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Durch die Gassen der Altstadt

Altweiberfasching nimmt Fahrt auf: Ätherische Öle und die richtige Lache


Fotos: Barbara Enders -

19.01.18 - Direkt vor dem Eingangsportal der Prokopiuskirche direkt unter der großen Wanduhr hatten die Musikanten Aufstellung genommen, als die letzten Kirchgänger nach der Messe ihr Gotteshaus verließen. So kam es, dass Fjodor Hölldobler, Pfarrer der Orthodoxen Kirche Bischofsheims, Zuhörer beim Beginn des ersten Böschemer Altweiberfaschings wurde, als die Maumerkapelle an der Fastnachtsgasse auf ihre Runde startete.

Von hier aus ging es wieder durch die Gassen der Altstadt, mit Zwischenstopp in den Lokalen. Diesmal fehlte die Einkehr in der „Rhönlust“, denn hier gibt es noch keinen neuen Wirt. Das Lokal war mit seinem großen Saal bisher die letzte Station der Musikanten am Ende des nächtlichen Fosenochtsumzuges, der dieses Jahr am Marktplatz im Bistro Max endete.

Fotos: Barbara Enders -

Die Musikanten waren fast komplett vertreten und alle paar Meter kamen mehr Maskierte hinzu, für den ersten Altweiberfasching ein gutes Fazit, ob der Sturmwarnungen, die sicherlich viele Faschingsfreunde von einem Besuch in Bischofsheim abhielten. Hier in der Stadt am Fuße des Kreuzberges war von stürmischen Winden am Abend zum Glück nichts zu spüren.

Ein paar Relikte aus der „Rhönlust“ nehmen trotz Schließung des Lokals weiterhin am Böschemer Fastnachtsgeschehen teil. Die ehemalige Wirtin Inge hatte Teile ihrer Dekoration dem Bistro Max vermacht, wo sie dieses Jahr die Wände schmücken, wie die Wirtin Steffie Schöppner in blonder Perücke und Ballonmütze stolz berichtete. Als ein Gast aufgrund ihrer Maskierung beim Eintreten zurief: „Machste uns heut´ die Inge“, konterte sie schlagfertig „ja, aber an der typischen Lache muss ich noch üben!“

Begonnen hatte der Abend für die Maumerkapelle kurz vor dem Umzugsbeginn quasi mit einem Eklat, Musikant Röchel, der die kleine Trommel schlägt, kam zu spät in die Degetsmühle, dem Treffpunkt der Musikanten, wo sie von der Hausfrau eine kleine geistige Stärkung mit auf den Weg bekommen. Röchel übernimmt normalerweise den Ausschank, das musste dieses Mal die Gastgeberin Angelika selbst erledigen. Bei seinen Musikantenkollegen entschuldigte er sich mit dem längeren Anmarschweg, wohnte er bisher in der Fastnachtsgasse, ist er jetzt in der Ahornstraße beheimatet und von dort ist die Wegstrecke viel länger. Beim nächsten Mal kenne er den Weg, entschuldigte er sich.

Wie wichtig das richtige Getränk für die Musikanten ist, kann der interessierte Zuhörer gleich von ihnen selbst erfahren! Angeblich pflegen die ätherischen Öle, die speziell im Hopfen des Bieres enthalten sind, die Stimmbänder und die Lippen, die besonders fürs Spielen der Blasinstrumente geschmeidig sein müssen. (ara). +++

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