Zur optimalen Darstellung von Osthessen|News wird Javascript benötigt.

Ein Bürgermeister phantasiert.....

Das närrische Märchen vom Königreich "Groß Künzell" - von Timo Zentgraf


Fotos: privat - Es war einmal ein König, der lebte im sympathischen Königreich Groß Künzell ...

22.01.19 - Es war einmal eine Kleinstadt namens Fulda. In dieser Kleinstadt lebten die Menschen glücklich und zufrieden über viele Jahrhunderte, fast 1275 Jahre. Es gab genug Arbeit und viel Handel, die Kleinstadt wuchs und wuchs. Hier lebten friedliche, gläubige und vor allem fastnachtsliebende Menschen, die auch gut feiern konnten und oftmals schöne bunte Gewänder trugen. Es gab einen geregelten Jahresablauf und Traditionen wurden hochgehalten. Die Steuereinnahmen stiegen und stiegen. Die Stadtkasse war sehr gut gefüllt und die Herrscher der Stadt nutzten das Geld sinnvoll und machten sich die Stadt zu ihrem Eigentum, kauften Schlossgebäude um Schlossgebäude und planten große Feierlichkeiten.

Doch plötzlich geschah etwas Seltsames. Einigen der bunt gekleideten Bewohner war dieses wohl nicht genug. Auch die festen Daten aus dem Kalender schienen nicht mehr fest zu sein. Zu Beginn der Haushaltsberatungen im Herbst des Jahres dachte man plötzlich es sei der 1. April oder vielleicht doch schon Fastnacht, denn einige rotgewandete Untertanen wollten Fulda von einer Kleinstadt in eine Großstadt umwandeln. Da kamen die grünbekleideten Untertanen und sagten: „Das wollten wir schon lange!“ Da überlegten auch manche Untertanen mit schwarzen Gewändern, womöglich geblendet von der vollen Stadtkasse: „Das wollen wir auch.“ Ihre Einwohnerzahl war jedoch begrenzt und zu klein und das eigene Wachstum könnte durch fehlende Fläche noch Jahre dauern. So suchten sie sich nun stadtnahe Gebiete mit vielen Untertanen und wollten die Kerngebiete von Petersberg und Künzell für sich gewinnen. Dann hätten sie endlich zu den Nachbarn nicht mehr aufschauen müssen und wären auch noch überaus sympathisch geworden.

Doch diese Städter hatten die Rechnung ohne die Nachbargemeinden gemacht. Deren Herrscher und Untertanen schüttelten nur mit dem Kopf. In Petersberg formierte sich Widerstand und man verkündete offiziell vor Beginn der Verhandlungen diese gleich für beendet.

Der Herrscher von Künzell handelte auf Drängen seiner Untertanen anders und drehte den Spieß um. Er ließ am städtischen Ball, dem närrischen Highlight der Region, heimlich die prall gefüllte Stadtkasse mitgehen und schenkte einen Teil den Künzeller Narren. Diese hauten das Geld direkt auf den Kopf. Das meiste Geld ging für Konfetti-Regen und die anschließenden Reinigungen drauf. Der Rest ging als Anzahlung an die Taxiunternehmen, da ab sofort die Taxifahrten in Künzell kostenlos waren.

Den Rest des Geldes der Stadtkasse jedoch behielt der aktuelle Herrscher für eine große Investition. Die Herrscher von Künzell hatten auch in früheren Jahren immer kräftig gespart und nun konnte die große Aktion starten. Der Herrscher von Künzell ließ sich zum König krönen, annektierte Petersberg und Fulda und rief das sympathische Königreich „Groß Künzell“ aus.

Er zog mit seiner Familie und den treuesten Untertanen nun in das ehemals fürstäbtliche jetzt städtische Schloss und ließ es zu einem königlichen Schloss umbauen. Die neue Adresse der königlichen Familie war nun Schlossstraße 1 in 36888 Groß Künzell. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lachen sie noch heute …. (tz) +++

Impressum  Datenschutz