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„Freistaat Ginolfs“ ausgerufen

Fasching in Ginolfs - Familär und spontan


Fotos: Marion Eckert -

05.02.18 - Wenn die Ginolfers Faschingsgesellschaft ins Sportheim zur Faschingsgaudi einlädt, dann ist wohl beinahe das ganze Dorf auf den Beinen. Vor allem die Kinder und Jugendlichen haben auch in diesem Jahr wieder einen Großteil des Programms bestritten. Es gab eine Abend- und eine Nachmittagsveranstaltung, die beide sehr gut besucht waren und beste Stimmung mit sich brachten. Die Gruppe SOS sorgte zudem für den richtigen Ton und die passenden Klänge, ob zu den Stücken oder zum schunkeln und mitsingen. „Gingels Helau! Unser Fasching ist die Schau“, sang das Publikum gleich mit.

Der Ginolfser Fasching ist schon etwas ganz Besonders. Zunächst wurde der „Freistaat Ginolfs“ ausgerufen und Harald Omert begrüßte als Vereinspräsident die Gäste und dann noch einmal als Sitzungspräsident. Alles spontan und frei, ohne großartige Kulisse oder gar Proben. Das Publikum weiß die Spontanität und gemütliche Runde zu schätzen. Dass der Fasching in Ginolfs so anders gehabt wird, konnte Harald Omert auch überzeugend erklären. „Die Unterelsbacher fangen schon im August mit den Vorbereitungen an, da haben wir noch Backhausfest. Dann sind wir beim Weisbacher Oktoberfest, dann haben wir Weideabtrieb, es kommt die Kirmes, Heilig Abend, Silvester, Heilig Drei Könige und dann haben wir auch mal zwei Wochen Pause. Und erst dann können wir uns mit dem Fasching befassen.“ Dass vieles dann halt relativ spontan einstudiert wird, mache eben den besonderen Reiz aus.

Jedes Jahr wird in Ginolfs der Faschingsorden an eine Person der Gemeinde verliehen, die entweder durch besonderes Engagement, Pech oder Glück oder einfach durch Anwesenheit auffällt. In diesem Jahr sollte der Orden nicht als Ulk sondern als ernst gemeinte Danksagung und Huldigung verstanden werden, betonte Omert. Ausgezeichnet wurde der Betrieb Lörzer, der im Grunde seit jeher in Ginolfs dazu gehört. Begonnen habe alles mit Leo Lörzer, der es verstand Nähmaschinen zu reparieren und schnell in der Frauenwelt unentbehrlich wurde. Ein kleines Imperium entstand, der Sohn übernahm den Betrieb und „der Lörzer boomte“. Doch so traurig es für die Gemeinde ist. „Alles hat ein Ende auch die Lörzerei“, sangen die Musikern von SOS.

Trotz Qualität, Service, Hilfsbereitschaft und Entgegenkommen gegenüber der Kundschaft es fehle der Nachwuchs und so wurde der Betrieb zurück gefahren. Doch das wollte der Faschingsverein so nicht stehen lassen. Zwei Tage in der Woche hat „der Lörzer“ künftig noch offen und an den anderen Tagen wird sogar mehr als ein 24 Stunden Service geboten. „So hat die Lörzerei 48 Stunden am Tag geöffnet.“ Dann gab der Vereins- und Sitzungspräsident die Bühne für das Schulstück frei. Freche Schüler gibt es in Ginolfs ja schon und eine Lehrerin, die da nicht mithalten kann. Um keine Antwort waren die Schüler verlegen. „Was aus diesen Schülern nur werden soll.....?“ Letztlich schickte die Frau Lehrerin ihre Schüler einfach in den Fasching.

Die drei besten Sportlerinnen von Ginolfs suchen einen neuen Trainer. Ob Harald Omert „der weltbeste Trainer“ dafür ein Frage kommt? Doch gegen die Unterfränkische Meisterin im Trampolin (Hanna Omert), Fußball-Genie (Lea Schrenk) und Läuferin (Lisa Schilling) kam er nicht an. „Keine Ahnung und davon viel“, habe er meinten die Mädchen und lediglich die „Rhöner Schlemmertour“ sei ihm gut bekannt. Harry wehrte sich tapfer:

„Ich habe auch schon mal Fußball gespielt und gejoggt bin ich auch schon mal.“ Ja selbst einen Salto die Treppe hinunter habe er schon fertig gebracht. Doch weder der „Hampelmann“ noch der „fliegende Adler“ oder die Hebefigur als Dirty Dancing gelangen. Die Mädchen stellten fest, sie brauchen eine Trainer, der unmögliches aus Menschen herausholt und stets die Nerven behält. Ganz klar, für diesen Posten kommt nur die Trainerin des Männerbaletts in Frage.

Mit einem Kinderauftritt und Handpuppen, die zu bekannten Melodien auftraten ging es es weiter. Den Ehealltag holten Frank Omert und Nadine Herbert sogar mit Livegesang auf die Bühne. Das Urlaubsvergnügen ist dem geplagten Ehemann gründlich vergangen. „Doppelt zahlen und nur den halben Spaß.“ Zu Partyhits tanzten die Ginolfser Mädchen und das Dorfgeschehen wurde von Harald Omert und Michael Nennstil auf die Schippe genommen.

Schließlich begab sich auch noch die „Mafia alt“ auf eine Tour, die mit gewissen Schwierigkeiten belastet war und das Männerballett zeigte, dass ihre Trainerin (Katja Omert) es tatsächlich verstanden hatte die Nerven zu behalten und sie zu einer Top-Gun-Crew zu formen.

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