange, und er setzte noch einen drauf: das Präsidentenamt.

Als Prinz Michael Logisticus 71. von Fulda in der Kampagne 2011/2012.

"Ohne Ehrenamt ist die Gesellschaft um einiges ärmer!"

Der Vize-Chef bei Zufall in Fulda - hier an seinem Schreibtisch in der Speditionsniederlassung.

 Schlaflose Nächte und eine Herkulesaufgabe

Zu den immer wiederkehrenden Highlights zählen der "stilvolle und keinesfalls abgehobene" Ball der Stadt Fulda in der Orangerie - "Glamour in der Provinz" - und der Rosenmontagsumzug als größter in Hessen. "Die Bedeutung der FKG ist weit über Fulda hinaus sehr groß", stellt Hamperl fest. Für ihn persönlich sei auch die Prinzensuche eine besondere Herausforderung. "Um an potentielle Kandidaten ranzukommen, braucht man ein gutes Netzwerk, Kontakte und vor allem Flexibiltät. Manchmal steht die Mannschaft schon im Januar, dann kommt etwas dazwischen, und man muss alles wieder umbauen. Das ist schon reizvoll und das macht das Amt auch besonders."

Die Mambo Kingx rocken die Fuldaer Fremdensitzungen in der Orangerie.

Kerstin und Michael Hamperl am Ball der Stadt Fulda.


Schlaflose Nächte hatte Michael Hamperl kurz vor dem Rosenmontag 2016. Der Umzug stand damals wegen Unwetters auf der Kippe. FKG-Präsidium, RoMo-Ausschuss, Stadt, Polizei, Feuerwehr und Wetterexperten hatten nach intensiven Beratungen schließlich gemeinsam die Entscheidung getroffen, den Zug ohne Wagen, nur mit Fußgruppen - in abgespeckter Form - stattfinden zu lassen. "Das war eine schwierige, aber richtige Entscheidung. Sicherheit geht immer vor. Und was vielen nicht bewusst ist: Als Präsident steht man voll in der Verantwortung, man unterschreibt für alles, vom Sicherheitskonzept bis zur Versicherung."

Als Hamperl mit seinen beiden Vize Udo Gutberlet und Alexander Schmitt die Chefetage im Jahr 2014 übernommen hat, wusste er: "Das wird keine einfache Aufgabe, denn die ,Fulder Foaset' - das älteste Heimatfest der Region - bekommt durch Oktoberfeste und andere Events eine immer größere Konkurrenz. Auch die demographische Entwicklung spielt eine Rolle, und es wird immer schwieriger, junge Menschen zu erreichen und für die Foaset zu begeistern." In drei Jahren sei es gelungen das Niveau der FKG zu halten, neue Akzente zu setzen, aber auch die Traditionen und Etikette zu bewahren. "Eine Herkulesaufgabe", so der amtierende Präsident. Gerade bei den Fremdensitzungen müsse man immer neuen Input geben. "Die alljährlichen Auftritte der Mambo Kingx sind an dieser Stelle zu nennen. Wer nicht ständig probiert, bleibt stehen, und es geht langfristig bergab. Das ist überall so, auch in einem Verein wie der FKG."

"Ohne Ehrenamt ist die Gesellschaft um einiges ärmer!"

Stolz ist der Präsident auf alle Aktiven, die sich einbringen und ihre Freizeit opfern. "Vereine sind für Werte und Gesellschaft unheimlich wichtig. Wer sich ehrenamtlich engagiert, kommt mit Menschen und Unternehmen zurecht und ist teamfähig." Vielerorts sei es so, dass junge Menschen im Fußball, bei der Feuerwehr oder im Karneval sich engagieren. "Ich stelle aber hier leider einen Rückgang fest. Gründe sind sicher das veränderte Freizeitverhalten, aber auch die zunehmende Digitalisierung. Hier müssen wir aktiv werden und Wege finden, um junge Menschen für unsere Arbeit zu begeistern."

Aus dem Jahr 2016: Michael Hamperl mit Martin Geisendörfer vom Rosenmontags-Ausschuss.

 Hamperl stellt sich frühzeitig neues Vorstands-Team zusammen

In einem Brief an alle Mitglieder hat der FKG-Präsident schon Weichen vor der Wahl gestellt. "Wenn man für sich die persönliche Entscheidung getroffen hat weiterzumachen, macht man sich auch im Vorfeld darüber Gedanken, mit welchem Vorstandsteam man sich eine gedeihliche Zusammenarbeit zum Wohle der FKG vorstellen könnte." Namen wollte Hamperl nicht nennen, macht aber deutlich: "Alle sind mit viel FKG-Herzblut ausgestattet und langjährige Weggefährten." 

"Ich bin überzeugt, gemeinsam mit diesen bewährten Kräften und mit allen engagierten Gruppenleitern und Aktiven die FKG auch künftig so gut aufzustellen, dass der Verein seinen weit reichenden gesellschaftlichen Pflichten gerecht wird und in und um Fulda für Frohsinn und gute Unterhaltung sorgt." Und wenn es nicht klappt, so die Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS? "Dann stehe ich einen Tag nach der Wahl morgens auf, trinke meinen Tee mit Honig und gehe zum ,Zufall'. Das Leben geht weiter, und dem Elferrat würde ich auch treu bleiben." (Christian P. Stadtfeld) +++

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